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Festival-Bericht

Rock Am Härtsfeldsee

mit Hammerfall, Children Of Bodom, Die Apokalyptischen Reiter, Dragonforce, Undertow, Cypecore, Terror, Brainstorm, Grave Digger, Final Faith, Serious Black, Hämatom & Expire

Festivalgelände Härtsfeldsee, Dischingen 26. & 27.06.2015

Das Rock am Härtsfeldsee ist eine Institution, die dem allgegenwärtigen Motto "Höher, schneller, weiter" trotzt. Hier hängt man einfach ein Schild "ausverkauft" hin, wenn die ca. 5.000 Karten verkauft sind, und genießt eine entspannte Party, anstatt auf Teufel komm raus mehr Bühnen, mehr Bands und mehr Camper auf den bestehenden Platz zu drängeln. Lediglich in kleinen Details verändert sich das Festival - dieses Jahr ist beispielsweise das Red-Bull-Zelt schräg vor dem Hauptzelt etwas größer und der Metzger, der die leckeren Steaksemmeln gemacht hat, wird schmerzlich vermisst. Der Rest ist gleich: Idyllische Lage direkt am namensgebenden Härtsfeldsee, eine Bühne im Zelt, fanfreundliche Getränkepreise (2,- Euro Anti-Alk, 2,50 Bier), die Running Order auf den Festivalbechern gedruckt, diverse Stände die auch was anderes verkaufen als den offziellen Festival-Merchandise (an dieser Stelle schielen wir böse zum Rockavaria). Der Sound ist im Allgemeinen angenehm differenziert, nur mit dem Bass übertreiben sie's vor allem bei den ersten Bands am Freitag ziemlich.

Freitag, 26.06.2015

Alles beim Alten bei Undertow. Deutschlands wohl unterbewerteste Band darf als erstes an diesem schönen Sommertag auf die Bühne und man darf nicht weniger als Undertow at its best erwarten. Zwar klaffen zu Beginn im Zelt noch viele Lücken, doch im Laufe des Sets ändert sich dies und immer mehr Menschen beklatschen die emotionalen Songs des Quartetts. Frontmann Joschi ist wie immer wohlgelaunt und für so manches Schwätzchen zu haben, vor allem wenn es darum geht, kleinere technische Schwierigkeiten zu umschiffen. Von der guten Laune lassen sich dann auch die Leute anstecken, die die Band gebührend feiern. Hoffentlich bleiben die Jungs noch lange so frisch und motiviert, auf dass wir sie noch oft auf dem RaH erleben dürfen.
(Lord Obirah)

Mit Cypecore dürfen am frühen Abend ein weiterer Act aus dem Schwabenländle ran. Die Sinsheimer verbreiten von Beginn an eine düstere apokalyptische Atmosphäre, was nicht zuletzt ihrem Outfit zu verdanken ist, Fallout lässt grüßen. Abgesehen davon pusten die Jungs handwerklich gut gemachten melodischen Death Metal mit starker Industrial- und Modern Metal-Schlagseite durch die P.A., der beim Publikum anfangs noch mit etwas Argwohn aufgenommen wird. Aber die massive Soundwand gespickt mit elektronischen Spielereien zeigt nach einigen Liedern doch Wirkung und veranlasst den einen oder anderen zu einem kleinen aber feinen Moshpit. Leider krankt das Material etwas an der frappierenden Ähnlichkeit der einzelnen Songs untereinander, aber abgesehen davon feiern Cypecore einen guten Festival-Einstand.
(Lord Obirah)

Na gut, na gut, Brainstorm-Sänger Andy B. Franck ist nicht blond. Ansonsten ist optisch alles ok, man kehrt zurück zu dezenten schwarzen Bühnenoutfits, die nicht aussehen als hätten Rammstein angefangen, Cyberpunk-Liverollenspiel zu betreiben. Die fünf Schwaben genießen ihr Heimspiel in vollen Zügen, incl. schwäbischer Ansagen von Andy. Die zum großen Teil Schwaben vor der Bühne honorieren dies entsprechend. Stimmlich muss sich Andy zu den höheren Tönen erst vorarbeiten, vielleicht ist er auch etwas erkältet, aber die Songs sitzen trotzdem passgenau und stellen einen schönen Querschnitt durchs bisherige Schaffen dar: Los gehts mit "Highs Without Lows", dann folgen "When Worlds Are Coming Through" von Soul Temptation, "Firesoul", der Titeltrack vom immer noch aktuellen Album, danach geht's direkt über in "Fire Walk With Me". Die Leute gehen hervorragend mit; es wird geschunkelt, geklatscht und mitgesungen. Besonders gut gefällt Andy, dass die Melodie des Refrains von "All The Words" bei diesem Publikum einfach sitzt, und er sie nicht wie bei "Österreichern, Polen oder Bulgaren" eine halbe Stunde lang einstudieren muss. Auch dieser Klassiker wird entsprechend gefeiert und mit "How Do You Feel" verabschieden sich Brainstorm von einem Zelt gut gelaunter Fans, die gerade definitiv einen Festivalhöhepunkt erlebt haben.
(Kara)

Nach der schmerzhaften Obituary-Absage konnten die Veranstalter mit der US Hardcore-Band Terror Ersatz verpflichten. Aber statt Terror steht zunächst eine Band auf der Bühne, die nirgendwo auf dem Billing auftaucht. Expire versuchen dem Publikum mit einer energiegeladenen Show und satten Hardcore-Groove einzuheizen. Zunächst reagiert die Masse etwas träge, nur wenige lassen sich von der sympathischen Truppe anstecken und als dann etwas Fahrt aufkommt, wird der Gig nach einer halben Stunde jäh unterbrochen. Denn dann übernimmt die eigentlich geplante Band das Zepter. Terror nehmen den Schwung gleich mit und setzen sogar noch eins oben drauf, so dass sich vor der Bühne ein ordentlicher Tumult entwickelt. Hat mir und den meisten anderen besser gefallen als die "Vorband", aber vielleicht dürfen Expire bei einem der kommenden RaH Festivals mal eine volle Show spielen.
(Lord Obirah)

Dragonforce lassen sich von einem Intro als "the fastest band in the universe" ankündigen und walzen mit "Fury Of The Storm" erst einmal alles nieder. Allein dieser Song verdoppelt kurzerhand die Anzahl der Noten, die an diesem Abend bereits durch die Anlage gerauscht sind. Die sechs Londoner haben sich enorm weiterentwickelt, seit ich sie 2003 das letzte Mal gesehen habe: die künstlich-einstudiert wirkenden Show-Elemente wurden enorm zurückgefahren, die Bandmitglieder bewegen sich viel sicherer und natürlicher auf der Bühne und auch Sänger Marc Hudson, der 2010 ZP Theart ersetzte, hat eine angenehme Präsenz. Seine hohe Stimme ging in der massiven Soundwand vor allem anfangs zwar etwas unter, das wurde aber von Song zu Song besser. Dafür gab es am sonstigen Sound nix zu meckern, vor allem die Backgroundsänger und natürlich alle Instrumente waren hervorragend zu hören, so dass die mit Bombast gefülllten Kompositionen einwandfrei auf die Meute im Zelt geblasen wurden. Interessant auch das Johnny-Cash-Cover "Ring Of Fire".
Mit Anweisungen für einen Circle Pit hatte Marc jedoch kein Glück; es stürmten zwar einige Teilnehmer hoffnungsfroh nach vorne, jedoch rannten sie gegen eine Wand, es gab für einige Sekunden einen kleinen Moshpit, bevor sich alle Gesichter wieder der Bühne zuwandten. Beim zweiten Versuch lief es auch nicht besser. Nunja, sowas Kompliziertes wie einen Circle Pit muss man Powermetallern erst mal erklären - Drachen fliegen nun mal nicht im Kreis! Egal, auch ohne irgendwelche Pits hatte das Publikum eine Menge Spaß und mit dem obligatorischen "Through The Fire And The Flames" verabschiedeten sich Dragonforce.
(Kara)

Children Of Bodom sind eigentlich immer für eine gute Show zu haben, wie sie drei Jahre zuvor schon an gleicher Stelle bewiesen haben. Anders als beim letzten Auftritt machen Alexi Laiho und Konsorten einen sehr aufgeräumten und nüchternen Eindruck. Los geht's dennoch ziemlich furios und gerade Mr. Laiho fühlt sich beim Posing am Mikro ziemlich wohl und zeigt, dass er an der Gitarre immer noch verdammt hohe Standards setzt. Die Band zeigt sich sehr agil und auch das Publikum lässt seinem Bewegungsdrang freihen Lauf, auch wenn man irgendwie eine gewisse Reserviertheit spüren kann. Je weiter der Abend fortschreitet, desto mehr spürt man das und auch Children Of Bodom verlieren immer mehr von ihrem Schwung, was darin mündet, dass immer mehr Zuschauer abwandern und man am Ende des Gigs sehr viel Platz im Zuschauerraum genießen kann. Unterm Strich kein überzeugender Auftritt, souverän ja, mitreißend nein. Vor drei Jahren gab's deutlich mehr Radau.
(Lord Obirah)

Samstag, 27.06.2015

Auch Final Faith sind quasi Lokalmatadoren und dürfen dem gemeinen RaH-Besucher als erster den Marsch blasen. Der melodische Death Metal drückt ordentlich aus den Boxen und kann die wenigen Zuschauer zumindest zum Nicken animieren. Nach ein paar Songs kommt dann etwas Bewegung auf, was sicherlich auch Frontmann Robert "Xceno" Knolmar zu verdanken ist, der zwar zwischen den Songs nicht unbedingt viele Worte verliert, aber immer wieder von der Bühne steigt und den Kontakt zu den Fans sucht. Sehr sympathisch das Ganze und mit dem Groove der in den neuen Songs steckt, darf sich die Band auch über etwas Tumult vor der Bühne freuen.
(Lord Obirah)

Serious Black waren mir vor diesem Auftritt trotz der prominenten Mitstreiter überhaupt nicht geläufig. Mario Lochert und Dominik Sebastian, irgendwer? Erkannt habe ich nur Thomen Stauch. Der keyboardlastige Melodic Metal war jetzt nicht das originellste Material auf Erden, aber sehr gefällig. Der als Piratenkapitän gewandete Sänger Urban Breed stand erkennbar nicht zum ersten Mal auf einer Bühne. Nervig fand ich, dass er ständig auf seinem Schlagzeuger Thomen Stauch rumgehackt hat - und verstanden hat man ihn dabei auch nicht. Songtechnisch gab es ja nur ein Album zum Besten zu geben, As Daylight Breaks. Das Songmaterial könnte teilweise etwas Straffung vertragen, aber Tracks wie "I Seek No Other Life" oder "Setting Fire To The Earth" liefen ganz gut rein und sorgten für begeisterten Applaus.
(Kara)

Hämatom sind für mich nach wie vor ein Phänomen, denn ich kann den Jungs schon seit dem plumpen Debüt nichts abgewinnen und daran ändert auch dieser Auftritt nichts. Dennoch scheint ihnen der Erfolg recht zu geben und die Zuschauerzahlen sowieso, denn das RaH-Zelt zu Dischingen ist verdammt gut gefüllt. Lauthals jubelt das Publikum den Maskierten entgegen und singt ihre eingängigen Refrains in ohrenbetäubender Lautstärke mit. Sänger Nord hat seine Fans gut im Griff und dirigiert diese nach Belieben, die zwischenzeitlich eingesetzte T-Shirt-Kanone feuert einige Leibchen ins gierige Rund und heizt die Stimmung ebenso an, wie die kurzzeitig eingesetzte überdimensionale Hämatom-Fahne oder die funkensprühende Maske von Bassist West. Hämatom kommen unheimlich gut an und werden wohl nicht zum letzten Mal beim RaH Verwendung finden.
(Lord Obirah)

Grave Digger sind wie ein Flutschfinger. Gibt es schon ewig, schmeckt gut, kann man immer wieder haben. Man weiß genau was man kriegt, genießt und freut sich. Egal ob das Intro mit dem auf der nebelgeschwängerten Bühne herumirrenden Grim Reaper, der Aufbau mit den Marshall-Boxen links und rechts vom Schlagzeug, die massive Soundwand, die über das Publikum wegfegt... alles ist wie immer und das ist auch verdammt gut so! Angefangen mit "Hell Funeral" über "In The Dark Of The Sun", den Pac-Man, äh, "Hangman", "Hammer Of The Scots", "Tattooed Rider" bis zum epischen "Excalibur"... das einzige Zeichen, dass wir uns hier im Jahr 2015 befinden, ist Chris Boltendahls lichter werdendes Haupthaar. Der krachende Schluss mit "Tunes Of War" und "Heavy Metal Breakdown" beendet eine astreine Zeitreise zurück in die Achtziger, die von einem zu drei Vierteln gefüllten Zelt enthusiastisch genossen wurde.
(Kara)

Man liest und hört viel von den Apokalyptischen Reitern und jeder, der die Jungs schon mal live gesehen hat, schwärmt von ihrer fulminanten Bühnenshow. Man kann sagen was man will, ja, sie haben Recht. Die Präsenz, die Fuchs, Dr. Pest und Co. auf der Bühne ausstrahlen, ist sehr beeindruckend. Auch das ganze Auftreten kommt unheimlich sympathisch rüber und man kann eigentlich gar nicht anders als sich zu freuen und zur Musik der Jungs abzugehen. Viele, nein, der überwiegende Teil der Meute sieht dies ähnlich und feiert die Thüringer ordnentlich ab. Aber bei Songs wie "Die Sonne Scheint", "Der Weg" oder "Der Seemann" bleibt einem auch gar nichts anderes übrig. Highlight bei letzterem Song ist dann auch das Schlauchboot, mit dem sich eine junge Schönheit vom Publikum tragen lassen darf. Crowdsurfing mal anders. Überhaupt kommen sehr viele Utensilien zum Einsatz. Das Set wird von Fuchs in Uniform eröffnet ("Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit"), bei "Revolution" wird eine Fahne geschwenkt und bei "Die Schönheit Der Sklaverei" wird Fuchs in Ketten gelegt. Das Ende der Show wird mit einer Wall Of Death (hey Dragonforce-Fans, schaut mal, so geht das! - Kara) und Konfettiregen zelebriert, der passende Soundtrack dazu kann nur "Reitermania" sein und genau das bekommt Dischingen auch um die Ohren geblasen. Sieht man mal von Undertow ab, ist dies hier für mich der beste Auftritt des Festivals.
(Lord Obirah)

Hammerfall beginnen um 23:37 Uhr und haben nach den Reitern ein schweres Erbe anzutreten. Dieser Herausforderung treten Oscar Dronjak, der erblondet ist, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe, Joacim Cans, der bärtig geworden ist, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe, und ihre Mitstreiter engagiert und routiniert entgegen. Joacim ist hervorragend bei Stimme - was ja nicht ganz unwichtig ist bei Power Metal -, und auch der Sound ist großartig. Das war ja nicht immer so an diesem langen Abend. Sie beginnen vor ihrem schlichten weißen Backdrop mit "Hector's Hymn" und "Any Means Necessary" und man merkt bald: Das Energielevel der Reiter können sie wohl nicht halten. Macht aber nichts. "Renegade", "Bang Your Head", "Blood Bound", die Hymne "Heeding The Call", natürlich "Let The Hammer Fall"... das macht Spaß. Dann folgt ein sechsminütiges GitarrensoloInstrumentalMedley, wo sich vor allem Oscar austoben darf. Ein zweites Intro läuft vom Band und nach "Threshold" und dem groovigen "Last Man Standing" gibt's tatsächlich eine Bandvorstellung. Ernsthaft. Dann noch die Bandhymne "Hammerfall" und um 0:38 verlassen Hammerfall kurz die Bühne, um nochmals für "Templars Of Steel" und "Hearts Of Fire" zurückzukehren. Die fünf Schweden schlagen sich insgesamt tapfer und entlassen um 0:54 mit dem letzten Outro eine glückliche Fanschar in die Nacht.

Rock am Härtsfeldsee - wir freuen uns aufs nächste Jahr! Hol den Metzger wieder und bleib ansonsten genau so, wie du bist!
(Kara)


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