Konzert-Bericht
Festering Saliva, Atargatis, Hatred & Pequod
Titanic City, München 02.04.2005
Um den Nachwuchs und den Underground zu fördern, gab es auch dieses Jahr wieder das W:O:A Metal Battle. Zu diesem Zweck und zur Entscheidung, wer denn Bayern auf der Endausscheidung im Juni vertreten darf, fanden sich an diesem Samstag nicht wenige Fans im Titanic City ein. Bereits vor Konzertbeginn merkte man deutlich die Nervosität und die Anspannung, die in der Luft lag, schließlich waren sich alle darüber im klaren, welche Chance sich heute abend bot.
Den Anfang dieses musikalisch hochwertigen Abends machten die Franken Hatred, die eigens mit einer ganzen Busladung an Fans eingetroffen sind. Die machten dann auch gleich mächtig Stimmung, die sich durch den ganzen Abend ziehen sollte. Das TC war ziemlich voll gefüllt, wobei ich mir nicht sicher war, ob die Fans nicht voller waren. ;-) Der Thrash Metal der Franken kam durchweg gut an, es wurde gemosht, gebangt was die Haare hergaben und ein paar unerschrockene haben sich auch am Diven versucht. Doch bereits beim zweiten Song der erste Schrecken des Abends: die Double Bass Maschine war gebrochen. Nach einer kurzen Pause konnte es dann jedoch weitergehen, wenn auch leider etwas eingeschränkt, da verständlicherweise die Double-Bass nicht mehr so druckvoll kamen wie noch beim ersten Song. Doch der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch und so wurden die Franken gefeiert.
Als zweite Band des Abends gingen die Münchner Festering Saliva auf die Bretter. Auch hier wurde sich mächtig ins Zeug gelegt um die fünfköpfige Jury zu überzeugen. Die Befürchtung, die Stimmung bei der ersten Band konnte nicht gehalten werden, entpuppte sich als unbegründet. Franken verstehen es zu feiern und so unterstützten sie alle Bands des Abends. Respekt! Der Death Metal der Münchner konnte ebenfalls Pluspunkte sammeln. Doch auch hier waren die Tücken der Technik gegenwärtig. So gab das Kabel am Bass wohl den Geist auf und musste während des Gigs ausgetauscht werden. Aber ein flotter Spruch zur rechten Zeit von Roland Wagner ("Wir können eure Lungen nicht vor dem Feinstaub retten, aber wir können eure Ohren durchpusten") überbrückte den Zwischenfall. Auch hier war, wie bei allen anderen Bands, bereits nach 20 Minuten Schluss.
Es dauerte nicht lange und die Regensburger Atargatis waren an der Reihe. Die Mischung aus Dark/Gothic Metal kam ebenfalls gut beim Publikum an, auch wenn das Material sich doch härtetechnisch vom Rest des Billings unterschied. Aber egal, jeder Song wurde auch hier gefeiert während Stephanie (Vox) wie immer barfüßig über die Bühne tanzte. Leider war auch hier der Fehlerteufel am Werk und so waren die Vocals von Lord Lornhold (Bass, Vox) des öfteren nicht zu hören. Trotzdem ein solider Gig.
Die erste Band, die ohne technische Probleme auskam, waren die Augsburger Shift Inc. Auch hier wurde sich mächtig ins Zeug gelegt, um die Jury mit ihrem Hardcore beeinflussten Metal zu überzeugen. Auf der Bühne war dann auch einiges los, es wurde gehüpft und gebangt, auch wenn die Haarlänge dazu wohl etwas zu kurz war. Da die meisten Anwesenden mit HC eher weniger anfangen konnten war es auch vor der Bühne zwar etwas ruhiger, trotzdem war die Stimmung ungebrochen gut.
Die vorletzte Band des Abends waren dann Ebola, ebenfalls mit einer Busladung voll eigener Fans. Die ließen sich dann auch nicht lumpen und legten zum Thrash-/Death Metal mit leichten HC Einflüssen der Band einen ordentlichen Moshpit auf's Parkett, der sich sehen lassen konnte. Die Temperaturen im TC wurden dadurch weiter in tropische Gefilde gehoben. Aber egal, den Anwesenden gefiel die Mucke und es wurde abgegangen wie Zäpfchen.
Den Schlusspunkt des Abends setzten dann Pequod, ebenfalls aus München. Aus alter Verbundenheit besetzte nun der Verfasser dieser Zeilen einen Platz in der ersten Reihe, so dass ich nun beim besten Willen nicht sagen kann, was hinter mir los war. War mir aber auch egal, meine Nackenmuskeln verlangten nach Bewegung. Und die sollten sie bekommen. Wo man auch hinsah, überall nur fliegende Haare. Der Platz auf der Bühne war etwas eingeschränkt, so dass die beiden Sänger Ben und Stefan etwas wenig Spielraum hatten, aber dieses Problem hatten ja die anderen Bands auch gehabt. Pequod legten einen energiegeladenen Gig hin, der nicht nur die Fans überzeugte...
Nach gut 45 Minuten Wartezeit gab es dann die Siegerehrung. Wobei man vorausschicken muss, dass alle Bands an diesem Abend ihr Bestes gaben und sicherlich jeder den Sieg verdient gehabt hätte. Aber wie heißt es doch so schön: Es kann nur einen geben. Und so fiel die Wahl der Jury auf Pequod.
Ein geiler Abend ging somit zu Ende mit geilen Bands und noch besseren Fans, die noch lange feierten.