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Interview mit The Kentucky River Fish Kill (20.02.2014)

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Logo The Kentucky River Fish Kill

In einer Zeit, in der Retro Rock ganz groß geschrieben wird, taucht plötzlich aus unserer Landeshauptstadt eine Truppe mit einem ausgesprochen ungewöhnlichen Namen auf. The Kentucky River Fish Kill, kurz KRFK, machen es allerdings anders als viele ihrer Kollegen. Sie frönen nicht den 1970ern, sondern hauchen den guten alten 90ern wieder ein bisschen neues Leben ein. Bassist Alex Negret gibt uns einen Einblick in die Band und erzählt uns, warum viele Fische im Kentucky River vermutlich mit einem Grinsen (wenn sie dazu fähig wären) den Weg allen Irdischen gegangen sind...

HH: Ein fröhliches Hallo aus dem Hause Heavyhardes! Als Münchner Band dürfte dir unser Mag ja sicherlich bekannt sein. Verschlägt es dich gelegentlich auf unsere Seite?

Alex: Ich kenne die Seite und lande immer mal wieder drauf. Vor allem über Bands aus der Umgebung lässt sich ja einiges lesen.

HH: Wir freuen uns ja auch, wenn quasi in der Nachbarschaft wieder eine neue und vor allem interessante Band auftaucht. In eurem Fall macht einen ja alleine schon der Name, den ihr euch ausgesucht habt, neugierig. Erzähl unseren Lesern doch die Geschichte, die sich hinter The Kentucky River Fish Kill verbirgt.

Alex: Da ist mal irgendwann in den USA in Kentucky eine Whiskey-Brennerei der Marke Wild Turkey abgebrannt, wobei der ganze pure Alkohol in den angrenzenden Kentucky River floss und somit die gesamte Fischpopulation auf einer Strecke von ca. 100 km draufging. Die mussten dann auch einiges an Schadensersatz blechen.

HH: Was mich interessiert - wie seit ihr denn über diese Story gestolpert und warum habt ihr darin letztendlich einen passenden Bandnamen gesehen?

Alex: Wir waren mal nach einem Auftritt in Erfurt in einem Irish Pub noch was trinken. Da gab es eben eine große Auswahl, unter anderem auch Wild Turkey. Aus Langeweile habe ich dann danach gegoogelt und bin zufällig auf den Artikel darüber gestoßen. Ob der Name passt oder nicht, wir fanden ihn ziemlich interessant. Viele können es sich zwar auf Anhieb nicht merken, aber man weckt schon viel Neugier damit.

HH: Die Musiker hinter KRFK sind ja gerade im südbayerischen Raum keine Unbekannten. Ihr wart einige Zeit unter dem Namen Grantig recht fleißig unterwegs und habt auch zwei Alben veröffentlicht. Ist Grantig eigentlich Geschichte oder pausiert ihr nur?

Alex: Es gab und gibt immer mal wieder Überlegungen Grantig wieder zu vereinen, aber momentan kann ich da nicht viel darüber erzählen. Ich persönlich bin gut ausgelastet mir KRFK.

HH: In musikalischer Sicht klafft zwischen Grantig und KRFK ein ganz schön breiter Graben. Erst harter Metal, jetzt... ja was eigentlich? Ihr werdet ja ganz gerne in die Grunge-Ecke geschoben, wobei ich der Meinung bin, dass man es sich damit etwas zu leicht macht. Wie würdest du euere Mucke beschreiben und wie kam es überhaupt zu dieser Neuorientierung?

Alex: Ich weiß selbst nicht genau, wo man uns am besten einordnet. So richtig klassischer Grunge ist es ja auch nicht. Wir haben aber sehr viele Einflüsse aus den Neunzigern. Und generell auch einen starken Hang zum Bluesrock. Nachdem mit Grantig Schluss war, hatten wir halt Bock was ganz anderes auszuprobieren. In der Zeit habe ich auch einfach viel Zeug von Pearl Jam, Alice in Chains, Soundgarden und wie sie alle heißen gehört. Ich habe mich da richtig neu reingehört, weil ich zwar in den Neunzigern aufgewachsen bin und den Sound schon, kannte aber damals eher Punk gehört hab.

HH: Eine gewisse Dosis der genannten Bands kann man in euerem Sound am Ende nicht leugnen. Hattet ihr keine Bedenken, damit auf taube Ohren zu stoßen? Immerhin ist Grunge im Augenblick nicht gerade populär und einige Die-Hard-Headbanger kriegen heute noch einen Wutanfall, wenn man das Wort Grunge auch nur in den Mund nimmt, haha.

Alex: Das ist uns eigentlich ziemlich egal. Dieses Schubladendenken wird es immer geben. Wieso darüber aufregen? Natürlich achten wir darauf, dass wir auch moderne und eigene Nuancen in den Sound einbringen, aber wenn uns ein Riff gefällt, dann ist es egal, ob es nach Black Sabbath oder Alter Bridge klingt oder auch nach was ganz anderem.

HH: Gab oder gibt es da ein paar Künstler, die ihr als inspirierendes Vorbild für KRFK hattet?

Alex: Wir hören zwar alle ziemlich dieselbe Musik, aber unsere Geschmäcker gehen dann im Detail schon auseinander. Ich würde mal Stone Temple Pilots nennen. Weil die eben sehr vielseitig sind und immer anders klingen. Wir fahren ja auch nicht immer denselben Groove.

HH: Wie waren denn die Reaktionen auf die EP Alive so im Durchschnitt? Gab es da auch einige Watschn aus der Fachpresse?

Alex: Bisher noch nicht. Insgesamt sind wir also ziemlich zufrieden. Es gab eigentlich nur gutes Feedback, wobei wir aber noch viele Rückmeldungen erwarten. Wir stehen gerade erst am Anfang der Promophase.

HH: Ihr arbeitet mit Ivorytower Management zusammen. Habt ihr von dort auch Unterstützung für die Produktion der EP erhalten oder ist die eher in Eigenleistung entstanden?

Alex: Nein, die EP ist komplett alleine von uns finanziert. Ivorytower kam auch erst nach der Fertigstellung dazu und kümmert sich eher um Konzerte und Presse. Wir ergänzen uns da ganz gut.

HH: Wie geht ihr denn an das Songwriting ran? Ich hab in der Presseinfo gelesen, ihr hättet euch dazu in einer einsamen Hütte verschanzt...

Alex: Wir machen jetzt mittlerweile schon recht lange Musik miteinander und haben viele verschiedene Herangehensweisen probiert. Zusammen im Proberaum, alleine daheim, gemeinsam am Computer, wie auch immer. Die Zeit auf der Hütte war aber äußerst produktiv und hat uns auch Monate danach noch kreativ ziemlich beeinflusst. Da gab es dann einen richtigen Drive durch die Band. Zurzeit erjammen wir uns einige Sachen, was wir zum Beispiel früher nie wirklich gemacht haben. Ein ständiger Prozess also.

HH: Habt ihr eine Art kreatives Haupt in der Band oder mischen da alle mit?

Alex: Unser Sänger kommt mit dem meisten Material an. Wir arbeiten dann im Proberaum zusammen an Arrangements. Aber es gibt auch viele Songs, die von allen zusammen geschrieben wurden.

HH: Auf eine erste EP folgt ja in der Regel ein komplettes Album. Wie siehts aus? Habt ihr die Arbeit daran schon aufgenommen?

Alex: Nein, momentan fehlen uns die Mittel für ein Album. Wir planen gerade eher eine zweite EP. Die wird vielleicht auch komplett akustisch. Das reizt mich persönlich gerade am meisten.

HH: Sucht ihr für den nächsten Schritt nach einem Plattenlabel oder geht's auch ohne?

Alex: Kommt drauf an, was man vorhat. Wir haben ja alles schon mal mitgemacht und würden sicherlich nicht Nein zu bestimmten Angeboten sagen, auch wenn wir mittlerweile einiges anders angehen würden. Momentan steht aber nichts in Aussicht und wir sind auch nicht aktiv auf der Suche. Mal schauen was sich ergibt.

HH: Für die Zukunft wünsche ich auf jeden Fall viel Erfolg! Ich hoffe, man hört bald wieder von euch, vielleicht auch live! Und danke für das Interview!

Alex: Wir haben zu danken.

Dagger

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