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Interview mit Falconer (29.05.2005)

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Vor den Aufnahmen zu ihrem vierten Album Grime Vs. Grandeur tat sich einiges im Umfeld von Falconer. Nachdem Matthias Blad die Band schon früher verlassen hatte, nahmen nun noch zwei weitere Bandmitglieder ihren Hut. Bandleader Stefan Weinerhall (git.) hatte also neben dem Schreiben des Materials für das neue Album alle Hände voll zu tun, um einen passenden Ersatz für die abgewanderten Mitglieder zu finden. Die ist ihm gelungen und zusammen mit Kristoffer Göbel (voc.) hat er ein Album aus dem Ärmel geschüttelt, das den einen oder anderen doch die Stirn runzeln ließ. Seine Gedanken über Grime Vs. Grandeur, den Vorgänger Scepter Of Deception und die weitere Zukunft lest ihr in den folgenden Zeilen.

HH: Das Feedback zum letzten Album Sceptre Of Deception war ja nicht so berauschend im Vergleich zu Euren beiden ersten Alben. Woher denkst Du kommt das und war das vielleicht der Grund, warum Du Dich auf kein weiteres Konzeptalbum eingelassen hast?

Stefan: Vielleicht ja. Natürlich waren einige unserer Fans über den Sängerwechsel nicht erfreut und die Tatsache, dass wir zu feige waren um Kristoffer sein gesamtes Potenzial ausspielen zu lassen, machte die Sache noch schlimmer. Wenn wir nicht so sehr darauf geachtet hätten, was die Leute hören wollen, wäre es wohl besser gewesen. Wenn ich ein "normales" Album geschrieben hätte und mich nicht so sehr auf das Konzept konzentriert hätte, hätten wir wohl auch noch etwas retten können.

HH: Was würdest Du aus heutiger Sicht an diesem Album denn ändern?

Stefan: Ich würde wohl einige Songs wegwerfen und bessere schreiben. Und ich würde Kristoffer sagen, dass er singen soll, wie er es will, ohne dass er auf das Vermächtnis von Matthias achtet.

HH: Kommen wir zur aktuellen CD. Wie sieht es mit den bisherigen Reaktionen aus?

Stefan: Die sind wesentlich besser als auf die letzte CD - und das war ja auch das Ziel. Manche sagen sogar, dass es das beste Falconer Album überhaupt ist, andere vermissen die Folkelemente oder sagen, dass die Chöre zu einfallslos sind, während wieder andere genau diese Chöre fantastisch finden. Ich kann nur sagen, dass ich noch nie so zufrieden war.

HH: Es gibt ja auch genug Personen, die das neue Material und den neuen Sound überhaupt nicht mögen. Was kannst Du diesen Leuten sagen?

Stefan: Ich kann ihnen versichern, dass das nächste Album wieder mehr Folkanteile haben wird. Aber wenn sie die Refrains in "Emotional Skies" oder "Humanity Overdose" nicht mögen, sollten sie besser keine Falconer Alben mehr kaufen.

HH: Was genau wollt Ihr mit dem Titel des neuen Albums aussagen?

Stefan: "Grime" steht für unsere veränderte Einstellung und das Plus an Härte während "Grandeur" für das Beibehalten unserer großartigen Melodien steht.

HH: Auch textlich hat sich einiges geändert. Statt über epische oder historische Dinge handeln sie nun von alltäglichen bzw. gesellschaftlichen Geschehnissen. Woher kommt diese Richtungsänderung?

Stefan: Das letzte Album war ja ein Konzeptalbum, das völlig frei von jeglicher persönlicher Meinung war. Quasi eine große Geschichte. Dieses Mal war mir eher danach, über Dinge, die mich bewegen zu schreiben. Wahrscheinlich habe ich letztes Mal einfach eine Überdosis Geschichte abbekommen.

HH: Nicht nur die Texte, auch die Musik hat sich im Vergleich zu den alten Alben geändert. Ist das etwas, was durch die Umbesetzungen zustande gekommen ist oder erleben wir eine generelle Veränderung der Band?

Stefan: Ich denke schon, dass die Änderung im Line-Up und die Teilnahme von Kristoffer am Songwriting ein Grund für den veränderten Sound ist. Grime Vs. Grandeur hat einfach mehr Dampf. Vielleicht haben wir den ganzen Folkspaß zu weit in den Hintergrund gedrängt. Ich weiß jetzt aber nicht ob ich das vermisse oder nicht. Was ich aber mit Sicherheit sagen kann ist, dass Falconer in Zukunft keine Gute-Laune-Musik im Stile von "Enter The Glade" machen wird.

HH: Inwiefern sind die neuen Leute schon in die Band integriert und welchen Anteil hatten sie am Entstehungsprozess von Grime Vs. Grandeur?

Stefan: Kristoffer hatte einen großen Anteil an Songwriting. Er hat "Jack The Knife" komplett allein und ungefähr ein Viertel der übrigen Texte verfasst. Dadurch konnte ich mich mehr auf die Musik konzentrieren und wir haben eine größere Vielfalt in unseren Liedern. Ich tendiere oft dazu in meinen Texten vieles zu wiederholen, da ich die Musik einfach für wichtiger erachte. Ich bin also ganz froh, dass Kristoffer hier eingesprungen ist. Jimmy wird wohl in der Zukunft auch seinen Teil zum Songwriting beitragen, aber den größten Teil des Materials werde weiterhin ich schreiben.

HH: Wie Du vorhin schon gesagt hast, wurde der Folkanteil stark reduziert. Besteht eine Chance darauf, dass diese Elemente wieder verstärkt zum Tragen kommen?

Stefan: Ja, schon. Beim nächsten Album werden wir wohl erstmals in eine ganz bestimmte Richtung gehen. Die Folkriffs mache ich hauptsächlich, da sie den Fans gefallen. Ich könnte auch ohne diese Elemtente leben, aber da ich auch nichts gegen sie habe, mache ich es halt...

HH: Wenn wir mal einen Blick in die Vergangenheit werfen und die Geburt von Mythotyn betrachten, hättest du damals gedacht bis zu diesem Punkt hier zu kommen?

Stefan: Eher nicht, da sich mein Musikgeschmack in den Jahren doch sehr verändert hat. Früher habe ich mehr Death und Black Metal gehört, womit ich heute aufgrund einiger Bands überhaupt nichts mehr anfangen kann. Auf der anderen Seite habe ich mit der Musik, die ich heute höre, früher nichts anfangen können. Damit verändern sich dann auch deine persönlichen Ziele als Musiker. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich mich meiner musikalischen Vergangenheit schäme, aber ich würde sicherlich nicht nochmal das Gleiche machen.

HH: Wohin führt der Weg für Falconer in den nächsten fünf Jahren?

Stefan: Was in fünf Jahren passiert, kann man jetzt nicht absehen. Warten wir einfach mal ab, wo ich dann stehe und was um uns herum alles passiert...

HH: Welchen Song hältst Du für den stärksten auf dem neuen Album und welches sind die drei besten, die Du jemals geschrieben hast?

Stefan: Das beste Lied auf dem neuen Album ist einwandfrei "Humanity Overdose". Zu meinen Top 3 zähle ich neben "Humanity Overdose" "The Clarion Call" und "Portals Of Light".

HH: Kannst Du bitte in einem Satz beschreiben, was Falconer für Dich bedeutet?

Stefan: Falconer ist mein inneres Ich, das Gestalt angenommen hat. Wenn sich das zu hochtragend anhört kann man auch sagen, dass Falconer meine Schöpfung, mein Kind ist.

HH: Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Gibt es noch etwas, dass Du sagen willst?

Stefan: Verkauft eure Exemplare von Sceptre Of Deception und kauft das neue Album.

JR

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