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Konzert-Bericht

Grabnebelfürsten, Infernal Blasphemy, Legion Of Sadism & No More Day

Alte Mälzerei, Regensburg 07.09.2001

Trotz des trüben Wetters und der Tatsache, das ich von den Bands bisher nur wenig Material kannte, konnte mich oben genanntes Billing doch ins 200 km entfernte Regensburg locken. Das Konzert fand im leider etwas kleinen Kellersaal des Gebäudes statt - der angesichts der nur etwa 50 anwesenden Zuschauer allerdings doch halbwegs gefüllt war.
Alsbald legte der Opener No More Day los und sowenig mir der Name sagte, so leicht schaffte es der Fünfer, mich zu überraschen. Musikalisch irgendwo im Grenzbereich zwischen Gothic/Black/Death Metal angesiedelt legten die Jungs mit sehr gutem und eingängigen Song-material los, was bereits zu dieser frühen Uhrzeit die ersten Matten fliegen ließ - auch beim weiblichen Teil des Publikums. Die mit schaurig-schönen Keyboardlinien unterlegten Songs, bei denen stellenweise auch cleaner Gesang dargeboten wurde, erinnerten gelegentlich etwas an Theatre of Tragedy - zu ihren besten Zeiten - und kamen sehr gut rüber, was die Stimmung des Publikums und des Schreibers dieser Kritik merklich anhob. Ein halbwegs guter Sound und entsprechender Einsatz auf der Bühne (soweit dies auf den zur Verfügung stehenden 2 ½ qm² Bühne überhaupt möglich war) rundeten einen gelungenen Auftakt ab und wenn diese junge Band so weitermacht, wird man diesen Namen sicherlich noch öfters hören.

Als nächstes enterten Legion of Sadism die Bühne. Leider hatte der mit Drumcomputer arbeitende Dreier einen deutlich schlechteren Sound, was sich auch während der ganzen Sets kaum besserte und nicht gerade zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss. Da man in diesem Soundbrei wirklich kaum Strukturen geschweige denn Feinheiten raushören konnte, kühlte das Publikum merklich ab. Mit einem guten Sound ausgestattet mag diese Band bestimmt ihre Fans finden, doch den heutigen Auftritt sollte man schnellstens vergessen.

Dann kamen Infernal Blasphemy...und wie! Der furchterregend geschminkte Fünfer um den körper- und stimmgewaltigen Sänger Nemuritor und den optisch etwas an Ares von Aeternus erinnernden Gitarristen Zsamorxses (danke für die Knoten in den Fingern beim Tippen eurer Pseudonyme...nächstes Mal werde ich euch abkürzen!) legte sich gleich mächtig ins Zeug. Trotz eines anfänglich zu leisen Gesangs konnte man die anwesenden Fans schnell auf seine Seite ziehen und als man noch Katatonia's Klassiker Without God stimmungsvoll intonierte, waren auch bei mir die letzten Zweifel beseitigt. Jedoch konnten auch die eigenen Songs mitreißen und somit war's ein rundum gelungener Auftritt der sympathischen Schweinfurter. Die Band erhörte sogar noch die penetranten Slayöööör-Rufe der neben mir stehenden "Dame" und bot als Zugabe Raining Blood dar, was vom Publikum mit entsprechendem Einsatz und Applaus honoriert wurde.

Nun erwartete man gespannt die fünf Grabnebelfürsten, die mir noch von den anwesenden Aran und Sindar von Lunar Aurora wärmstens empfohlen wurden. Leider konnte die Truppe die Erwartungen nicht so recht erfüllen. Ob es am teils etwas übertrieben wirkenden Stage-Actings des Sängers, am höchstens mittel-mäßigen Sound oder an den (meiner Meinung nach) auf die Dauer doch nervigen hohen Gitarrenlinien lag, sei dahingestellt. Die Musik ist jedenfalls nicht sonderlich zugänglich, was es den Recken auf der Bühne nicht grad leicht machte und auch im Saal höchstens verhaltenen Beifall hervorrief. Die doch recht in die Länge gezogenen Songs taten ein übriges dazu. Obwohl sichtlich genervt vom fehlenden Zuspruch zogen die Fürsten ihren Set bis zum Ende durch und waren dann auch sichtlich froh, als Zapfenstreich war. Für mich hatte sich die Fahrt allerdings rentiert, denn Infernal Blasphemy allein waren mit ihrer starken Show schon das Geld wert und mit One More Day hatte man einen zweiten überzeugenden Act am Start ...ganz zu schweigen vom guten und billigen Bier, das mich bestimmt noch öfters zu solchen Underground-Events nach Regensburg locken wird. Prost!

Martin

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