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Interview

Interview mit Grimfist (13.11.2003)

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Grimfist haben mit Ghouls Of Grandeur ein klasse Debut-Album eingespielt, das die unterschiedlichsten Genres in einer geilen Mischung aus Heavy-, Black- und Death-Metal vereint. Frontmann Frediablo beantwortete bereitwillig unsere Fragen.

HH: Hallo erstmal und wie geht's dir? Herzlichen Glückwunsch zu eurem gelungenem Debut. Was ich bisher so mitbekommen habe, hat es ja vornehmlich positive Reaktionen hervorgerufen. Seid ihr überrascht, dass die Resonanzen auf euer Album so gut sind?

Frediablo: Danke, mir geht's soweit gut. Schön zu hören, dass du unser Zeug magst. Was das "überrascht sein" angeht, ich kann nicht wirklich sagen, dass wir das sind. Wir wussten, dass wir ein Killer-Album mit viel Originalität, Energie und Groove eingespielt hatten und wir waren uns sicher, dass es die Leute ziemlich hart treffen würde und zwar genau dort, wo es auch sollte und das hat es bisher auch getan. Wie du schon gesagt hast, waren die Reaktionen überall sehr positiv, aber das interessiert uns nicht wirklich, weil wir das zu unserem eigenen Vergnügen gemacht haben und solange wir glücklich sind, interessiert uns nicht sonderlich, was andere denken. Am Ende des Tages ist eh alles nur Musik und im Endeffekt dreht sich doch alles nur darum, Spass zu haben und besoffen zu werden.

HH: Wie kam's eigentlich zur Gründung von Grimfist? Erzähl doch mal ein bisschen wie's zum ersten Kontakt zwischen den Musikern kam, und wie die ersten zarten Pflänzchen von "Ghouls Of Grandeur" entstanden.

Frediablo: Die Band entstand in den düsteren Gedanken von Ole. Er und ich spielen zusammen bei Deride und er hat mir erklärt, dass er etwas machen möchte, das ein wenig aggressiver und brutaler ist und er hat mir von Zeit zu Zeit immer wieder Riffs vorgespielt, die sich verdammt geil angehörten. Also haben wir beschlossen, zusammen eine neue Band zu gründen. Anfangs spielte Iscariah noch den Bass bei Grimfist, aber er stieg dann aus, weil er sich um seine Familie, Necrophagia und seinen Job kümmern wollte. Aber durch ihn kamen wir mit Horgh in Kontakt und kurze Zeit später erwuchs daraus die Brutaliät, die dann zu "Ghouls Of Grandeur" wurde.

HH: Wenn man sich euer Album anhört, erkennt man ja nicht nur Einflüsse aus dem Black- und Death-Metal-Lager sondern auch auch knackige Old-School-Einschübe, weshalb man wohl kaum von konkreten Bands sprechen kann, die euch beeinflusst haben könnten. Oder gibt's da doch die ein oder andere Combo, von der ihr euch habt beeinflussen lassen?

Frediablo: Jeder wird von dem beeinflusst, was um ihn herum ist und jedermann, der heutzutage Musik macht, ist auf die ein oder andere Weise von der Musik beeinflusst, mit der er aufgewachsen ist oder die er heute hört. Niemand ist 100% er selber. Wir werden durch alles und jeden inspiriert und ich persönlich finde Grimfist nicht wirklich originell, aber wir haben die Schubladen vielleicht ein wenig besser als andere Bands vor uns vereinigt. Ich weiss es nicht und es ist mir auch egal. Ich könnte jetzt zahllose Bands nennen, die jeder von uns dreien hört oder gehört hat, aber das tue ich nicht.

HH: Alle Mitglieder von Grimfist sind ja in mehr oder weniger viele andere Bands verwickelt, was Grimfist einen gewissen Projekt-Touch gibt, da es schwierig werden könnte, alle Bands unter einen Hut zu bekommen. Seht ihr denn Grimfist eher als Projekt oder als richtige Band?

Frediablo: Grimfist ist auf keinen Fall ein Projekt. Es ist eine echte Band bis zum letzten Tropfen alkoholverseuchten Blutes. Was aber ist der Unterschied? Wo zieht man die Linie zwischen einer Band und einem Projekt? Spielt das Projekt nicht live? Aber viele sogenannter Projekte spielen live. Oder ist es die Tatsache, dass alles, was man macht automatisch unwichtiger wird, nachdem man in eine andere musikalische Sache involviert war? No fucking way! Ich spiele in fast zehn Bands und für mich sind sie alle gleich wichtig und es ist nichts Falsches daran, viele verschiedene Dinge zu machen. Ich würde verrotten, wenn ich nur in einer blöden Band spielen dürfte. Ich kann mir niemanden vorstellen, der so limitiert und langweilig ist. Zur Hölle, wir leben diese Leben nur einmal und ich werde nicht auf meinem Arsch sitzen und darauf warten zu sterben, wenn ich all dieses Zeug habe, das aus mir heraussprudelt. Und wenn ich dafür eine, zwei oder zehn Bands brauche, dann brauche ich das eben. Es ist alles Musik, und egal ob es als Projekt oder als Band abgestempelt wird, die Musik bleibt immer die gleiche und das ist es was zählt.

HH: Von was handeln eure Lyrics? Wollt ihr damit eine spezielle Message verbreiten? Verfolgt ihr ein bestimmtes lyrisches Konzept?

Frediablo: Nein, es gibt da kein Konzept. Ich schreibe einfach über alles was ich hier und da fühle. Ich bin von Natur aus ziemlich aggresiv und böse, und die Texte sind oft aus einer bösen Sichtweise geschrieben und drehen sich um Dinge, die mich anpissen und das ist heutzutage fast alles. Ich versuche nicht, die Welt in irgendeiner Weise zu verändern, ich lasse einfach nur Dampf ab und gehe dann zum nächsten Kapitel. Ich bedauere den Idioten, der versucht, meine lyrischen Ergüsse zu analysieren. What you read is what you get, nicht mehr und nicht weniger.

HH: Ich kann mir ja nicht helfen, aber irgendwie erinnert mich die Kreatur auf dem Cover von "Ghouls Of Grandeur" an Gollum aus dem Herrn der Ringe? Gibt's da einen näheren Zusammenhang?

Frediablo: Nein, nein, kein Zusammenhang. Das Cover wurde lange bevor "Die Zwei Türme" veröffentlicht wurde kreiert und der Typ, der die Figur gemalt hat, hat den Film immer noch nicht gesehen. Also war da auch kein Gollum-Einfluss, aber ich kann verstehen, was du meinst.

HH: Bei einem eurer Lieder, "A World Of Wrath", gibt's sogar mal cleanen Gesang zu hören. Warum habt ihr das nicht öfter benutzt oder war das einfach eine Art einmaliger Ausrutscher? Ich glaube Grimfist könnten noch besser sein, wenn ihr diese cleanen Vocals ein, zweimal öfter in eure Songs einbaut? Wie denkst du darüber?

Frediablo: Da muss ich dir jetzt wiedersprechen. Wenn ich diese Art von Gesang öfter verwendet hätte, hätte die Musik eine ganze Menge an Energie verloren. Diese zwei Zeilen melodischen Gesangs ergaben sich nur deshalb, weil das Eröffnungsriff so verflucht 80er Jahre Old School Heavy Metal ist. Ich musste einfach diese Melodie hinzufügen, aber ich habe nie darüber nachgedacht, dass dieser Stil in irgend einem anderen Lied wieder auftauchen könnte. Ich hasse diesen Kastratengesang aus den 80ger Jahren und ich war nie ein Fan dieser Old School Heavy Metal Musik wie sie Priest, Accept, Iron Maiden etc. gemacht haben, aber bei "A World Of Wrath" musste ich das einfach versuchen und es ist eine ganz guter Kontrast zum Rest der Scheibe. Aber du wirst in Zukunft davon nicht mehr sehr viel hören... zumindest nicht aus meinem Mund.

HH: Ok, was ganz anderes. Wen würdest du mit einer Medaille auszeichnen und warum?

Frediablo: Ich würde meine Freundin auszeichnen, weil sie jetzt schon zehn Jahre meine schlechten Launen, mein grosses Maul und meine Alkoholexzesse erträgt und jede normale Person mich schon längst verlassen oder vor langer Zeit umgebracht hätte. Sie ist diejenige, die ich am meisten auf der Welt bewundere.

HH: Mit welcher Berühmtheit würdest du gerne mal in einem Aufzug stecken bleiben?

Frediablo: Ozzy Osbourne sollte mit in dem Aufzug stecken, weil er wahrscheinlich vollkommen ausflippen und jede Menge verrückten Scheiss plappern würde. Ich liebe es, zu lachen und er bringt mich dazu.

HH: Und nochmal zurück zu Grimfist. Habt ihr schon Pläne für eine Tour?

Frediablo: Wir arbeiten gerade daran, eine Tour auf die Beine zu stellen, aber solange das noch nicht abgeschlossen ist, werde ich dazu nichts sagen. In diesem Geschäft kann über Nacht alles passieren und ich will keinem falsche Hoffnungen machen.

HH: Vielen Dank für die Zeit, die du dir genommen hast, um die Fragen zu beantworten. Willst du zum Abschluss noch was loswerden?

Frediablo: Fuck the moral society, get drunk, get high and play Grimfist louder than hell!! Cheers motherfuckers!!

Lord Obirah

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