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Interview

Interview mit Axxis (20.01.2009)

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Da der heutige Auftritt der Melodic-Metaller Axxis in der Garage Deluxe schon um 22:00 Uhr beendet wurde und es zum Heimgehen damit noch viel zu früh ist, muss irgendwie noch für Unterhaltung gesorgt werden. Also, warum kein Interview machen? Unvorbereitet wie selten zuvor und leicht angeheitert schnappe ich mir Gitarrist Marco Wriedt, der mich sofort bereitwillig mit in den Backstagebereich nimmt, um meinen Fragen Rede und Antwort zu stehen. Dies hat den netten Nebeneffekt, dass ich dort auch die restlichen Bandmitglieder inklusive Sänger Bernhard Weiß vor mein nicht vorhandenes Mikro bekomme.

HH: So, also wer warst du jetzt noch mal?

Marco: Marco Wriedt ist mein Name. Willst du noch ein Bier?

HH: Öh, ...gerne, kann ja nicht schaden... plöpp.

Ich öffne mein Bier mit einer anderen leeren Flasche.

Marco: Au, kannst du meines auch so aufmachen?

HH: Klar. Plöpp. Also wie war das? Wild?

Marco: Nein, Wriedt.

HH: Fried?

Marco: Nein, Wriedt, mit W und dt!!

HH: Oh, sorry, okay, ich hab's... Du bist aber noch nicht von Anfang an bei Axxis, oder?

Marco: Nein, ich bin erst seit Anfang 2007 dabei. Also eigentlich erst seit der aktuellen Scheibe Doom Of Destiny.

HH: Ich gehe mal davon aus, dass du eine ganze Ecke jünger
bist als euer Sänger Bernhard. Darf man fragen?

Marco: Klar, ich bin 24. Mein Vater hat damals schon Axxis gehört und jetzt spiele ich selbst in der Band.

HH: Wow, dann warst du gerade mal vier, als Kingdom of The Night erschien. Inzwischen haben wir 2009. Axxis 2009... geht das noch?

Marco: Also, ja...

In diesem Moment stößt Drummer Alex Landenburg zu uns und lässt ein paar Sätze auf Englisch mit einem ziemlichen Slang los, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann. Wenn ich sie denn überhaupt verstanden habe.

HH: Was ist denn das für ein seltsamer Dialekt?

Marco: Der Alex ist aus dem Saarland.

HH: Saarland, das ist doch da, wo immer so viel gegrillt wird...

Alex: Haha... das stimmt genau.

HH: Ich gehe mal davon aus, dass du auch erst später zu Axxis gestoßen bist.

Alex: Ja, das stimmt auch. Ich bin gerade mal ein paar Monate mit Axxis unterwegs. Da ich auch erst 28 bin, kann ich noch nicht von Anfang an bei Axxis gewesen sein. *grinst*

HH: Aber Erfahrungen aus anderen Bands bringst du schon mit.

Alex: Ja, ich war mit Mekong Delta unterwegs und zuletzt Tourschlagzeuger bei Annihilator.

HH: Bei Annihilator, krass! Wie ist das so mit Jeff Waters auf Tour?

Alex: Die Tour hat irre Spaß gemacht. Ich erinnere mich immer wieder gern daran zurück.

HH: Also zurück zur Frage... Axxis 2009... geht das?

Marco: Schwierige Frage, wir versuchen den Stil von Axxis zu verbreitern, es ist sozusagen ein Spagat zwischen dem, was man umsetzen will und dem, was gerade angesagt ist. Es gibt Bands, die machen immer wieder die gleiche Platte, wie Maiden zum Beispiel, aber wir wollen uns weiterentwickeln und experimentieren.

Marco hat inzwischen einen freien Oberkörper und lässt sich von einer netten, reizenden Dame massieren.

HH: So stelle ich mir das Leben als Rockstar auch vor...

Marco: *lacht*

Alex: Sag mal, was machst du denn da? Schreibst du Steno oder was?

HH: Äh, ich habe ein gutes Gefühl, dass ich das morgen wieder entziffern kann.

Alex: hehe ...

HH: Doch doch, wart nur ab... Prost!

Alex: Prost!

Tatsächlich kann ich später vieles, was ich auf meinen DIN-A-4-Blättern verewigt habe, nicht rekonstruieren!!!

HH: Was sind eigentlich so eure Faves?

Marco: Faves... Im Prinzip mag ich Blues und Jazz ganz gern, aber auch 80er Sachen wie Toto oder Journey. Dann gibt's da noch Coldplay, Norah Jones, Killers und selbstverständlich gehört Queen zu meinen absoluten Lieblingsbands.

Alex: Hey... nicht zu vergessen... Ratt und Heat sind total geil.

Marco: Und Edguy, Edguy ist ziemlich cool.

HH: Was ist mit aktuellen Metal-Schwergewichten wie etwa As I Lay Dying, Trivium oder In Flames?

Marco: In Flames? Au, die hab ich tatsächlich mal gehört, das ist Jahre her. Clayman hieß die Scheibe, glaub ich. Da fällt mir ein, Alicia Keys, die ist auch super und wenn du gerade dabei bist, dann erwähne doch mal Last Shadow Puppets in deinem Interview. Großartige Band!

HH: Okay, ich denke, das lässt sich machen.

Plötzlich taucht Sänger Bernhard (Bernie) Weiß am Tisch auf.

HH: Prost! Ah, das Urgestein von Axxis. Jetzt kann ich ja meine Frage nochmal stellen... Axxis 2009... kann das noch funktionieren?

Marco: Hey, das war aber jetzt eine andere Frage!!

HH: ?? Äh...

Bernie: JA, klar!!! Sonst wären wir ja nicht hier. Wir sind quasi der lebende Beweis dafür! Hehehe...

HH: Stimmt, so gesehen ist das auch 'ne blöde Frage. Die Bude war heute Abend krachvoll. Habt ihr das so erwartet?

Bernie: Ja, in München gehen unsere Konzerte immer ganz gut. Ich kann mich allerdings auch an Zeiten erinnern, in denen wir hier in München vor circa tausend Mann gespielt haben.

HH: Kannst du eigentlich von der Musik leben?

Bernie: Im Endeffekt schon, in Osteuropa und Ländern wie Spanien und England läuft Axxis ziemlich gut. Auch in Japan können wir Erfolge verzeichnen. Allerdings sollte man zwischendurch auch immer mal offen für etwas Anderes sein.

HH: Über welche Art Anderes reden wir denn hier?

Bernie: Beispielsweise haben Harry (Axxis-Keyboarder, Sebbes) und ich 2007 beim "Prometheus-Brain-Projekt" mitgewirkt.

HH: Prome... was?

Bernie: Das "Prometheus-Brain-Projekt", das war so eine Art Rockoper mit Schauspielern und allem, was dazu gehört, in Zusammenarbeit mit dem Landestheater Memmingen. Wir haben dafür die Musik geschrieben und ich habe gesungen und geschauspielert. Das war wirklich eine tolle Erfahrung für mich, besonders auch das Gefühl, Seite an Seite mit professionellen Schauspielern auf einer Bühne zu stehen.

HH: Worum dreht sich das Stück?

Bernie: Es erzählt die Geschichte eines Jungen aus dem Kaukasus, der seine Heimat verlässt, um sich seinen Traum von Freiheit und Reichtum zu verwirklichen. Sein Weg führt ihn nach Paris, wo er sich in eine Punkerin verliebt. Dummerweise besitzt er keine Papiere und kann deshalb nicht legal dort bleiben. Die einzige Möglichkeit, an einen französischen Pass zu kommen, verspricht die Fremdenlegion, bei der er sich alsbald bewirbt. Diese schickt ihn nach Afrika, wo er für ein fremdes Land kämpfen muss und mit Trauer und Verzweiflung konfrontiert wird. Orientierungslosigkeit, Migration und Globalisierung sind die großen Themen des Stückes.

HH: Wow, wird das Stück noch aufgeführt?

Bernie: Nein, momentan leider nicht mehr.

HH: Schade, das hätte ich mir gerne angesehen. Wie sieht es mit der nächsten Axxis-Scheibe aus? Da ist doch was im Busch, oder?

Bernie: Ja, wir sind schon schwer mit dem Songwriting beschäftigt, auch einige Aufnahmen existieren schon.

HH: Wie weit seid ihr?

Bernie: Sagen wir mal, so bei 50 Prozent. Wir wollen, dass wirklich alles perfekt wird, deswegen nehmen wir uns auch die Zeit dafür.

HH: Ist schon abzusehen, in welche Richtung das neue Album schlagen wird?

Bernie: Ich rechne damit, dass unser neuer Drummer Alex so einigen Schwung in das Album bringen wird. Wir experimentieren gerne, so wie wir es auch auf den letzten beiden Alben mit den weiblichen Vocals gemacht haben.

HH: So, ganz schön spät inzwischen, danke für das Interview, aber ein Anliegen habe ich dann doch noch... Ich brauche unbedingt noch ein Foto von uns allen.

Bernie: Kein Problem... Das machen wir sofort.

Gruppenbild mit Axxis
So, Ende meiner Rekonstruktion. Axxis sind wirklich ein sehr freundlicher, angenehmer, sympathischer und netter Haufen, der mit den Füßen ganz fest auf dem Boden steht und auch im Jahr 2009 noch mit Leib und Seele bei der Sache ist. Ich habe es natürlich nicht geschafft, alles wiederzugeben, was gesagt wurde. Da wurde auch noch über die alten Zeiten mit Maiden und Slayer, über Grunge und Schubladen und so ein paar andere Sachen diskutiert, aber ich denke, das Interview gibt einen netten Einblick in die aktuelle Stimmung bei Axxis und ich werde mir die Jungs noch mal vorknöpfen, sobald die neue Scheibe näher kommt. Versprochen!

Sebbes

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