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Interview

English VersionInterview mit Falconer (18.10.2006)

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Hervorgegangen aus den legendären Mithotyn schlugen Falconer mit ihrem selbstbetitelten Debut anno 2001 mächtig ein. Doch wie es nunmal so ist, haben sie damit die Messlatte selbst fast unerreichbar hoch gelegt. Auch das neue Album Northwind kann die Klasse des Debuts nicht mehr erreichen, auch wenn man sich auf alte Stärken zurück besonnen hat. Gitarrist Stefan Weinerhall nahm sich die Zeit, meine Fragen zu beantworten.

HH: Hi! Wie gehts dir? Wie läuft die Promotion für die neue CD Northwind?

Stefan: Mit geht's gut, danke. Derzeit mache ich viele Interviews aber das habe ich ja kommen sehn...

HH: Was für Reaktionen habt ihr bislang erhalten und seid ihr mit diesen zufrieden?

Stefan: Größtenteils bin ich zufrieden, da die meisten bislang ganz gut waren. Schlussendlich schaut es nun danach aus, dass die Fans nun die Vergleiche mit dem "heiligen" erste Album sein lassen und akzeptieren, dass das neue besser ist und das fühlt sich gut an. Eine Zeitlang war ich schon ängstlich, dass, egal wie gut das neue Album werden würde, es nie den Kult-Status des Debuts erreichen könnte.

HH: Leider wurde die Promo-CD ohne Bootleg und Texte zugeschickt. Worum geht es in den Songs? Was kannst du uns über diese erzählen?

Stefan: Nun, eine Leute meinen immer noch, wir schreiben nur über das Mittelalter usw. Der Großteil der Songs dreht sich um die großen Themen der heutigen Zeit, den Krieg im Irak, Menschen in Reality-Shows, Computerspiele usw. Ich versuche immer, dies in einem Fantasy- oder Mittelalter-Stil zu beschreiben in dem ich die entsprechenden Wörter und die entsprechende Sprache benutze. Denn nur Geschichten erzählen ist doch langweilig, ich muss es entsprechend ausdrücken, damit es lebendiger wird.

HH: Ihr habt ja schon einige personelle Veränderungen hinter euch. Ist die neue Besetzung stark genug für die Zukunft?

Stefan: Was es mich betrifft, ist sie es. Ich bin mir sicher, ich werde nichts tun, um sie zu ändern. Klar verändern sich Umstände und jeder kann auch aus freier Entscheidung heraus die Band verlassen, aber ich werde nicht daran beteiligt sein. Für meinen Geschmack waren die letzten Jahre turbulent genug.

HH: Vor Jahren hast du ja mit Mithotyn angefangen. Wenn du nun die damalige Zeit mit der heutigen vergleichst, würdest du heute wieder eine Karriere als Künstler einschlagen?

Stefan: Du meinst, ob ich heute nochmals von ganz von vorne anfangen würde? Hmmmmm, ja ich denke schon. Auch wenn sich die Umstände im Geschäft um einiges verändert haben, denke ich schon, dass es sich lohnt. Solange du dabei kein Geld verlierst, ist es in Ordnung. Ich sehe das Ganze schlussendlich als ein Hobby, das mich nicht reich machen wird.

HH: Was macht dich wütend im heutigen Business?

Stefan: Wenn uns einige Leute nur darum fragen, ob wir dies oder jenes machen wollen, nur um damit Geld zu verdienen. Und wenn jemand mit uns Geld verdienen will und wir dabei dann auch noch Geld verlieren würden, lehne ich das ab. Die wollen doch nur unsere Arbeit und Kreativität ausnutzen um Geld für sich selbst zu machen. Man sollte noch etwas Stolz inne haben und sich nicht ausbeuten lassen. Das macht mich wütend.

HH: Nun, einige Tage nach dem Release, gibt es schon etwas, was du an Northwind ändern würdest?

Stefan: Nein, und es ist das erste Mal, dass das passiert. Normalerweise möchte ich ziemlich schnell etwas ändern, nachdem die Aufnahmen beendet sind. Aber dieses Mal bin ich total zufrieden. Aber streng genommen ist das auch ein schlechtes Zeichen, denn ich habe noch keine Inspirationen gefunden, um es besser zu machen.

HH: Wie sieht es mit einer Tour durch Europa oder Deutschland aus? Wann können wir Falconer livehaftig auf der Bühne erleben?

Stefan: Ich hoffe auf ein paar Livegigs nächsten Sommer. Eine Tour steht außer Frage, nachdem wir den besten Sänger der Welt wieder zurück in den eigenen Reihen haben. Es ist schwer für ihn, hierfür die Zeit zu finden. Derzeit komme ich damit gut zurecht. Ich ziehe es vor, gute Alben zu veröffentlichen als zu touren. Für uns wird es nur Auftritte auf Sommerfestivals geben und gelegentliche Einzelshows. Haben wir denn jemals schon oft live gespielt?

HH: Wie denkst du über das Internet? Ist es ein Fluch oder ein Segen deiner Meinung nach?

Stefan: Es ist definitiv kein Segen. Für Bands, die touren, mag es die Möglichkeit eröffnen, mehr Tickets für die Shows oder mehr Merchandise zu verkaufen. Für Falconer dagegen sehe ich nur einen Rückgang der Verkäufe. Ein Fan, der nie ein Album von uns kauft, unterstützt uns auch nicht. Natürlich schätze ich deren Liebe zur Musik. Aber Geld für Aufnahmen, Merchandiseprodukte und Werbung werden zurück gehen, wenn das Label keinen Markt mehr für die Alben sieht.

HH: In meinen Augen unterscheidet sich eure Musik heute doch erheblich von der auf eurem Debut. Wohin soll die musikalische Reise mit Falconer gehen?

Stefan: Ich persönlich möchte mehr in die Richtung von Therion und Blackmore's Night gehen. Einfach die ganzen Double-Bass-Drums weglassen und den Folk/Mittelalter/Klassik-Anteil erhöhen. Auf der anderen Seite sind wir fünf Jungs in der Band und haben Fans, die wir nicht zu sehr enttäuschen dürfen. Also denke ich, ich werde weiterhin für beide Parteien schreiben.

HH: Es ist nun vier Jahre her, seitdem Mathias die Band verlassen hat. Und nun ist er wieder zurück. Hat er nun mehr Zeit für die Band, fürs touren usw.?

Stefan: Nein, und es ist mir egal. Wir waren in der Lage für vier Jahre zu touren... und haben in der Zwischenzeit Alben aufgenommen, die stellenweise nicht so gut waren. Obwohl, das letzte Album war gut, aber ich nach meinem Gefühl waren die Alben zu weit weg von dem, was ich eigentlich will. Wie auch immer, als wir den Entschluss gefasst haben, wieder zu unserem Sound zurück zu kehren wusste ich, dass Mathias einfach perfekt hierfür wäre. Das Ergebnis ist: das Album ist großartig und das ist meine oberste Priorität. Touren sind dagegen nur ein Bonus.

HH: Wie würdest du eure Musik jemandem beschreiben, der noch nie zuvor Metal gehört hat?

Stefan: Denk an einen sehr melodischen Song mit folkloristischen Einflüssen, gespielt von einem dürren Mann. Und nun denk an den selben Song, jedoch von einem haarigen Body-Builder gespielt.

HH: Welche neuen Bands sind es deiner Meinung nach wert, erwähnt zu werden?

Stefan: Ehrlich gesagt, keine. Die Bands, die ich für mich entdeckt habe, sind ältere wie z.B. Saracen oder Ten. Ich habe zwar versucht, mir neue Folk-Metal Bands anzuhören, aber für meinen Geschmack haben sie alle nicht genug Melodien intus.

HH: Danke, dass du dir Zeit für meine Fragen genommen hast. Die letzten Worte gehören dir.

Stefan: Danke für das Interesse. Mein letztes Wort ist: Blümchen!

Ray

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