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Interview

Interview mit Fragments Of Unbecoming (21.03.2006)

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Fragments Of Unbecoming scheinen den Schweden Death Metal mit der Muttermilch aufgesaugt zu haben, anders ist die aktuelle Platte Sterling Black Icon nicht zu erklären, denn die bietet sägende Gitarren und böllernde Drums vom Feinsten und zudem einen Sänger, der der Band ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Darüber und einiges andere gaben Gitarrist Stefan Weimar und Sänger Sam Anetzberger Auskunft.

HH: Stefan, auf Skywards und Bloodred Tales konnte man dich noch am Mikro hören, inzwischen habt ihr den Posten jemand anderem vermacht. Was war der Grund für dich, dich ausschließlich auf die Gitarre zu konzentrieren?

Stefan: Es ist einfach so, dass es sehr schwierig ist, als alleiniger Sänger überschneidende Gesangsparts gut rüberzubringen und dabei auch noch möglichst fehlerfrei Gitarre zu spielen. Vor allem bin ich der Meinung, dass Sam eine weit abwechslungsreichere und druckvollere Stimme hat, somit würdiger den Posten des Hauptsängers besser vertreten kann. Ich denke für Live-Auftritte ist dies die optimale Lösung und ich kann mich besser auf mein Gitarrenspiel konzentrieren, da ich nur noch einen Bruchteil des Gesangs übernehmen werde.

HH: Ihr hattet zwischenzeitlich mal einen vielversprechenden (im Promozettel namentlich nicht genannten) Kandidaten aus Amerika an der Leine, der aber nicht bei euch mitmachen konnte. Wie heißt denn der Gute und was ist da vorgefallen, dass das nicht geklappt hat?

Stefan: Vorgefallen ist eigentlich überhaupt nix, Todd dachte eben, er könnte sein Hab und Gut in den USA verkaufen, nach Deutschland kommen und sich ohne Probleme eine eigene Existenz aufbauen. Aber das ist nun mal in Good Old Germany nicht so einfach, von daher hat er schnell gemerkt, dass es nicht die richtige Entscheidung war, die Staaten so überstürzt zu verlassen. Musikalisch hätte er absolut gepasst, zumal er eine sehr geile und abwechslungsreiche Stimme hat. Ein kleiner Beitrag von ihm ist auch auf unserer Scheibe zu hören und zwar der finale Schrei von "A Faint Illumination" - der Hammer!!!

HH: Sam Anetzberger heißt Euer neuer Mann am Mikro. Laut Promozettel wollte Sam gar nicht fest bei euch einsteigen, sondern sich auf seine Hauptband Legacy konzentrieren. Sam, wie ist das Verhältnis zu Legacy, nachdem du jetzt doch bei Fragments Of Unbecoming als vollwertiges Mitglied eingestiegen bist?

Sam: Das Verhältnis zu Legacy war schon immer und ist nach wie vor sehr gut. Schließlich musizieren wir auch schon seit fast 13 Jahren zusammen und haben so manche Höhen und Tiefen in der Bandgeschichte erlebt. Wir kennen uns bereits seit frühester Jugend und sind alle bestens miteinander befreundet. Davon abgesehen sind wir momentan im Studio und nehmen eine neue, ziemlich abgedrehte Platte auf, die im April/Mai fertig gestellt sein soll. Das einzige Problem, dass ich bei zwei Bands sehe, ist die Eventualität von Konzertüberschneidungen und da ich mit Legacy auch nicht gerade wenig spiele, kann das manchmal etwas schwierig werden. Allerdings ist das auch eine Sache von rechtzeitiger Absprache und wenn diese eben mal nicht gerade zustande kommen kann, von gegenseitigem Entgegenkommen beider Bands. Bisher konnte man sich aber immer irgendwie arrangieren und ich hoffe, dass das auch so bleiben wird. Übrigens, vor dem gleichen Dilemma stehen auch hin und wieder Veneral Disease, in der Ingo und Stefan spielen. Kurzum, von negativen Vibes sind wir alle meilenweit entfernt. So darf man auch sehr gespannt sein, was es in absehbarer Zukunft noch von Legacy und Veneral Disease auf die Ohren geben wird.

HH: Was war der Grund für dich, dich doch umzuentscheiden und den Mikroposten zu übernehmen?

Sam: Eines Nachts ist mir ein mystischer nackter Indianer im Traum erschienen. Nein, inoffiziell war ich ja die ganze Zeit, d.h. seit 2004 dabei. Ich half weiterhin bei allen Gigs bis Ende 2005 am Mikro aus, solange, bis Fragments Of Unbecoming einen gleichwertigen Ersatz gefunden hätten. Einen geeigneten Death Metal Sänger aus der näheren Umgebung aufzutreiben, stellte sich aber als ein nicht so leichtes Unterfangen heraus. Bei einem kleinen Umtrunk wurde ich kurz vor knapp gefragt, ob ich nicht doch Lust und Zeit hätte Sterling Black Icon einzuschreien. Da mir das neue Songmaterial außerordentlich gut gefiel und ich auch eine kleine Schwäche für guten Svenska Dödmetal habe, entschied ich mich spontan, bei Fragments Of Unbecoming am Mikro vorerst zu bleiben.

HH: Ohne die bisherigen Leistungen von Stefan am Mikro schmälern oder schlecht reden zu wollen, gesanglich habt ihr durch Sams Einstieg definitiv einen Schritt nach vorne gemacht. Wie seht ihr das?

Stefan: Auf jeden Fall! Das war mehr als nur ein Schritt noch vorne. Sam nennt verschiedenste Tonlagen im Death Metal sein Eigen: von fiesem hohen Geschrei bis hin zur Gurgelstimme, von allem ist etwas dabei, dementsprechend kommt meiner Meinung nach auch nie Langeweile bei den Gesangsparts auf. Viele Death Metal Sänger treten immer nur auf einer Tonlage herum und viel Wert auf Wiedererkennung wird auch meist nicht mehr gelegt. Wir haben versucht, eben das auf unserer neuen Scheibe zu vermeiden und ich denke das ist uns auch gut gelungen.

HH: Schon auf Skywards habt ihr ja des Öfteren mal einen Gang runtergeschaltet, was ihr auf Sterling Black Icon wohltuender Weise immer noch tut. Aber diese langsamen Passagen hier versprühen eine Heavyness, die man nur von Bands wie Amon Amarth her kennt. Das hat mich überrascht, positiv versteht sich. Kann man das als natürliche Entwicklung bezeichnen?

Stefan: Wir alle lieben die Geschwindigkeit und vor allem natürlich die Blastbeats, aber wenn ein Song nur schnell ist, dann entsteht keine Spannung - Geschwindigkeit ist dann keine Besonderheit oder kein Steigerungsmittel mehr. Unser Ziel ist es, Atmosphäre und Epik mit solch gedrosselten Passagen zu wahren.

HH: Der Sound auf Sterling Black Icon ist noch wuchtiger und differenzierter als auf Skywards. Seid ihr zufrieden damit?

Stefan: Wir sind sehr zufrieden mit dem Sound! Er ist genau so geworden, wie wir uns das vorgestellt haben: druckvoll, energiegeladen und das Wichtigste ist, er klingt nicht zu modern. Er hat diesen Oldschool-Touch und macht ihn deswegen in unseren Augen interessant, vom Wiedererkennungswert ganz zu schweigen. Fast jede zweite Band bucht heutzutage z.B. Andy Claasen oder Tue Madsen. Nichts gegen die beiden, sie machen sehr gute Sounds, aber ich finde als Band läuft man Gefahr, seine Identität zu verlieren, da sich die Sounds ihrer verschiedenen Produktionen doch sehr wenig unterscheiden.

HH: Euer Vorgängeralbum Skywards wurde ja von allen Seiten gelobt, wodurch sich ein gewisser Erwartungsdruck aufgebaut haben dürfte, sowohl von Seiten der Plattenfirma als auch von Seiten der Fans. Wie geht ihr mit diesem Druck um?

Stefan: Also davon haben wir eigentlich nicht viel gemerkt. Metal Blade setzen uns zu keiner Zeit unter Druck und die Fans genauso wenig. Es macht einfach wahnsinnig Spaß, Musik zu komponieren, da kann man mit Sicherheit nicht von Druck reden. "Ansporn" ist, glaube ich, die bessere Bezeichnung dafür.

HH: Wie sehr habt ihr euch selber angespornt, um einen würdigen und besseren Nachfolger zu schreiben?

Stefan: Bei den Aufnahmen zu Skywards ist einiges nicht in hundertprozentig richtigen Bahnen verlaufen, vor allem bei der Auswahl des Tonstudios, da sind wir wohl etwas zu blauäugig an die Sache herangegangen. Ich denke, wir haben uns im Bereich Songwriting erheblich im Gegensatz zu Skywards gesteigert. Dort gab es so ein, zwei Nummern, die wir so wohl nicht wieder schreiben würden. Auf Sterling Black Icon sind alle Songs qualitativ gleichwertig, was wiederum im Auge des Betrachters liegt. Wir haben nicht geplant, die Platte muss so und so klingen, sondern haben Song für Song geschrieben, ohne uns an irgendwelche Richtlinien zu halten. Mit dem Ergebnis sind wir jedenfalls sehr zufrieden.

HH: Wird eure Homepage eigentlich noch passend zum neuen Album umgebaut? Ich finde sie im jetzigen Zustand nicht gerade prickelnd...

Stefan: Sie wird der neuen Scheibe angepasst, aber großartig umgebaut wird sie nicht. Wirst lachen, aber wir haben bis jetzt immer ein positives Feedback für unsere Homepage erhalten, den Fans scheint sie also zu gefallen.

HH: Hmm, verdammt... Abgesehen davon, wie wichtig ist die Homepage für die Band?

Stefan: Sie ist sehr wichtig, bietet sie doch Leuten, die noch nichts von uns gehört und gesehen haben, einen kleinen Einblick, was wir so treiben und ermöglicht uns die Kommunikation mit unseren Fans, die sich online direkt an uns wenden können.

HH: Ihr bietet auch ein paar mp3s zum Runterladen an. Wie seht ihr die momentane Diskussion um Filesharing und Urheberrechte?

Stefan: Sorry, zu diesem Thema bin ich absolut nicht up to date!

HH: Euer erstes Album hat den Untertitel "Chapter I - The Crimson Season", Skywards wurde mit "Chapter II - A Sylphe's Ascension" ergänzt und das neue Album wird durch "Chapter III: Black But Shining" geziert. Warum diese Zusätze?

Stefan: Das ist ganz einfach zu erklären: wenn uns jemand noch nicht kennt und Sterling Black Icon, also Album Nummer drei kauft, erhält sie/er gleich einen Hinweis, dass es da noch mehr Scheiben von uns gibt. Im Grunde genommen ist es nur eine Nummerierung mit Untertiteln, die den Haupttitel sinngemäß untermalen.

HH: Was steht bei euch demnächst an, nachdem ihr euer Album jetzt fertig habt?

Stefan: Wir werden, sofern es zeitlich machbar ist, so viele Konzerte wie möglich spielen. Eine Tour wird leider nicht möglich sein, da wir alle berufstätig sind und das deswegen nur schwer realisierbar sein wird. Außerdem haben wir schon mit dem Songwriting für die nächste Scheibe begonnen, da die Zeitspanne zum nächsten Album nicht so groß sein soll wie zwischen Skywards und Sterling Black Icon.

HH: Wenn Sterling Black Icon eine Maschine wäre, was für eine Maschine wäre das und warum?

Stefan: ??? Vielleicht eine original Quelle Waschmaschine mit 1200 Schleuderumdrehungen, so schnell läuft sie zumindest im Player. Oder eine fiese Kreissäge, die alles kurz und klein sägt. Oder ein Herzschrittmacher, der einem vor lauter Hörerlebnis frisches Blut in die Adern pumpt... Was würdest Du denn wählen?

HH: Von deinen dreien, hmm, vielleicht die Waschmaschine, die Kreissäge klingt zu abgedroschen!:) Das soll's dann auch schon gewesen sein, vielen Dank für eure Zeit und weiterhin viel Erfolg! Zum Abschluss noch ein paar Worte?

Stefan: Ich bzw. wir haben zu danken! Tja was soll ich sagen, ich hoffe, unsere neue Scheibe kommt gut an, so dass wir neue Fans gewinnen, die den Schweden-Death genauso lieben wie wir.

Lord Obirah

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