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Konzert-Bericht

Nazareth & Zep

Metropolis, München 10.05.2010

Was kann man an einem Montag im Mai Besseres vorhaben, als sich eine Prise schottischen Hard Rocks um die Nase wehen zu lassen? Wie meinen? Nichts? Richtig! Die Altrocker um Reibeisenröhre Dan McCafferty baten die Münchner zum Tanz und circa 300 folgten der Einladung an diesem Abend. Die Hörerschaft erwies sich als 40+ und dementsprechend entspannt ging es im Rund des Metropolis zu.

Bevor die Hauptattraktion aus Britannien die Bühnenbretter erklomm, durfte mit Zep eine lokale Led Zeppelin-Coverband die Gäste anheizen. Sänger Robert (nicht Plant) war gut bei Stimme, auch wenn man nicht unbedingt von einer Plant'schen Darbietung sprechen konnte. Die Songauswahl war Klassikerstandard mit Stücken wie "Immigrant Song", "Black Dog", "Kashmir", "Whole Lotta Love" im Mix mit "Rock N Roll", die jeder der Anwesenden mit links pfeifen konnte. Dazu eine brillante Version des Blues-Classics "Since I've Been Loving You" mit superbem Solo des Gitarristen und dem unglaublichen Punch des Cover-Bonzos an den Drums. Starker Auftritt des Quintetts (weil mit festem Keyboarder), das seinen Gig mit einer tollen Version von "Stairway To Heaven" beendete. Band und Zuschauer waren mehr als zufrieden. Jetzt begann das Warten auf den Headliner des Abends.

Zur Still Loud 'N Proud Tour 2010 kam die Band mit ihrem schon lange bestehenden exquisiten Lineup in die Landeshauptstadt Bayerns. Urgestein Pete Agnew am Bass und als zweiter Vokalist, dessen Sohn Lee Agnew an den Kesseln und "Neuzugang" Jimmy Murrison, seit 1994 in der Band, an der Sechssaitigen, zeigten allen Anwesenden, wie man Rock'n'Roll frisch und unverbraucht zocken kann. Da klang nichts angestaubt oder bieder. Auch wenn der Aktionsradius von Dan und Pete etwas eingeschränkt war, der Mann am Mikro und sein langjähriger Bandpartner versprühten Lebenserfahrung, Charme und Witz. Als Einstieg wählte man mit "Telegram" gleich einen Klassiker, den sie nicht immer bringen und der sehr oft von den Fans gefordert wird. Klassikeralarm ist heute Abend sehr rege angesagt. Nach dem zweiten Stück "Turn On Your Receiver" richtete Dan in bestem Deutsch seine ersten Worte ans Auditorium, wobei er nach kurzem "mein Deutsch ist scheiße" in tiefem schottischen Akzent die nächsten Anekdoten zum Besten gab. Nach "Miss Misery" war dann Zeit fürs erste Feuerzeugmeer. "Dream On" aus dem Jahre 1982 wurde angestimmt und Dan lieferte eine starke Gesangsleistung ab. Was man vom Stagesoundtechniker nicht behaupten konnte, denn eine Monitorbox hatte sich dazu angeschickt, aus dem Song ein "Fiep On" zu machen. Nach einigen Anläufen war das Pfeifen zu Ende und man konnte sich wieder ohne Umschweif dem Treiben auf der Bühne widmen.

Mit dem obercoolen, fast schon epischen "The Gathering", sowie "See Me" im Zugabenteil wurden auch zwei Songs des immer noch aktuellen Albums The Newz unters Volk gebracht. Der Jubelpegel war auch hier hoch, was Dan und Kollegen sichtlich freute. Ein Aufenthalt in Amsterdam, Dan machte zur Belustigung aller eine kurze Rauchimitationsgeste, brachte die Band zu "My White Bicycle", dessen Refrain aus nahezu allen Kehlen mitgesungen wurde. Die Klassikerfahrt war aber noch lange nicht zu Ende. Die Schotten beglückten mich und das Metropolis mit Granaten wie "Heart's Grown Cold", "Shanghai'd In Shanghai", dem starken "Cocaine", einer furiosen Version von "Hair Of The Dog" und dem immer stets beliebten Schmachtfetzen "Love Hurts". Hier endete dann nach guten 70 Minuten der offizielle Teil der Show. Da fehlte doch noch was! Richtig. Nach einem mehrstimmig vorgetragenen balladesken Song, wurde die Party mit dem flotten "Razamanaz" und natürlich dem nie fehlen dürfenden Joni Mitchell Cover "This Flight Tonight" unter lautstarkem Jubel beendet. Nazareth sind in dieser Form immer noch ein Garant für starke Auftritte und werden wie schottischer Whiskey mit den Jahren immer besser. Bis zum nächsten Mal, München freut sich heute schon!

Kleine Anmerkung am Rande. Es war sehr schön und äußerst angenehm zu vernehmen, dass keine Handys oder sonstige Pixelapparate dauerhaft, wie bei anderen Konzerten mittlerweile Usus, in die Höhe und somit vor die Nase gehalten wurden. Das Publikum schätzte das spürbare Erfahren eines Liveerlebnisses und nicht das blanke Festhalten von Augenblicken, die man nur durch eine Linse zu erahnen glaubt. Herzlichen Dank an das Metropolisauditorium. Ihr habt gerockt.

Setlist Nazareth:
Telegram
Turn On Your Receiver
Miss Misery
Dream On
Bad Bad Boy
The Gathering
My White Bicycle
Heart's Grown Cold
Shanghai'd In Shanghai
Cocaine
Hair Of The Dog
Love Hurts
---
Long Black Veil
See Me
Razamanaz
This Flight Tonight

Siebi


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