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Interview

English VersionInterview mit After All (19.05.2009)

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Cult Of Sin ist inzwischen das siebte Album der belgischen Thrasher After All und so ganz nebenbei bemerkt auch deren bisher stärkstes Album. Cult Of Sin zeigt After All so stark wie nie und durch Gastauftritte verschiedener Szenegrößen erhält die Scheibe zudem einen ganz besonderen Touch. Sprachrohr Dries Van Damme gab uns dazu und zu weiteren interessanten Sachen bereitwillig Auskunft.

HH: Dries, was treibt ihr nun, nachdem ihr Cult Of Sins veröffentlicht habt?

Dries: Wir sind schwer beschäftigt! Wir verbingen sehr viel Zeit damit, Interviews zu beantworten, wir verschicken viel Merchandise, all diese Sachen. In einigen Wochen werden wir die offizielle Release-Show hier in Belgien feiern und zwar im berühmten Biebob Club in Vosselaar zusammen mit der Speed Metal-Legende Abattoir als Special Guest... Die Show vorzubereiten und Werbung dafür zu machen nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch...

HH: Nachdem ich euer Album nun ein paar Mal gehört habe, würde ich sagen, After All sind seit This Violent Decline sowohl als Musiker als auch als Songwriter gewachsen. Die Songs klingen erwachsener und stärker als je zuvor! Wie siehst du das?

Dries: Da stimme ich dir natürlich zu! Im Ernst, wir haben sehr viel Energie in Cult Of Sin gesteckt und wenn ich sage viel, dann meine ich VIEL Aufwand. Wir haben über ein Jahr an den Songs gearbeitet. Den ersten Teil davon haben wir zwischen Mai und Juni 2008 aufgenommen. Danach gab es eine kleine Auszeit, weil wir im Sommer auf einigen Festivals vertreten waren, z.B. dem Graspop mit Iron Maiden. Im September haben wir mit den Aufnahmen schließlich weitergemacht. Ende Dezember stand das Mischen und Mastern auf dem Programm. Es stimmt schon, wir haben uns richtig viel Zeit dafür genommen und sehr viel Aufmerksamkeit auf die Details gelegt und das nicht nur beim Songwriting, sondern auch beim Spielen und Aufnehmen, dem Artwork, dem Dokumentationsfilm, der auf der CD ist usw.

HH: Wo siehst du die größten Unterschiede zwischen This Violent Decline und Cult Of Sin?

Dries: Ich glaube, wir sind ein wenig erwachsener geworden. This Violent Decline war und bleibt ein sehr starkes Album und ich bin immer noch sehr zufrieden damit. Ich denke, Cult Of Sin zeigt eine gereifte Band. Wir haben uns wirklich Zeit genommen, die Songs zu schreiben und zu arrangieren. Oft haben wir sie sogar neu geschrieben und mehrmals umarrangiert. Die Herausforderung bei diesem Album war, This Violent Decline einen Schritt weiter zu bringen, was uns meiner Meinung nach gelungen ist. Du findest hier einige wirklich schnelle und aggressive Songs, aber gleichzeitig auch sehr viele Melodien und Harmonien. Das war auch für mich ein sehr wichtiger Punkt: die richtige Balance zu finden. Deshalb habe ich auch darauf bestanden wieder richtige Akustikgitarren zu verwenden, die wir seit Dead Loss aus dem Jahre 2000 nicht mehr eingesetzt haben.

HH: Cult Of Sin klingt außerdem hervorragend, ich glaube, das Mischen und Mastern von Dan Swanö im Unisound Studio hat dazu massiv beigetragen. Wie war es, mit Dan zusammenzuarbeiten?

Dries: Dan hat uns wirklich umgehauen, er ist der Meister! Punkt! Es war sehr aufregend, zu hören, wie er das Zeug, das wir aufgenommen hatten, komplett neu gebaut hat. Als wir die ersten Sachen zu hören bekamen, hat es uns völlig von den Socken gehauen. Es war genau das, wonach wir klingen wollten: sehr heavy mit viel Energie aber gleichzeitig sehr präzise, detailliert und offen. Das Ergebnis ist in der Tat überwältigend. Dan hat viel Zeit in seine Arbeit investiert, aber es war den Aufwand definitiv wert. Dan hat sich nebenbei noch als Fan der Band geoutet, was uns natürlich ein wenig überrascht hat. Wenn ich ehrlich bin, wir werden mit ihm in Zukunft wieder arbeiten.

HH: Wenn ich mich nicht täusche, sind auf Cult Of Sin auch Andy LaRocque, Joey Vera, Juan Garcia, Bernie Versailles und James Rivera zu hören. Was kann du uns über ihre Gastbeiträge erzählen?

Dries: Alle sind gute Freunde der Band. Bei Juan und Bernie war es offensichtlich, dass wir sie einladen würden, immerhin haben wir mehr als 40 Shows mit Agent Steel in all den Jahren gespielt. Die Jungs sind wie Brüder für uns, was es natürlich umso schöner macht, dass sie auf unserem Album zu hören sind. Das Gleiche gilt für James Rivera: wir waren schon so oft mit ihm, Helstar, Seven Witches und Vicious Rumors auf Tour. Er ist ein überragender Sänger und ein großartiger Typ. Mit Joey Vera stand ich schon einige Jahre in Kontakt. Wir haben einmal für Armored Saint eröffnet, waren mit Anthrax unterwegs, als John Bush noch in der Band war. So hängt das alles zusammen... Auch Andy La Rocque kennen wir schon seit Jahren. Er kam einmal zu einer unserer Shows, als wir in Göteborg gespielt haben. Kurze Zeit später waren wir mit King Diamond unterwegs, wir mussten ihm eigentlich nur eine E-Mail schicken und ihn einladen... Ich bin sehr stolz darauf, dass sich die Jungs alle Zeit genommen haben und auf unserem Album zeigen, was sie können. Großartige Leute und wirkliche Metal-Freunde.

HH: Auf Cult Of Sins gibt's auch eine Coverversion des Dio-Songs "Holy Diver" zu hören. Wer hatte die Idee zu einem Coversong und warum fiel die Wahl auf "Holy Diver"?

Dries: Es ist Tradition bei uns, live einen Coversong zu spielen. Wir haben schon viele Sachen gespielt, von Mercyful Fate, Exodus, Anthrax, Slayer und anderen. "Holy Diver" haben wir speziell für das Graspop Festival geprobt. Zu der Zeit waren wir auch im Studio, also haben wir uns dazu entschlossen, "Holy Diver" als Hidden Track mit auf das Album zu packen. Dio war schon immer einer unserer Lieblingskünstler und es ist ziemlich cool, dieses Lied zu spielen. Es macht wirklich sehr viel Spaß...

HH: Wie sieht's mit einer Tour aus? Werdet ihr vielleicht auch bald wieder in Deutschland spielen?

Dries: Wir waren vor Kurzem für einige Shows mit Testament in Deutschland. Bei euch haben wir in der Vergangenheit schon viele Gigs gespielt, ich bin also guter Dinge, dass wir uns bald wiedersehen. Als Nächstes stehen einige Auftritte mit Abattoir und Forbidden in Belgien, Holland und England an. Das wird mit Sicherheit ein Riesenspaß. Nach einer Tour sehen wir uns derzeit um, spruchreif ist aber noch nichts, aber wir hoffen, dass wir im zweiten Halbjahr 2009 wieder unterwegs sind.

HH: Wie unterscheiden sich deutsche und andere europäische Zuschauer?

Dries: Das hängt ganz davon ab, wo du in Deutschland spielst. Im Süden, München, Nürnberg usw. lief es für uns immer ganz gut... Ich denke, deutsche Metalfans sind einen Tick fanatischer. Und etwas lauter, haha.

HH: In den letzten Monaten und Jahren erfährt der Thrash Metal ein nicht zu verachtendes Comeback, immer mehr Thrash Bands tauchen aus dem Untergrund auf. Was hälst du von dieser Entwicklung? Wirkt sich das positiv oder negativ auf After All aus?

Dries: Es ist schon toll, mitanzusehen, wie das Interesse am Thrash wieder wächst, obwohl ich persönlich denke, dass viele dieser neuen Thrash Bands in Wirklichkeit keine Thrash Bands sind... Aber egal, diejenigen, die dem Trend hinterherrennen, werden ziemlich schnell wieder von der Bildfläche verschwinden. Es ist doch immer so, oder? Als wir angefangen haben zu spielen, das war irgendwann 1989, 1990, war Thrash DAS Ding: Kreator, Agent Steel, Exodus, Heathen, Testament, Nuclear Assault und all diese Bands... Es ist gut zu sehen, dass es viele dieser Bands immer noch gibt. Für After All ist die aktuelle Entwicklung natürlich gut, weil wieder Interesse an unserem Musikstil besteht.

HH: Stell dir vor, eure Musik wäre ein Bier. Was für ein Bier wäre das und warum?

Dries: Ich würde sagen, es ist ein ziemlich starkes Bier, aber mit einem angenehmen Eigengeschmack.

HH: Was steht bei euch als Nächstes an?

Dries: Wir bereiten uns gerade auf die kommenden Shows vor, außerdem sichten wir verschiedene Tourangebote. Danach sind wir vermutlich wieder unterwegs. Auf jeden Fall ist es noch zu früh, um über neue Songs nachzudenken. Momentan sind wir noch zu erschöpft vom Schreiben und Aufnehmen von Cult Of Sin.

HH: Das war's, vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg. Die letzten Worte gehören dir.

Dries: Danke für die Unterstützung, wir wissen das wirklich zu schätzen. Jeder der dieses Interview liest und sich für Metal interessiert, sollte uns mal unter www.afterall.be oder www.myspace.com/afterallmetal besuchen. Cheers!

Lord Obirah

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