Konzert-Bericht
Jethro Tull
Tollwood, München 27.06.2001
Heavy Metal sind Jethro Tull nicht, aber Rock der sich gewaschen hat und das jetzt seid knapp 33 Jahren ! Aber alt und verstaubt sind Adjektive, die man bei dieser Band nicht benutzen muß. Im Gegenteil, Ian Anderson springt mit seiner Querflöte über die Bühne wie ein Clown und heizt das Publikum besser an, wie so mancher Jungspunt. Martin Barre an der Gitarre zieht sein Ding durch und verbindet knarrendere Riffs mit gefühlvollen Melodien, läßt aber der Flöte die führende Arbeit verrichten und der Rest der Truppe paßt zum verrückten Frontmann. Der Schlagzeuger haut wild auf seinen Fellen rum (war leider ein bisserl zu laut eingestellt), der Bassist bewegt sich bis auf Ausnahmen nicht vom Fleck und ist einfach nur cool und der Keyboarder macht ebenfalls viele Mätzen. Vorallendingen bei einem Stück, wo es um indische Wasserträgerinen geht, muß der Keyboarder natürlich der Schönheit hinterher laufen, die bei dem Stück auf die Bühne geschickt wurde. Naja...ich kann es ihm nicht verübeln ;-).
Ich will gar nicht mehr zu diesem Abend sagen, denn wenn man sich z.B. die Stücke Aqualung, Thick as a Brick und Roots to Branches anhört, kann man gar nichts anderes als Schwärmen. Rock, Folk, Blues gemischt mit Querflöten- und Gitarrenmelodien und einen Sänger, der mit witzigen Ansagen und Geschichten über die Bandgeschichte sein Publikum begeistert, was will man mehr ?
Die Vorband "The Young Dubliners" hab ich leider nur kurz gesehen, da irgendwelche Knilche nich die Anfangszeit auf den Eintrittskarten lesen konnten. Das was ich hörte war eher unspektakulärer Folkrock irischer Art, der mich an eine Mischung aus Simple Minds und (hehe) an die Dubliners erinnerte. Wenn man schon kopiert, sollte man sich nicht auch noch unbedingt wie seine Vorbilder nennen. Aber dem Publikum schien es zu gefallen. Wahrscheinlich haben mir die harten Gitarren gefehlt (*g*).
Um 22 Uhr war der Abend dann mal wieder zu Ende, wie immer auf dem Tollwood, und die Menge (es war übrigens ausverkauft) ging vergnügt nach Hause.
Thorsten