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Interview mit Dragonland (08.08.2002)

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Dragonland haben mit "Holy War" ihr zweites Epos in die True Metal Atmosphäre geschleudert, für uns ein guter Grund die "Elchjäger" ins Visier zu nehmen.

HH: Hej Olof! Hur mar du? (Wie geht's dir?) Da meine Schwedisch-Kenntnisse hier enden, werde ich auf englisch weiter machen. Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst, meine Fragen zu beantworten.

Olof: Hi, Ich bin gut! (sollte wohl heißen, ihm geht gut *g*) - (Hier enden die Deutsch-Kenntnisse... - Red.)

HH: Zuerst würde ich dich bitten, die Band vorzustellen. Ich weiß, dass einige von euch schon in anderen Bands gespielt haben und immer noch spielen. Habt ihr auch verschiedene musikalische Hintergründe?

Olof: Also, fast alle von uns haben ihren Hintergrund im schwedischen Black- Metal- Genre, außer Jonas. Elias und ich spielen bei Rapture (wie bei At The Gates, keine Veröffentlichungen) und Nicklas bei Prophanity und Nightshade und ebenso Christer bei Nightshade und nur er spielt noch nebenher in einer anderen Band als Dragonland. Neben dem Metal haben Elias und ich einen Hintergrund in klassischer Musik, er spielt Klavier und ich Violine und Gitarre. Vielleicht wird diese Richtung in der Zukunft mehr integriert werden, mal sehen.

HH: Was hat euch dazu gebracht, eine neue Band zu gründe, obwohl ihr alle schon in anderen Bands gespielt habt? Hattet ihr nicht genügend Freiraum, eure Ideen zu verwirklichen?

Olof: Es war hauptsächlich Nicklas Entscheidung Dragonland ins Leben zu rufen, er hatte es satt, so weit weg mit Prophanity zu proben. Nicklas wollte unbedingt Metal mit klaren Stimmen schreiben, obwohl diese sehr viele Möglichkeiten des Songwritings zuläßt.
Ich kam zu der Band hinzu als bereits ein Großteil der Musik fürs erste Album geschrieben war, so daß meine Gedanken einige meiner Power Metal Ideen zu realisieren noch bis zum nächsten Album warten mussten. Einige dieser Ideen wurden nicht auf Holy War benutzt, zum einen, weil ich sie festhalten wollte und ich war ganz froh, dass wir einige stilistische Änderungen in unserer Musik vornahmen, weiter entfernt vom Standart des Power Metals.

HH: Wann begann bei dir persönlich das Interesse in einer Band zu spielen? Gibt es etwas, was alle Musiker verbindet, so etwas wie der Wunsch sich zu repräsentieren (nicht negativ gemeint) oder ist es reine Leidenschaft am Musikmachen?

Olof: Als ein Metal- Kid, Mitte der 90er Jahre, was fast nur die großen Metalbands wie Maiden, Slayer und Metallica gehört hatte, war ich total von der Rolle als ich die Death Metal Szene in meiner Stadt entdeckte. Am Beispiel von Dark Tranquility und At The Gates, die mit seltener Power und großem Charisma performten, wurde mir schnell bewußt, dass ich genauso wie sie "reinhauen" wollte. Gleich nachdem ich dieses Genre entdeckt hatte, überzeugte ich meine Mutter davon mir eine Gitarre zu kaufen und von Anfang an übte ich 6 - 8 Stunden am Tag, meine Gitarre und ich waren unzertrennbar. Kurz darauf gründete ich meine erste Band, die, auf eine Art und Weise die gleiche Band wie Rapture ist, in der Nicklas auch spielt. Heutzutage ist es die Leidenschaft für die Musik, die für mich zählt, live zu spielen steht erst an zweiter Stelle, ist aber trotzdem etwas, was ich unbedingt machen will.

HH: Wie sieht der Prozess aus, wenn ihr Musik schreibt und komponiert? Wie entstehen die Songs und die Musik?

Olof: Ein Dragonland- Song beginnt häufig mit einer einzelnen Musik- Idee (wie eine Vokal- Line, ein Gitarren Medly oder einem Synthethizer Riff) das ein Mitglied den anderen vorstellt, damit sie ihre Ideen hinzufügen. Dann wächst das Lied, Riff für Riff in ein komplettes Instrumentalstück, normalerweise fügen wir am Schluss die Vocals hinzu, was aber nicht heißt, dass sie nicht wichtig sind. Gewöhnlicher Weise schreibt keine von uns einen kompletten Song zu Hause und stellt ihn dann als fertig den anderen vor.

HH: Seid ihr schon in der Lage von der Musik zu leben? Geht ihr einem regulären Job nach? Seid ihr / Geht ihr noch zur Uni?

Olof: Zur Zeit ist niemand von uns in der Lage, von der Musik zu leben, schon gar nicht aus ökonomischer Sicht :) Das erfordert einen deutlich besseren Deal mit einem weit größeren Label um auch nur daran zu denken die Musik eines Tages als Job zu haben. Aber ich bin mir sicher, für die gesamte Band zu sprechen, wenn ich sage, dass dies unser Streben in der Zukunft sein wird. Obwohl- wenn ich mit der Musik weiter machen würde, jedoch ohne jeglichen Erfolg, würde ich wahrscheinlich schon eine Uni besuchen, um eine "wirkliche" Ausbildung zu bekommen; aber natürlich immer noch Musik machen!. Mein Plan ist es, das Leben zu voll auszuschöpfen und mit der Musik etwas zu erreichen. Mein Job ist die Arbeit in einem Kindergarten, was toll ist, denn es nimmt nicht viel Zeit des Musik Machens in Anspruch.

HH: Kritiker des Powermetal bringen oft an, dass sie es nicht mögen, wenn die Sänger schreien oder in sehr hohen Tonlagen singen. Sie sagen, es würde nach einem Eunuch klingen. Obwohl ich sagen würde, ihr haltet euch zurück mit so extremen Tonlagen- hast du ein paar hieb- und stichfeste Argumente dass dieses Art des Singens nichts mit Eunuchen zu tun hat? ;-)

Olof: Ehm, da fragst du besser Mirja, Jonas Freundin, um dies zu beweisen. Ich bin mir nicht wirklich sicher :)

HH: Da mit "Holy War" die Chronik von Dragonland endet- was können wir als nächstes erwarten?

Olof: Wahrscheinlich nichts was mit Fantasy zu tun hat, aber das Lösen von Geschichten der Dragonland Chronik, kann schon passieren. Es wird aufregend sein zu sehen, wohin es sich wendet, weil bisher für das nächste Album nicht viel des lyrischen Gerüsts steht.

HH: Wird ein weiteres Konzeptalbum folgen oder vielleicht etwas mit mehr persönlichem Bezug?

Olof: Es wird kein Konzeptalbum sein, so viel wie ein Konzeptalbum inspiriert, genauso engt es auch ein.

HH: Wie ist die Beziehung zu anderen schwedischen Bands wie Nostradameus? Besteht eine gute Verbindung? Oder reines Konkurrenzdenken?

Olof: Lustig dass du Nostradameus erwähnst, denn deren Ex- Drummer Jesse Lindskog ist ein heißer Kandidat für unsere Drummerposition (Jonas wird sich dann nur auf die Vokals konzentrieren), aber das ist noch nicht sicher; wir haben schon oft mit ihm geprobt und es war super. Ansonsten ist die Verbindung zu anderen schwedischen Bands freundlich, aber nicht sehr ausgeprägt. Vielleicht werden wir auf mehr Rivalität stoßen, wenn wir bekannter werden.

HH: Es scheint mir, dass Metal in Skandinavien, besonders in Schweden und Finnland sehr weit verbreitet ist. Kannst du mir erklären warum? Gibt es dafür besondere Gründe? Wie sieht es mit dem Prestige von Metal aus? Spielen die Radios Metal in ihrem Programm oder nur in speziellen Shows?

Olof: Die Untergrundmetalszene war in Schweden schon immer sehr groß, aber ich denke, sie hat ihre größten Tage während des Death Metal Booms schon hinter sich gebracht. Ich habe das Gefühl, dass Finnland gut dabei ist, wenn es zu einem Heavy / Power- Revival kommt, obwohl sie schon gut mitmischen.
Das Genre ist unter den gewöhnlichen Menschen in Schweden nicht sehr breit verbreitet, es wird nicht im kommerziellen Radio gespielt, noch taucht es in den Medien auf, außer gelegentlichen Artikeln über Hammerfall. Viele Ausländer denken, dass sie Metal- Leute an jeder Ecke treffen, wenn sie nach Göteburg kommen, aber das ist absolut nicht der Fall.

HH: Habt ihr jemals daran gedacht, ein Album in schwedisch gesungen aufzunehmen und nicht auf englisch? Bands wie Rammstein haben gezeigt, dass es möglich ist, damit Erfolg zu haben, sogar in anderen Ländern, wo niemand versteht, worüber sie singen. War das keine Möglichkeit weil ihr nicht nur die Musik rüberbringen wolltet sondern auch den Inhalt?

Olof: Unsere Muttersprache zu benutzen stand niemals zur Diskussion und das ist sicher etwas, was wir nie machen werden, schon deshalb weil schwedisch keine sehr lyrische Sprache ist und meiner Meinung nach nicht passt um gesungen zu werden. Die einzige Möglichkeit, bei der mir vorstellen könnte, dass wir es tun, wäre in einem Volkslied oder so etwas, aber das wird wahrscheinlich nicht passieren. Wenn nicht auf englisch singen, dann wäre italienisch für mich persönlich meine erste Wahl für diese Art von Musik, wenn man es als klassische Sprache für Gesang betrachtet. Ich glaube aber nicht, dass die anderen mir dabei zustimmen würden :-)

HH: Wird es in der näheren Zukunft eine Tour geben? Werdet ihr nach Deutschland kommen? Wisst ihr schon einige Termine?

Mehr oder weniger als lustige Anmerkung: es gibt ein deutschen Ausdruck, der "Alter Schwede" sagt, was Überraschung und Erstaunen ausdrückt. Weil ich gerne zum Ende des Interviews kommen möchte, sage ich "Alter Schwede" in Bezug auf euer Album, mir hat es gut gefallen, ich hoffe, ihr kommt auf Tour und noch mal vielen Dank.

Olof: Vielleicht (wohl im Bezug auf eine Tour). Der kanadische Vertrieb für unser momentanes Label hat darüber verhandelt, uns dort hin zu schicken, aber es ist noch unsicher, was sie machen werden. Es gibt Spekulationen über eine Mini- Tour in Schweden; Morifade und Nocturnal Rites sind als mögliche Bands genannt worden. Ein Gig in Göteburg wird es auf jeden Fall geben, am 12.10. zusammen mit Freternia. Jedenfalls sobald wir sicher sind, den richtigen Drummer für die Band gefunden zu haben, werden wir anfangen, nach Gigs und einer Tour aktiv Ausschau zu halten. Deutschland hat in der Zukunft gute Chancen.
Vielen dank für das Interview, schön, dass die Holy War gefallen hat.

Julia

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