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Festival-Bericht

Summer Breeze

mit Cradle Of Filth, Helloween, Subway To Sally, Anathema, Anima, Lay Down Rotten, The Rotted, Hail Of Bullets, Born From Pain, Fleshcrawl, Emil Bulls, Aborted, Saltatio Mortis, Graveworm, Soilwork, Negura Bunget, Arch Enemy, Behemoth, Paradise Lost, Diablo Swing Orchestra, Primordial, The Vision Bleak, Jesus On Extasy, Dark Age, Heidevolk, Midnattsol, 3 Inches Of Blood, Schelmish, Megaherz, Korpiklaani, Enemy Of The Sun, Pro-Pain, Exodus, Eluveitie, As I Lay Dying, End Of Green, Six Feet Under, Kataklysm, Textures, ASP, Hollenthon, Debauchery, Japanische Kampfhörspiele, The Old Dead Tree, Autumn, Endstille, Keep Of Kalessin, Dismember, Agrypnie, Neaera, Ensiferum, Primal Fear, Hacride, H-Blockx, Heaven Shall Burn & Destruction

Flugplatz Sinbronn, Dinkelsbühl 14. - 16.08.2008

(Fotogalerien: Summerbreeze2008 Mittwoch, Summerbreeze2008 Donnerstag, Summerbreeze2008 Freitag, Summerbreeze2008 Samstag)

Es ist wieder soweit, Süddeutschland muss gerockt werden und was für eine Veranstaltung eignet sich dafür besser als das Summer Breeze im beschaulichen Dinkelsbühl. Voll ist's geworden, 25.000 Mann und natürlich auch Frauen tummeln sich dieses Jahr auf dem Festival. Wer allerdings gedacht hat, dass man, wenn man nur am Mittwoch früh genug losfährt, schnell und unkompliziert sein Zelt aufschlagen kann, der hat sich diesmal ganz gewaltig getäuscht. Kam mir doch zu Ohren, dass manche bis zu 15!!! Stunden vor der Einfahrt des Zeltplatzes warten mussten, um dann so gefährliche Sachen wie Salzstreuer und Glastopfdeckel abgenommen zu bekommen. Erstaunlich, mit wie viel Fassung der Metaller diese Tortur über sich ergehen lässt. Mal ganz abgesehen davon, dass es ja auch am Mittwoch schon haufenweise großartige Bands zu verpassen gab. Ehrenwort, dass ich natürlich den VIP-Campingplatz verschmähe und mich auf Campground J niederlasse, um auch von hier aus der ersten Reihe berichten zu können.
(Sebbes)

Mitte August, Zeit fürs Summer Breeze. Das ganze Jahr habe ich mich schon darauf gefreut und zwei Wochen vor Beginn des Festivals damit begonnen, die Wettervorhersage für Dinkelsbühl zu studieren; man will ja ein schönes Fest erleben. Nach den üblichen Vorbereitungen ging's dann am Mittwoch früh um 10:15 Uhr auch endlich los. Zwei Stunden von München bis kurz vor Dinkelsbühl waren absolut ok, doch dann wurde es richtig zäh, denn gegen Viertel nach Zwölf stießen wir auf die ersten Ausläufer des Staus, der das Festival begleitete. Nun, ewig kann das ja nicht dauern, sind ja nur noch etwa zehn Kilometer bis zum Gelände. Dachten wir zumindest, es kam aber anders. Denn um genau 17:15 Uhr, also fünf Stunden nach Staubeginn hatten wir den Campingplatz endlich erreicht. Und damit lagen wir noch nicht mal schlecht in der Zeit, denn andere Leute hatten wohl noch mehr Pech und standen bis zu zehn Stunden in dieser Schlange! Ich weiß nicht genau, was alles zu dieser Verzögerung geführt hat, da mögen auch ein paar externe Faktoren eine Reihe gespielt haben (Umleitungen, ein gleichzeitig stattfindendes Sommerfestival, die Vorbereitungen auf den Besuch von Herrn Beckstein und ähnliches), aber sehr ärgerlich und stressig war es trotzdem. Nur die Glaskontrollen können es eigentlich nicht gewesen sein, denn die Abfertigung dort ging doch recht zügig vonstatten, mir persönlich sogar ein wenig zu lasch, denn die Kontrolle unseres Autos lief folgendermaßen ab: "Habt ihr Glas dabei? Nein? Ok, könnt weiter fahren." Das mag mit dem Pressebändchen zu tun gehabt haben und für uns selbst war es auch angenehm, nicht aussteigen zu müssen, aber bei dem, was ich zum Teil auf dem VIP-Campingplatz gesehen habe, befürworte ich dann doch etwas strengere Kontrollen (nicht nur im Glasbereich) auch bei den so genannten wichtigen Leuten. Die Einweisung auf dem Campingplatz selbst ging flott und bestimmt vonstatten, so dass wir um halb sechs unseren Platz hatten und mit dem Zeltaufbau beginnen konnten. Leider war das dann doch deutlich zu spät, um noch den Newcomer Stage Contest begutachten zu können, Zeltaufbau und Verpflegungseinnahme sowie ein wenig Ausspannen nach dem Stau nahmen einfach zu viel Zeit in Anspruch. Schade, denn so wirklich voll sah der Campingplatz zu diesem Zeitpunkt noch nicht aus, was auch auf die Besucherzahlen im Partyzelt schließen lässt (ich lasse mich da gerne korrigieren). So bleibt dem Berichterstatter nur zu vermelden, dass die Band mit dem schönen Namen "Fuck Your Shadow From Behind" diesen Wettbewerb für sich entscheiden konnte und damit am nächsten Tag auf der Main Stage den Opener geben durfte.

Wie dem auch sein, zumindest zur Metal Blade Label Night waren der Berichterstatter und seine bessere Hälfte, die während des ganzen Festivals für die Bildberichterstattung zuständig war dann endlich vor Ort im Party Tent.

Mittwoch, 13.08.2008

Los ging's mit Anima, bei denen ich erst dachte "gar nicht mal schlecht". Leider hielt dieser Eindruck bei mir nicht lange, denn nach zwei Minuten wandelte sich das "nicht schlecht" in "recht nervig". Nein, auf Dauer ist mir das zu aufgekratzt und dabei doch ziemlich gleichförmig, nach dem zweiten Stück habe ich lieber vor dem Zelt Luft geschnappt und Kontakte geknüpft/gepflegt.
(Hannes)

Zweite Band der Label Night war Lay Down Rotten, bei denen ich mir sicher war, dass das schon eher was für meines Vaters Sohn wäre, war ja nicht das erste Mal, dass ich sie sehen konnte. Und wirklich, ganz feister Auftritt des Fünfers, spielfreudig und mitreißend, ausgewogene Songauswahl und recht gefälliger Sound. Kurz gesagt: Sehr gut!
(Hannes)

Danach ging es wieder ein wenig bergab, den die in The Rotted unbenannten ehemaligen Gorerotted boten eine durchwachsene Show. Durchwachsen hauptsächlich deshalb, weil sie fast nur Liedgut des aktuellen Outputs zum Besten gaben und das Publikum doch auf ein paar Klassiker gewartet hatte. So kam irgendwie keine richtige Stimmung auf.
(Hannes)

Was sich schlagartig bei der folgenden Combo änderte. Auf Hail Of Bullets hatten wohl viele sehnsüchtig gewartet, denn vom ersten Ton an herrschte stimmungsmäßiger Ausnahmezustand. Auch ich fand den Gig sehr gut, hatte mir aber zuerst ein wenig mehr erwartet. Meine Erwartungen wurden aber dann bei "Berlin" nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen, denn das Stück verwandelte einen ausgezeichneten Auftritt in einen magischen Moment. So und nicht anders hat eine Sternstunde zu klingen bzw. auszusehen!
(Hannes)

Das Born From Pain dieses Niveau nicht halten können, war mir von Anfang an klar. Aber so schlecht, wie manche meiner Mithörer die Band fanden, war die Show meines Erachtens nach nicht. Solide, wenn auch etwas unspektakulär, waren sie für mich keineswegs die schlechteste Band des Abends. Und dass man die Kapelle nur an Pro-Pain misst und ihr schon deshalb keine Chance gibt, finde ich mehr als unfair. Ist eben alles Geschmackssache.
(Hannes)

Keine Geschmackssache allerdings war der Auftritt der letzten Band des Abends, Fleshcrawl. Genauso tight wie Lay Down Rotten zockten sie sich durch ihr Set und trafen bei den Anwesenden, die für die späte Uhrzeit und den Anfahrtsstress doch noch überraschend viele waren, auf offene Ohren. Auch hier gab es eine gelungene Songauswahl bei anständigem Sound und einer sehr spielfreudigen Band zu bewundern. Definitiv einer der drei Gewinner der Label Night, haben sich Fleshcrawl mit diesem Gig mit Sicherheit einige neue Fans erspielt. So nahm die Label Night denn einen mehr als zufriedenstellenden Ausgang und nach einem Abschlussbierchen und Nachtsnack war es dann auch an der Zeit, das Zelt einem ersten Schlaftest zu unterziehen...
(Hannes)

Donnerstag, 14.08.2008

Das bombastische Intro zu Manowars "The Crown And The Ring" läutete etwas missverständlich den Auftritt der Emil Bulls ein. Die Stimmung war dies- und jenseits der Bühne aber sofort auf hohem Niveau, doch trotz feierndem Publikum, viel unterstützendem Geklatsche und jeder Menge Beifall für die Songs ließ sich Bassist Jamie "Citnoh" Richardson nicht dazu überreden, ein Solo auf's Parkett zu legen, was dem engagierten Sänger Christoph "Christ" von Freydorf einigen Respekt abnötigte. So gab es neben dem Manowar-Intro zusätzlich zum eigenen Material noch das Megadeth-Cover "Symphony Of Destruction", das einen guten und energiegeladenen Gig abrundete.
(Lord Obirah)

Aufgrund der Anfahrtsstrapazen und der doch recht langen Nacht zuvor war es den beiden rasenden Reportern leider nicht möglich, rechtzeitig aufs Gelände zu kommen, um den Gewinner des Newcomer Stage Contest auf der Main Stage zu bewundern, zum zweiten Mal ging also "Fuck Your Shadow From Behind" an uns vorbei. Und da weder All Ends noch die Emil Bulls wirklich in mein musikalisches Spektrum passen, begann der Festivalstag für uns erst kurz vor drei Uhr mit Aborted. Ein ganz feiner Beginn war das, denn er weckte die Lebensgeister nicht nur bei mir, sondern auch bei den gar nicht so wenigen Zuschauern, die zu diesem Zeitpunkt anwesend waren. Herausragend wäre zwar ein etwas übertriebener Begriff, aber grundsolide und unterhaltsam trifft den Kern der Sache dann sehr genau.
(Hannes)

Danach Szenewechsel zur Main Stage, auf der die erste Mittelalterband des Summer Breeze ihren Auftritt hatte. Saltatio Mortis wussten denn auch nicht nur durch ihr Outfit, sondern, was natürlich viel wichtiger ist, auch durch ihre Musik voll zu überzeugen. Das Publikum nahm's dankbar auf und die Stimmung stieg noch mal um einiges im Vergleich zu Aborted, was aber zum Teil auch an der dickeren Personaldecke im Publikum lag. Insgesamt ein ganz feiner und vor allem wenig "dudeliger" Auftritt, bei dem auch die manchmal etwas dünne Stimme von Sänger Alea nicht sonderlich stimmungstötend wirkte.
(Hannes)

Ich hatte übrigens das Pech (oder Glück), erst am Donnerstag anfahren zu können. Trotz fehlender Warteschlange am Zeltplatz schlage ich gerade mal rechtzeitig auf dem Gelände ein, um mir den Bombast-Death-Metal der Tiroler Bergbewohner von Graveworm zu gönnen. Und diese schmettern zu Beginn mit "Suicide Code" schon mal einen absoluten Knaller von der Bühne, vor der schon eine prächtige Stimmung herrscht. Erstaunlich viele Metaller haben sich schon in die Sonne gewagt, um gepflegtes Haareschütteln zu zelebrieren, und das, obwohl Graveworm ein Act ist, der normalerweise nicht wenig polarisiert. Natürlich haben auch Graveworm inzwischen mitbekommen, dass man dem Publikum am besten mit einer gepflegten Wall Of Death einheizt. In Kombination mit Abrissbirnen wie "Bloodwork", "Today I Die" oder "Touch Of Hate" verfehlen diese ihre Wirkung nicht und die Stimmung kann man getrost als recht ausgelassen bezeichnen. Ganz nebenbei treffe ich doch tags darauf Bassist Harry Klenk am Bierstand, der mir eröffnet, dass es nächstes Jahr ein neues Album geben wird. Nach München werden sie damit aber nicht mehr kommen, da die diesjährige Veranstaltung im Feierwerk so schlecht besucht war wie keine andere Show der aktuellen Graveworm-Tour.
(Sebbes)

Tja, das sieht der gute Hannes etwas anders, denn zurück zur Pain Stage ging es dann für Graveworm, deren Auftritt mich aber nur teilweise überzeugen konnte. Mag der Sound auch einigermaßen erträglich gewesen sein, hat mich doch das ständige Gebettel von Frontmann Stefan Fiori nach einer Wall Of Dead (!) auf Dauer recht genervt. Mal ganz davon abgesehen, dass sich die Musik von Graveworm nicht unbedingt zu einer Wall of Death eignet, sollte spätestens nach dem dritten erfolglosen Aufruf zu selbiger klar sein, dass es damit zu diesem Zeitpunkt einfach nichts wird. Sei's drum, der Gig selbst war recht solide, wenn auch nicht weltbewegend, nichts, was mir lange im Gedächtnis bleiben wird.
(Hannes)

Kurz nach fünf geht bei strahlendem Sonnenschein die Show der Melodic-Death-Combo Soilwork los. Mit sieben Alben besitzen die Schweden inzwischen einen reichen Liedgutschatz, aus dem sie schöpfen können. Der Fokus des dargebotenen Materials liegt deutlich auf den neueren Releases "Sworn To A Great Divide" und "Stabbing The Drama" - obwohl ich subjektiv mal behaupten würde, dass die älteren Gassenhauer wie beispielsweise "Turn To Stone" deutlich besser bei dem jetzt schon fast durchdrehenden Publikum ankommen. Das Allerschönste am Soilwork-Auftritt ist jedoch der Bassist Ola Flink, der wie ein wildgewordener Pavian auf der Bühne umhertobt. Natürlich kommen wir auch hier wieder nicht an der obligatorischen Wall Of Death vorbei. Ich befürchte, dass diese Form der Publikumsunterhaltung so langsam ein bisschen inflationär verwendet wird.
(Sebbes)

Schon im Vorfeld zum Breeze hab ich mich gefreut, dass die Rumänen Negura Bunget auftreten, bin ich doch dieses Jahr zweimal an ihren Gigs vorbeigeschrammt. Dummerweise steckte mir der Mittwoch noch sehr in den Knochen und ich genoss gerade die Essenspause, so dass ich es erst etwas verspätet ins Partyzelt schaffte. Dafür lohnten sich die Mühen! Die Osteuropäer schaffen eine dichte Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Man steht wirklich im dunklem, nebligen Wald (Übersetzung von Negura Bunget) und die Gitarren, untermauert vom Keyboard und Folkinstrumenten, schaffen einen Klangteppich der seinesgleichen sucht. Einzig aus dem Death-Metal hätte ich hier einen Vergleich anzubieten: das Gitarrenbrett von Bolt Thrower. So ließ ich mich vom Sound hinwegtragen und in die Weiten der transylvanischen Mystik entführen. Und nicht nur ich schien verzaubert, das gesamte Publikum lauschte gespannt und brach am Ende vom Gig in tosenden Beifall aus. Bleibt zu hoffen, dass der geplante Gig am 14.11. im Titanic noch bestätigt wird, dieses Erlebnis gönne ich mir gerne noch einmal.
(Tarnele)

Danach war erst mal wieder ein Päuschen angesagt, nächster Programmpunkt für mich war Arch Enemy. Nicht, dass ich ein Überfan dieser Band wäre, aber zumindest gute Musik machen sie meiner Meinung nach, auch wenn mir die Phase mit Liiva am Mikro deutlich besser gefällt. Nun, der Auftritt der Truppe um die Amott-Brüder erfüllte eigentlich genau meine Erwartungen: Gute Musik, guter Sound, professionelle, vielleicht etwas blutleere, weil zu professionelle Show und eine Frau Gossow, deren Stimme zwar sehr gut ist, deren Auftritt aber für meinen Geschmack dann doch etwas zu einstudiert wirkt. Bleibt als Urteil "ganz in Ordnung".
(Hannes)

Danach wieder Wechsel zur Pain Stage, wo Behemoth auf dem Programm stand. Und ich weiß nicht, woran es liegt, aber mal wieder konnte ich mit der Performance der Polen nicht wirklich etwas anfangen. Die Musik war durchaus brauchbar, der Sound vielleicht etwas dünn, aber noch nicht mies, aber der Funke wollte wieder mal nicht bei mir überspringen. Ich habe die Band jetzt innerhalb eines Jahres zum dritten Mal gesehen, aber live geht die Kapelle jedes Mal irgendwie an mir vorbei. Mag sein, dass es nur an mir liegt, aber auch meine bessere Hälfte, die man durchaus als Fan der Band bezeichnen kann, war mit diesem Gig nicht wirklich zufrieden.
(Hannes)

Auf Paradise Lost war ich sehr gespannt, denn der Gig seinerzeit auf dem Abtsgmünder Festivalgelände konnte mich nicht wirklich überzeugen und sorgte für eine frühzeitige Abreise. Leider war auch diesmal nicht alles Gold was glänzt, was vor allem an Fronter Nick Holmes lag, der irgendwie nicht so recht bei Stimme zu sein schien. Entsprechend hörten sich viele Kracher, egal ob älteren ("Enchantment", "Embers Fire") oder neueren ("Requiem", "One Second") Datums etwas gewöhnungbedürftig an. Nick selbst war sonst wie seine Kollegen auch bei sehr guter Laune, und konnte sich sogar daran erinnern, bereits Gast des Summer Breeze gewesen zu sein, auch wenn das Festival damals noch nicht die Dimensionen wie heute hatte. So war er immer für einen Scherz zu haben, flachste mit dem Publikum und nahm sich selbst etwas auf die Schippe. Seine Nebenmänner gaben sich souverän, zockten die Songs ohne gröbere Schnitzer und sorgten so für das Gelingen des Auftritts, auch wenn ich nach wie vor der Meinung bin, dass Nick stimmlich nicht 100% auf der Höhe war.
(Lord Obirah)

Egal, danach ging's ins Party Zelt, um bei Diablo Swing Orchestra die Laune heben zu lassen und das mit Erfolg! Denn der Auftritt verdient das Prädikat "Starke Sache", der Sound war gut, das Set natürlich auch und die Performance stimmte ebenfalls. Außerdem war ich froh, die Band im Zelt zu sehen, denn unter freiem Himmel auf einer Riesenbühne wäre doch der Spirit der Show ein wenig verloren gegangen. So aber war die Band um Frontträlleuse Annlouice Loegdlund, die alleine durch ihre bloße Anwesenheit die Bühne mit ihrer Präsenz füllen kann, eines der Highlights des Tages.
(Hannes)

Nach Negura Bunget stand für mich mit dem Diablo Swing Orchestra der zweite Besuch am Donnerstag im Partyzelt an. Hatten die Schweden mich im vergangenen Jahr in einem sehr dünn besuchtem Backstage schon von ihren Live-Qualitäten überzeugt, so enttäuschten sie auch diesmal nicht. Mit ihrer einzigartigen Mischung von klassischen, swingenden, teilweise poppigen Melodien und Metal rockten sie das Zelt. Bühnenpräsenz und Stimmgewalt von Annlouice Loegdlund sind einfach umwerfend, auch wenn ihr Organ sicherlich gewöhnungsbedürftig ist - zumindest wenn man nicht unbedingt der Typ für female-fronted Metal ist. Spätestens aber bei "Heroines" brach der Damm auch bei neuen Zuhörern und zu guter Letzt sorgte dann der "Balrog Boogie" für ein kochendes Partyzelt. Keine Frage: wer hohen weiblichen Gesang verträgt, sollte sich Diablo Swing Orchestra nicht entgehen lassen!
(Tarnele)

Puh, Paradise Lost ist vorbei und das Volk kann sich wieder auf vernünftigen Metal freuen. Glücklicherweise wird dieser nun auch in Form der Pagan-Metal-Truppe Primordial dargeboten. Ich dagegen verbringe die meiste Zeit des Auftritts entweder am Bier- oder am Asia-Wok-Stand, an dem ich lerne, dass man am besten Halb-Halb mit Huhn bestellt. Wo wir gerade dabei sind, muss ich mal meinen Frust über den Bierstand rechts der Pain-Stage loswerden. Die meinen nämlich, dass halbvolle Bierbecher zu verkaufen was ganz Tolles ist, meckern, wenn man den Becher nur voll abnehmen will - teilweise muss man sogar mehrmals nachschenken lassen, bis man fast auf die normale Füllhöhe kommt - und dann beschweren sie sich noch über kein Trinkgeld. Immerhin lässt man drei Euronen für offiziell knappe 0,4 Liter Bier am Stand. Jetzt aber zurück zu Primordial, deren Sänger es mal mit neuen Schminktechniken versucht, was der dämonischen Show noch ein Quäntchen mehr an Atmosphäre verleiht. Die Songs rekrutieren sich größtenteils aus der aktuellen Scheibe "To The Nameless Dead". Das Ganze klingt zwar aus der Ferne ein bisschen schief, aber alle, die ganz vorne waren, bezeugen mir, dass Primordial ganz große Klasse waren.
(Sebbes)

Bei Helloween war einiges los vor der Bühne und im ersten Teil ähnelte der Auftitt dem von Soulfly aus dem vergangenen Jahr. Wenn man "ungünstig" stand, musste man Crowd-Sufer beinahe im Minutentakt nach vorne wuchten, wobei teilweise sogar zwei Leute gleichzeitig beackert werden wollten. Schwerstarbeit sozusagen, was die Jungs auf der Bühne aber durch einen ausgesprochen coolen und unterhaltsamen Gig wieder wett machten. Helloween hatten sichtlich Spaß und freuten sich auf der Summer Breeze-Bühne zu stehen, allen voran Oberkürbis Weikath, der mit arschcoolem Posing oft die Blicke der Leute auf sich zog. "Halloween", "March Of Time", "As Long As I Fade", "Eagle Fly Free" oder "A Tale That Wasn't Right" sorgten für ordentlich Stimmung und Massen an Crowd-Sufern.
Dann aber kam es irgendwie zu einem Bruch, woran das etwas maue Drumsolo nicht unwesentlich beitrug. Zwar konnten "If I Could Fly" und "Dr. Stein" (mit der bescheidensten Überleitung der letzten 50 Jahre: "Seid ihr krank? Nein? Wirklich nicht? Ich habe da nämlich einen Doktor, den ich rufen könnte!") die Stimmung nochmals etwas heben, aber das Medley aus "Perfect Gentleman", "Where The Rain Grows", "Keeper Of The Seven Key" u.a., bei dem Andy Deris mit Zylinder, Gehstock und Glitzerjacke auf der Bühne posierte, ging dann mal richtig in die Hose, woran die ellenlange Bandvorstellung (muss man Helloween eigentlich noch so ausufernd vorstellen?) nicht unwesentlich Schuld war. Da konnten auch die beiden Riesenkürbisse, die währenddessen auf der linken und rechten Seite des Schlagzeugs aufgeblasen wurden nichts ändern. Das sollte es dann erstmal gewesen sein und die Hamburger verließen frühzeitig die Bühne, kamen aber für zwei Zugaben ("Future World", "I Want Out") nochmals auf die Bühne zurück und gaben dem Publikum das geforderte Zuckerl.
Teil eins des Helloween-Auftritts war echt klasse, danach konnten die Jungs das Niveau aber leider nicht halten und zerfieselten den Gig mit einem durchwachsenen Drumsolo und einem zähen Medley samt Bandvorstellung. Hätten die Jungs stattdessen zwei weitere Lieder gespielt, wäre der Gig sicherlich ein wahrer Triumphzug geworden, so aber reiht er sich in die guten aber nicht überragenden Auftritte des Summer Breeze ein.
(Lord Obirah)

Helloween ist verkraftet (das war echt super...), Marduk auch. Mal sehen, was im Partyzelt noch so geboten wird. The Vision Bleak haben die Bühne um kurz nach eins bestiegen und das Zelt ist besuchermäßig voll ausgelastet. Die Überreste von Empyrium kommen fesch gekleidet mit weißen Fräckchen und blassen Gesichtern auf die Bühne, um doomigen Gothic-Metal in unglaublicher Lautstärke durch die Boxen zu zimmern. Wobei die Ähnlichkeit des Sängers Tobias Schönemann mit einem gewissen Herbert Grönemeyer unverkennbar ist. Auch die Gestik - ein wahrer Doppelgänger. Zu der entspannten Musik, die an Type-O-Negative erinnert, kann man meist nur im gemächlichen Tempo headbangen, aber das tut der Stimmung im Volk keinen Abbruch. Ich würde sogar behaupten, dass die atmosphärischen Songs ausgesprochen gut bei dem Publikum ankommen.
(Sebbes)

Inzwischen ist es nach zwei Uhr und ich warte noch ab, was die letzte Band des Abends Jesus On Extasy zu bieten hat. Immerhin schwebt der ein oder andere nett verpackte Frauenkörper während der Umbaupause auf der Bühne umher und man will ja nichts verpassen. Kurz darauf geht's los und mir hämmern unglaublich fiese Techno-Rhythmen an meinem Trommelfell. Gut, da kommen schon auch noch ein paar Gitarren dazu, aber... naja... für experimentierfreudige Metaller oder Gothic-Fans kann man den gebotenen Synthie-Sound eventuell durchgehen lassen und davon sind anscheinend auch einige anwesend. Mich schaffen die Damen aber dann doch nicht mehr zu animieren. Alkohol wär eine Lösung, aber so viel bekomme ich jetzt auch nicht mehr in mich rein, deswegen verlasse ich schwermütig das Zelt und versuche, meinen Zeltplatz wieder zu finden.
(Sebbes)

Freitag, 15.08.2008

Dark Age hatten die undankbare Aufgabe, den zweiten Festivaltag einzuläuten. Doch trotz früher Stunde und mäßigem Wetter fanden sich erstaunlich viele Headbanger vor der Pain-Stage ein. Die ließen es sich dann auch nicht nehmen, Dark Age und ihre Gothic-Death-Hymnen lautstark und mit viel Haareinsatz abzufeiern. Das gefiel natürlich auch den Düsterheimern auf der Bühne, die mit allerhand Spaß in den Backen Songs wie "Exit Wounds" oder "Suicide Crew" zum Besten gaben und sich zum Abschluss massig Beifall und Jubelrufe gefallen lassen mussten. Ein überaus gelungener Einstieg in einen wettertechnisch eher suboptimalen Tag.
(Lord Obirah)

Ausgeschlafen wie ich ob des frühen gestrigen Rückzuges war, ging es heute schon vor dem Mittagsläuten gen Festival-Gelände, um die Show von Heidevolk zu begutachten. Als Aufwärmer für mich (es war ja auch bitter kalt geworden) taugte der Gig durchaus, nichts Weltbewegendes und vielleicht eine Spur zu viel Gedudel für meinen Geschmack, aber ansonsten einigermaßen ordentlich. Ja, ok, vielleicht wirklich zu viel Gedudel und zu wenig Metal, aber man kann's ja nicht jedem recht machen.
(Hannes)

Danach Ortswechsel zur Pain Stage. Midnattsol war an der Reihe. Der Auftritt war denn auch wunderschön anzusehen, vor allem die feengleiche Carmen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Das war es aber auch schon mit den positiven Aspekten dieses Gigs, denn musikalisch wurde ich selten so gelangweilt wie hier. Die ganze Musik plätscherte einfach nur so dahin, ohne große Spannungsbögen oder Aha!-Momente. Zu einem Gutteil lag das auch an der Abmischung, denn dominiert wurde der Sound vom alles gleichmachenden Keyboard, welches den Rest der Band fast schon unter sich begrub. Nein, Herr Mischer, das war nix, setzen, Sechs!
(Hannes)

3 Inches Of Blood boten dem anwesenden Metalvolk etwas Abwechslung vom sonst wahlweise tief grunzenden, angepisst schreienden oder folkloristisch singenden Programm und boten eine fette Heavy Metal-Show, die sich durchaus sehen lassen kann. Wo mich 3 Inches Of Blood auf Platte nicht sonderlich vom Hocker reißen, gehen die Jungs auf der Bühne noch eine ganze Kante rotziger zu Werke und wissen wirklich zu gefallen. Anfangs bissen sie beim Publikum zwar noch ein wenig auf Granit, doch angesichts der energiegeladenen Show konnten sich viele dem Charme der Band nicht länger entziehen und zollten durch flottes Matteschütteln, gereckte Fäuste und einem Meer an Pommesgabeln den fünf Kanadiern Tribut. Für meinen Geschmack hätte man das Billing mit Band vom 3 Inches Of Blood-Kaliber ruhig öfter auflockern dürfen, vor allem, wenn sie sich so tight auf der Bühne geben. Sehr guter Auftritt!
(Lord Obirah)

Nach einer kleinen Verschnauf- und Frühstückspause ging es dann zurück zur Pain Stage, Schelmisch standen auf dem Programm. Und das war schon etwas ganz anderes als das Geplätscher und Gedudel zuvor! Erfrischend zünftig gingen die Musikanten bei ihrer Show zu Werke, keine Spur von verklärter Mittelalterromantik, sondern rockige Spielfreude, gepaart mit charmanten und launigen Ansagen. Eine der für mich positiven Überraschungen des Summer Breeze!
(Hannes)

Nach dem nächsten kleinen Päuschen waren Megaherz an der Reihe (irgendwie kam ich an diesem Tag kaum von der Pain Stage weg), mein Gehör mit ihren Klängen zu erfreuen. Ist zwar keine Musik, die ich dauerhaft hören kann, aber diese gute halbe Stunde ging das ohne Probleme. Nicht übel, was die Münchner da ablieferten, immerhin hatten sie ja auch ein gar nicht so schlechtes neues Album im Gepäck. Sehr brauchbar das Ganze, und auch das Publikum wusste die Leistung der Musiker zu honorieren.
(Hannes)

Endlich ging's aber mal vor die Mainstage, auf der sich der lustige Haufen von Korpiklaani zu einem Stelldichein einfand. Die Gute-Laune-Musik der Finnen musste doch für Partystimmung sorgen, so zumindest meine Annahme. Tat sie dann aber leider nur teilweise, denn erstens war auf der Bühne ein bisschen wenig los und zweitens ließ der Sound doch zu wünschen übrig, zu leise und drucklos kamen die Gassenhauer da aus den Boxen. Aber zumindest weiter vorne schien doch so etwas wie Stimmung aufzukommen (gut, da war es ja auch lauter), so dass zumindest von einem Teilerfolg gesprochen werden darf.
(Hannes)

Pünktlich um 16:00 Uhr eröffnet die Zeltbühne wieder ihre Pforten. Zu bestaunen gibt es Waldemar Sorychtas Enemy Of The Sun, deren Debutalbum Shadows im Dezember sofort zum Album des Monats im Metal Hammer gekürt wurde. Und tatsächlich, die abwechslungsreichen und verspielten Thrash- und Speed-Core-Granaten gehen ab wie Nachbars Lumpi und Sänger Jules Neväri weiß das Publikum bestens zu unterhalten: "Did you already fuck on this festival?". Mitten im Set taucht dann plötzlich Waldemars Vergangenheit in Form des Grip Inc-Sängers Gus Chambers auf und zusammen holzt die Band dann noch ein paar Songs aus eben dieser Ära herunter. Sehr schöner Auftakt auf dieser Bühne, muss ich feststellen.
(Sebbes)

Weiter ging das Programm mit Pro-Pain, die ja ebenfalls ein neues Album im Gepäck hatten. Die New Yorker Hardcore-Legende legte sich denn auch mächtig ins Zeug, um der Meute einzuheizen und kam damit auch ganz gut an. Ein bisschen zahm wirkten sie auf mich, passend zum neuen Material, aber daran schienen sich nicht allzu viele der Anwesenden zu stören. Zumindest war der Sound laut und klar genug, um der gleichzeitig vor der Hauptbühne stattfindenden Strohschlacht als perfekter Soundtrack zu dienen.
(Hannes)

Denn vor dieser Bühne sammelte sich nun eine stattliche Meute, um dem Auftritt der mächtigen Exodus zu huldigen. Und selbiger wurde auch richtig feist, denn die Band überzeugte durch Bühnenpräsenz, Spielfreude und eine geglückte Songauswahl. Stimmlich ziehe ich zwar Zetro als Fronter vor, aber was Rob Dukes alleine durch seine Anwesenheit auf den Brettern an Energie und purer Angepisstheit ausstrahlte, ging auf keine Kuhhaut mehr. Passend dazu entwickelte sich endlich mal ein Moshpit vor der Bühne, der diesen Namen auch verdiente und nicht durch die leider allgegenwärtigen Walls Of Death gestört wurde. Tolle Live-Band und das bisherige Freitags-Highlight für mich.
(Hannes)

Nachdem ich mich also so richtig ausgetobt hatte, war wieder Bühnenwechsel angesagt und die letztjährige Überraschungsband Eluveitie durfte zeigen, ob und wenn ja wie sie den Ausstieg der Gebrüder Kirder verkraftet hatte. Und um es kurz zu machen: Musikalisch war da überhaupt kein Bruch zu spüren, dieser Auftritt gehörte mit zum Stärksten, was das Breeze dieses Jahr zu bieten hatte. Höchstens beim Stageacting war durch den Weggang von Derwisch Sevan Kirder eine kleine Lücke zu bemerken, die aber überhaupt nicht ins Gewicht fiel. Ganz tolle Show der Schweizer, die sich damit sicherlich weitere Fans erspielt haben.
(Hannes)

Da soll noch mal einer sagen, die Jugend würde sich heutzutage nicht mehr bewegen. Zu manchen Zeiten des tatsächlich vorzüglichen Auftritts der Amis von As I Lay Dying bin ich mir nicht mehr so ganz sicher, ob ich bei den Olympischen Spielen in Peking oder im verschlafenen Dinkelsbühl auf einem Heavy-Metal-Festival bin. Da darf die Wall Of Death schon mal bis zum Mischpult reichen und Moshpits entstehen fast an beliebigen Stellen des Geländes. Nirgendwo ist man mehr sicher! Perfekt bis ins letzte Detail sitzen die Songs, die unseren Metal-Nachwuchs bei ihrer schweißtreibenden Arbeit begleiten. Natürlich sind es vor allem die Kracher des aktuellen Albums An Ocean Between Us wie der geniale Opener "Nothing's Left" oder "Forsaken", die das Publikum zu immer weiteren sportlichen Höchstleistungen motivieren. As I Lay Dying agieren damit weit über dem, was man sonst so gemeinhin als Metalcore gewohnt ist. So soll und muss moderner Metal klingen. Ganz nebenbei wird mir bei dieser ganzen Umhertollerei klar, dass man auf seine dürren Pfandbecher besser aufpassen sollte, denn schon mit nur kleinen Dellen bekommt man sein Pfand nicht mehr zurück. SKANDAL!!! Also, liebes Summer Breeze, hier müssen wirklich stabilere Becher her!!!
(Sebbes)

End Of Green konnten letztes Jahr auf der Pain-Stage schon überzeugen und mit einem neuen Album namens The Sick's Sense im Rücken rockt es sich gleich doppelt so gut. Auch diesmal boten End Of Green eine intensive Vorstellung, die ohne größere Ansagen auskam. Trotzdem war der Draht von Band zu Publikum und zurück jederzeit vorhanden. Entsprechend gute Stimmung war trotz der düsteren Songs vor der Bühne zu verzeichnen und auch die Crowd-Surfer gönnten den geplagten Securites im Fotograben kaum eine Verschnaufpause. So tanzte, bangte, klatschte und jubelte sich das Publikum in den Abend und feierte eine intensive Band, die phantastische und mitreißende Musik bot. Sehr, sehr geil, beim nächsten Mal muss die Main-Stage bei vorgerückter Stunde für End Of Green als Belohnung drin sein, sonst verstehe ich die Welt nicht mehr.
(Lord Obirah)

Für mich gab es dann aber schon das nächste Highlight, denn die Groove-Deather um Grunzwunder Chris Barnes gaben sich die Ehre. Und ja, es war ein verdammt starker Gig, den Six Feet Under da hinlegte. Vom ersten Ton herrschte Stimmung im Publikum und die hielt die komplette Spieldauer an, nur um mit dem abschließenden "TNT" ihren absoluten Höhepunkt zu finden. Bei dem Stück stand ich nämlich schon vor der kleineren der beiden Bühnen, um mich auf die nächste Band vorzubereiten und auch dort grölte alles, aber auch alles den Song mit! Da braucht mir niemand zu erzählen, dass Six Feet Under langweilig und monoton wäre, live sind die Herren einfach eine Macht.
(Hannes)

Ja, warum stand ich denn schon vor der Pain Stage? Weil eine weitere Live-Granate anstand und die hieß (und heißt immer noch) Kataklysm. Aber wenn ich schon über den Gig von Six Feet Under in höchsten Tönen sprach, legten die Kanadier noch mal ein bis zwei Schippen drauf! Vom ersten Song an herrschte Ausnahmezustand im Zuschauerbereich, das Gedränge lässt sich mit Worten kaum beschreiben. Als dann noch bekannt wurde, dass die Hyperblaster mit fremdem Equipment spielen mussten, weil die Fluglinie (Fuck British Airways!) ihre Ausrüstung verschlampt hatte, stieg das Stimmungsbarometer noch mal um ein paar Zentimeter. Kataklysm waren für das 08er Breeze das, was Bolt Thrower letztes Jahr waren: Der absolute Stimmungsheadliner.
(Hannes)

Tja, nach solch einem Auftritt hatten es Subway To Sally naturgemäß nicht leicht, bei mir bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Der Auftritt war dann auch ganz nett anzuhören und manchmal auch anzusehen (die Feuerspuckeinlage war recht beeindruckend), aber so wirklich wollte dieser Gig bei mir nicht zünden, dafür war auf der Bühne insgesamt zu wenig los. Verglichen mit In Extremo 2007 (die ja auch kurz nach der Granate Bolt Thrower spielen "mussten") zogen Subway To Sally bei mir eindeutig den Kürzeren.
(Hannes)

Ja, Subway to Sally, was soll man über die Heavy-Metal-Version der Kelly Family eigentlich noch erzählen? Auch sie haben es geschafft, ihr aktuelles Werk Bastard zum Album des Monats im Metal Hammer zu lancieren. Gewohnt routiniert schippern die Potsdamer durch ihre gesammelten Mittelalterwerke, die das Publikum weitgehend auswendig kann und blind beherrscht. Ob das herrliche "Kleid Aus Rosen", die Hymne "Henkersbraut" oder das rockige "Sieben", sogar "Falscher Heiland" vom durchwachsenen Engelskrieger-Album, ganz egal, alles wird mitgesungen und gegrölt. Frau Schmitt mit ihrer Violine ist wie immer nett anzuschauen und Sänger Eric Fish bearbeitet das Publikum in vorbildlicher Art und Weise. Am Ende des Sets können Subway to Sally auch diesmal nicht darauf verzichten - oder ist es die anwesende Meute, die das nicht kann?! - den kompletten Platz "Blut, Blut, Räuber saufen Blut" anstimmen zu lassen.
(Sebbes)

Genau das war meines Erachtens die Crux bei Subway To Sally: Sie betrachteten den Auftritt auf dem Summer Breeze als normalen Auftritt wie beispielsweise bei der Bastard-Tour - inclusive Akustikeinlage. Sowas ist allerdings auf einem Festival fehl am Platz, da will man Spaß haben und Party machen. Nächstes Mal bitte mehr Energie!
(Kara)

Aber hier zeigten sich auch die Vorteile des Party Zeltes: Wenn man wie ich mit den Gigs auf den Hauptbühnen nicht zurande kam, wechselte man halt einfach die Location. So auch hier und jetzt, so kam ich wenigstens noch in den Genuss, einen Teil des Textures-Gigs zu erleben. Allerdings muss ich zugeben, dass ich damit auch nicht zurecht kam. Schon auf Platte ist mir die Musik der Niederländer zu schwer, live hat sich daran nichts geändert. Und so wirklich am Kochen war die Stimmung im Publikum auch nicht, auch wenn es doch einige gab, die ihren Spaß an der Sache hatten. Nun ja, immerhin eine interessante Erfahrung, wenn auch keine überragend positive.
(Hannes)

Eigentlich wollte ich ASP ja auslassen und mich ganz dem Gig von Hollenthon im Partyzelt widmen, doch leider vertrieb mich die schier unerträgliche Lautstärke aus dem Zelt, sodass ich meinen sieben Sachen packte und zur Painstage dackelte um noch den letzten Songs der Gothler zu lauschen. Und auch wenn ich nun sicherlich nicht der übermäßige Fan der Hessen bin, so überzeugte mich der Auftritt doch voll und ganz. Das Bühnenacting von Fronter ASP (Alexander Frank Spreng) ist mehr als ausdrucksstark und auch die Pyroshow zu "Ich Will Brennen" war durchaus sehenswert. Da ich nur den Schluss der Performance mitbekam, kann ich kein Gesamturteil abgeben, aber wie ich von anderen Besuchern hörte, war die gesamte Show sehr gelungen und hinterließ bei den noch recht zahlreichen Gästen zu später Stunde einen bleibenden Eindruck.
(Tarnele)

Das könnte sich aber mit der nächsten Kapelle ändern, denn Hollenthon sind dann doch eher meine Kragenweite. Allerdings machte mir hier der Mischer einen dicken Strich durch die Rechnung, denn was einen da aus den Boxen überfuhr, war schlicht und ergreifend unerträglich laut und stechend. Ich mag es wirklich gerne laut und wuchtig, aber das war definitiv Körperverletzung. So packte ich denn während des zweiten Stückes meine Siebensachen und versuchte die Reste meines Gehörs in Sicherheit zu bringen. Schade, denn musikalisch klang das, was man durch den Lärm vernehmen konnte, gar nicht mal übel.
(Hannes)

Samstag, 16.08.2008

Ja, 11:00 Uhr morgens ist für ein Festival schon eine recht frühe Zeit, um vor der Bühne zu stehen. Letztes Jahr waren die Massen um diese Uhrzeit doch recht "übersichtlich", was schade für die frühen Bands war. Das sah dieses Jahr doch ganz anders aus, denn beim Auftritt von Debauchery war das Feld vor der Pain Stage doch ziemlich gut bevölkert. Und die im Vorfeld des Summer Breeze doch (zu meinem Unverständnis) häufig geschmähten Schwaben nutzten die Gunst der frühen Stunde, um einen ganz starken Gig hinzulegen. Da auch das Wetter schon wieder mitspielte, übertrug sich der Funke nahtlos aufs Publikum, welches sichtlich Freude am Programm der Todesmetaller hatte. Zwar war die Spielzeit doch arg begrenzt (der letzte Song des geplanten Sets fiel dem gedrängten Zeitplan zum Opfer), aber diese Zeit nutzte die Band zu einem sehr feinen Opening-Gig, mit dem Debauchery viele Kritiker überzeugt haben dürfte.
(Hannes)

Ohne Bruch der guten Laune ging es dann mit den Japanischen Kampfhörspielen weiter, die zwar etwas weniger Zuhörer als ihre Vorgänger hatten, diese aber mit ihrem launigen Grindcore bestens zu unterhalten wussten. Sowohl Ansagen als auch die Songtitel und -texte sorgten für einen Lacher nach dem anderen und auch wenn die Musik doch ein gutes Stück unzugänglicher als der groovende Death Metal von Debauchery war, fraßen die Anwesenden den Ruhrpottlern doch während der ganzen Show aus der Hand.
(Hannes)

Bei The Old Dead Tree habe ich mich wohl etwas in der stilistischen Schublade vergriffen, denn die Franzosen hatten nur marginal was mit Doom zu tun. Klar war das auch eine Zutat im Sound des Quartetts, aber The Old Dead Tree waren diesbezüglich extrem breitgefächert aufgestellt. Hier fand sich von allem etwas wieder, sprich die Jungs fuhren einen sehr avantgardistischen Sound, der einen auf eine Entdeckungsreise einlud, aber auch teilweise sehr sperrig und gewöhnungsbedürftig war. Entsprechend war vor vor der Bühne etwas weniger los, was die Anwesenden aber nicht hinderte die Band lautstark abzufeiern und den akzentgeschwängerten Ansagen von Fronter Manuel Munoz zu lauschen. Neue Fans konnten The Old Dead Tree mit diesem Auftritt wohl eher nicht gewinnen, aber zumindest bestehenden eine schöne halbe Stunde gewähren.
(Lord Obirah)

Autumn passten mit ihrem Progressive Gothic Rock so gar nicht zwischen die hart metallischen Bands des Summer Breeze. Dem entsprechend merkte man der sympathischen Sängerin Marjan Welman die enorme Nervosität durchaus an. Das Publikum blieb jedoch sehr freundlich und Marjan sog jeden Beifall und jedes Juchzen aus dem Publikum mit einem breiten Lächeln dankbar auf. Grund für Beifall gab es genug: Marjan singt live genauso gut wie auf Platte, bewegt sich sehr sexy und Background-Sänger und Gitarrist Jens van der Valk sorgte durch Grimassen für unfreiwillige Unterhaltung. Mal was Anderes!
(Kara)

Ein richtig schöner Beginn des letzten Konzerttages also, der aber auch mit einem umfangreichen Frühstück fortgesetzt werden wollte. So kam es denn, dass die nächste Band, die der Berichterstatter sehen konnte, Endstille war. Dieser Auftritt fiel dann auch unter die Kategorie "geht so", denn irgendwie hatte ich den Eindruck, dass die Band nur zwei Songs spielt: Einen sehr schnellen, der vom ständig gleichen Blastbeat unterlegt ist, und einen etwas langsameren. Da fehlten mir die Höhepunkte innerhalb der jeweiligen Stücke, Abwechslung ist nicht gerade das Wort, das ich nach diesem Auftritt mit Endstille verbinde.
(Hannes)

Dass es im Black Metal auch anders geht, zeigten im Anschluss die Norweger von Keep Of Kalessin. Die Herren machten Musik, die trotz ihres nicht gerade leicht zugänglichen Charakters zu fesseln verstand. Leider war der Sound ein wenig dürftig, ein bisschen mehr Schmackes hätte diesem Auftritt gar prächtig zu Gesicht gestanden. Aber das war nur ein kleiner Kritikpunkt, dann grottenschlecht war die Abmischung keineswegs, allenfalls ein wenig dünn. Der Rest aber stimmte voll und ganz und ließ diese Show zu einem deutlichen Erfolg für Keep Of Kalessin werden.
(Hannes)

Bei Keep Of Kalessin ist erstaunlicherweise deutlich weniger los als bei den Recken von Endstille, die kurz zuvor die Hauptbühne mit Pandaschminke und Patronengurt unsicher gemacht haben. Musikalisch können die Norweger die Schwarzheimer von Endstille locker in die Tasche stecken, aber wie Hannes schon bemerkt hat, verpacken Keep Of Kalessin ihre Kunst in komplexe und nicht gerade eingängliche Strukturen. Die erfordern ein aufmerksames Publikum und ich weiß, das schwäbische Motto Spätzle und Gewalt lässt sich dann doch bei Endstille viel einfacher umsetzen. Ich würde sagen, beide bieten ein sehr angenehmes Programm für diesen doch recht sonnigen und gar nicht düsteren Spätsommertag.
(Sebbes)

Das Ende dieser Darbietung allerdings konnte ich nur von der Main Stage aus genießen, den ich wollte mir einen guten Platz für Dismember sichern. Im Nachhinein gesehen war das zwar völlig unnötig, denn der Platz vor der Bühne blieb doch erschreckend dünn besiedelt, aber das konnte ich vorher ja nicht wissen. Aber was das Publikum an Zahl zu wünschen übrig ließ, machte es durch Einsatzwillen locker wieder wett, denn beim Programm der sichtlich gut gelaunten Schweden war doch eine erkleckliche Anzahl an Headbangern in der Menge auszumachen. Und die Band ließ sich nicht lumpen und zeigte sich von der spielfreudigen Seite. Auf der Bühne wurde gepost vom Feinsten (allen voran der Herr an den Stahltrossen), Frontmann Matti Kärki musste ein ums andere Mal über alle vier Backen grinsen und auch der Rest der Band bot ein Bild schierer Freude über einen durchweg gelungenen Auftritt.
(Hannes)

So, jetzt stand ich aber vor der Wahl, ob ich Neaera, die live einfach eine Bank sind, wovon ich mich schon zwei Mal überzeugen konnte oder Agrypnie (Gesundheit!), die ich zwar noch nie gesehen habe, deren aktuelles Album mich aber sehr beeindruckt hatte, sehen will. Der Zuschauerstrom, der sich dann in Richtung Neaera bewegte, machte mir die Wahl dann doch leicht, das Partyzelt gewann deutlich an Attraktivität. So kam ich denn dann auch in den Genuss eines äußerst gelungenen Gigs der Quasi-Nachfolger von Nocte Obducta, und diesmal machte sogar der Mann am Mischpult mit. Zwar immer noch deutlich lauter als bei den großen Bühnen, entwickelte sich beim jetzt stattfindenden Programm eine faszinierende Atmosphäre, die dem Album in nichts nachstand. Hier waren tolle Musiker am Werk, was auch vom Publikum mit mehr als höflichen Reaktionen honoriert wurde.
(Hannes)

Da dieser Gig aber schon um 16:30 Uhr zu Ende war, konnte ich mich, wenn auch nur aus sicherer Entfernung von der Qualität des Neaera-Auftrittes überzeugen. Und die stand wie zu erwarten völlig außer Frage, denn die wogende Menschenmasse, die sich da vor der Bühne befand, sprach Bände über die herrschende Stimmung.
(Hannes)

Jetzt galt es aber, ein gutes Plätzchen für Ensiferum zu suchen, immerhin sollte bei dieser Band die Halle wackeln... äh... das Feld beben. Aber so wirklich der Bringer war das nicht für mich, ein wenig hüftlahm schien die Darbietung schon zu sein und auch der Sound war mal wieder deutlich unterdimensioniert. Als weiterer Stimmungstöter erwies sich die für mich völlig unpassende Wall Of Death; wie kann man nur auf die Idee kommen, so was zu Pagan und Schunkelmucke zu veranstalten? Allerdings war eigentlich nur das Geschehen auf der Bühne etwas statisch, musikalisch haben mich Ensiferum völlig überzeugt. Da waren sie ein gleichwertiger Ersatz für Finntroll, wenn also die Rahmenbedingungen gepasst hätten, wäre es ein richtig guter Gig geworden. So kann man ihn zumindest als recht brauchbar bezeichnen.
(Hannes)

Ensiferum ist lateinisch und bedeutet soviel wie schwerttragend, das gilt für Ensiferum selbst nur bedingt, denn alles, was die Krieger heute tragen, sind nackte Oberkörper und weiße Röckchen. Richtige Menschenmassen haben sich vor der Bühne versammelt, um sich das Pagan-Metal-Schauspiel zu geben. Mit Hymnen wie "Token Of Time", "Battle Song" und überhaupt mit den ganzen "Victory Songs" haben die Finnen mit den mit Trinkhörnern ausgestatteten Horden vor der Bühne ein leichtes Spiel. Ja, da wird gesungen, gegrölt und Heu geschmissen, was das Zeug hält, und auch der Met fließt in Strömen. Besonders, dass man sich entschlossen hat, Iron Maidens "The Trooper" zu covern, schafft echte Sympathiewerte.
(Sebbes)

Aber Pause gab es keine für mich, denn mich dürstete endlich wieder nach etwas gepflegtem Power Metal. Diesen Durst sollte Primal Fear stillen, wobei ich da im Vorfeld noch meine Zweifel hatte, war mir die aktuelle Scheibe der Kraftmetaller doch deutlich zu zuckrig geraten. Doch was soll ich sagen: Die Schwaben waren für mich DIE positive Überraschung des Festivals! Spielfreudig ohne Ende, klasse Musiker, mit einem super Set ausgestattet und mit dem Hauptaugenmerk auf die älteren Stücke konnte nicht schief laufen. Und selbst die Ballade "Fighting The Darkness" hatte live nur noch einen Bruchteil des Zuckergusses, mit dem sie mir auf dem Tonträger im Magen lag. Bei diesem Auftritt habe ich mich wirklich 20 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt gefühlt, in die seligen Zeiten meiner Adoleszenz, als reiner Heavy Metal noch mein Ding war und die ganzen "Modern Metaller" noch ein Glänzen in den Augen eines Taxifahrers waren. Ich fürchte, ich muss ziemlich dämlich ausgesehen haben mit diesem sinnentleerten Grinsen in meiner Hackfresse, aber das war mir genauso regal wie die Tatsache, dass ich nicht sicher war, ob Ralf Scheepers jetzt der dritte "Right Said Fred" oder die Realfigur des Meister Propers sein sollte. Ich habe es einfach nur genossen...
(Hannes)

Was haben die Franzosen mit ihrem letzten Album Amoeba im Vergleich zum Vorgänger Deviant Current Signal einen Qualitätssprung gemacht! Entsprechend gespannt war ich auf ihren Auftritt im Party-Zelt. Trotz guter Kritiken erfreuen sich Hacride aber offensichtlich nicht sonderlich großer Bekannheit, zumindest lässt sich das den "Massen" an Leuten im Zelt entnehmen. Egal wer oder wieviele letztendlich zuschauen wollten, Hacride gaben von Beginn an Vollgas. Anfangs wirkten sie noch etwas gehemmt und schüchtern, aber als klar war, dass das Publikum die vornehmlich heftigeren Nummern nach allen Regeln der Kunst abfeieren wollte, tauten Hacride zunehmend auf und legten einen imposanten Auftritt hin. Zwar blieben die Ansagen von Fronter Samuel Bourreau über die gesamte Spielzeit hinweg relativ unverständlich, aber der Jubel war umso deutlicher. Hacride wussten ihre Chance mit diesem Gig definitv zu nutzen.
(Lord Obirah)

Solchermaßen in der Zeit gereist, passte das nächste Element des Festivals perfekt ins Bild, denn auch die Musik der H-Blockx stellt eine solche Jugenderinnerung dar, wenn auch eine nicht ganz so alte (ja, ok, ich geb's ja zu, selbst bei der Gründung der H-Blockx war ich nicht mehr jung, eine Erinnerung isses aber trotzdem). Auch hier war im Vorfeld mehr als einmal die Frage gestellt worden, ob diese Band denn überhaupt auf ein Metal-Festival passen würde und wie Sänger Henning am Anfang des Gigs verriet, stellte sich die Band die gleiche Frage und war doch ziemlich nervös deswegen. Aber die Frage beantwortete die Band selbst und auch das Publikum mit einem ganz deutlichen Ja! Auf dem ganzen Gelände herrschte eine Atmosphäre wie auf einer extrem gelungenen Geburtstagsparty, lächelnde und grinsende Gesichter allerorten. Strohschlachten wechselten sich mit Hüpfeinlagen ab. Als dann zum Schluss auch noch "Ring Of Fire" geboten wurde, war klar, dass auch die H-Blockx zu den Gewinnern dieses Jahres zählen würden.
(Hannes)

Nach fast sechs Stunden Konzert war aber mal wieder eine Pause vonnöten, die so lange dauerte, dass ich nur noch den Schluss des Heaven Shall Burn-Auftrittes mitbekommen habe. Aber was da für eine Stimmung auf dem kompletten Gelände herrschte, war schon aller Ehren wert. Circle Pits bis ganz hinten, wogende Menschenmassen, Crowdsurfer, deren Anzahl kaum mehr zählbar war, alles wies darauf hin, dass hier großes Kino geboten wurde.
(Hannes)

Mein Programm ging aber erst wieder mit Destruction richtig weiter, auf die ich mich schon heftig gefreut hatte, war Thrash Metal doch nicht unbedingt omnipräsent auf dem diesjährigen Summer Breeze. Das Trio und Schmier holzte sich denn auch tight und solide durch ihr Programm, auch wenn so wirkliche Highlights bei diesem Auftritt auch Mangelware waren. Ja, die Pyros waren nett anzusehen und Ausreißer nach unten gab es auch keine, aber der letzte Kick, der einen klasse Auftritt von einem "nur" guten Gig unterscheidet, fehlte mir ein wenig. In Ordnung war die Performance aber auf alle Fälle, kann man schon so stehen lassen.
(Hannes)

So, jetzt noch etwas fürs "Ich hab's zumindest versucht"-Album, Cradle Of Filth standen auf der Main Stage in den Startlöchern. Also Abmarsch und ein lauschiges Plätzchen gesucht, so brechend voll war der Platz gar nicht. Und so schlecht hat der Gig auch gar nicht begonnen, das konnte man durchaus anhören. Doch nach knapp einer Minute kam dann so ein Spielverderber auf die Idee, Danis Mikrofon einzuschalten und schon war es aus mit dem Genuss. Einen zweiten Song tat ich mir noch an, nur um festzustellen, dass das Bemerkenswerteste an dieser Performance die gleichzeitig stattfindende Mondfinsternis war, dann entschied ich mich dafür, das optische Himmelsspektakel lieber ohne die Sounduntermalung zu genießen und zog mich leise und unauffällig zurück, womit das Festival für mich denn auch beendet war.
(Hannes)

Crade Of Filth wollte ich ja unbedingt sehen, sowas gehört einfach zur metallischen Grundausbildung und von der fehlt mir doch noch so einiges. Cradle boten denn auch einen optisch beeindruckenden Gig, der bei mir gar nicht so schlecht ankam - wenn ich es schaffte, die grässlich falsch singende Nilpferddame im rechten Bühnendrittel auszublenden. Die Band selbst hatte wohl nicht so wirklich Bock und verabschiedete sich recht sang- und klanglos zehn Minuten vor der Zeit. Buff, aus.
Noch ein Wort zur Zeit: Das ist das erste Festival, bei dem der Zeitplan komplett durchgängig eingehalten wurde. Eher hörten Band zwei, drei Minütchen zu früh auf. Verspätet hat sich keiner, alle Gigs fingen pünktlich auf die Minute an. Man konnte sich einfach drauf verlassen, verpasste nichts und das war ein sehr, sehr angenehmes Gefühl. Dafür ein megadickes Lob an die Crew des Summer Breeze!
(Kara)

Gut zwölf Jahre war es her, dass ich Anathema zuletzt auf einem Festival gesehen hatte, seitdem konnten mich die Mannen um Fronter Vincent Cavanagh nicht sonderlich begeistern. Also auf zu einem neuen Anlauf, der für mich aber leider auch nicht besser ausfiel als seinerzeit auf dem Dynamo. Anathema waren genau die richtige Band, um für einen ruhigen, beschaulichen Abschluss eines bis dato sehr gelungenen Festivals zu sorgen. Die Stimmung war sehr gut und nach dem ganzen "Lärm" der letzten drei Tage waren ruhigere, wenn auch traurige Töne sehr willkommen, auch wenn andere Bands letztendlich weit mehr Zuschauer hatten. Dafür konnten Anathema mit einem Besucher der besonderen Art aufwarten, denn zum Ende hin startete der Mad Butcher von Destruction den Jungs mit seinem Fleischerbeil noch einen Besuch ab, jagte das ein oder andere Bandmitglied und lieferte somit ein besonderes Farbtupferl zu einem ansonsten gelungenen Auftritt. Zwar sind Anathema immer noch nicht mein Ding, aber dennoch kann man hier von einem gelungenen Abschluss des Summer Breeze 2008 sprechen.
(Lord Obirah)

So, was bleibt abschließend zu sagen? Die Organisation des Spektakels hat mich bis auf den etwas zähen Beginn sehr überzeugt, kleine, aber wirkungsvolle Verbesserungen zum Vorjahr (z. B. Pinkelrinnen bei den Dixies auf dem Festivalgelände, eine wesentlich freiräumigere Händlermeile, die nicht mehr an die Suqs in Tunis erinnerte und ähnliches) machten das Leben auf dem Gelände angenehmer. Die Preise blieben im Vergleich zum Vorjahr auch stabil (ok, im Döner war für den gleichen Preis weniger drin), beim Bier war trotz Markenwechsel kein großer Qualitätsunterschied festzustellen (das Weißbier war sogar richtig lecker), auch wenn das natürlich reine Geschmackssache ist und die Aufstockung auf 25.000 Besucher wurde durch die Vergrößerung des Geländes problemlos abgefangen. Einige der Besucher allerdings wussten mich weniger zu überzeugen, zu viele (und vor allem oftmals völlig unpassende) Walls Of Death wechselten sich mit selbsternannten Bruce-Lee-Jüngern ab, die ohne Rücksicht auf Verluste ihre dämlichen Karateübungen in der Menge absolvierten. Hier scheint sich durch die Vergrößerung ein qualitativer Abfall eingeschlichen zu haben, worauf auch brennende Müllhaufen und sogar Zelte hindeuteten. Hier hätte ich mir dann doch eine etwas durchgreifendere Ordnerschafft gewünscht. Aber trotz dieser (wenigen) Kritikpunkte bleibt mir das Summer Breeze 2008 als tolles Festival in Erinnerung, das mich mit Sicherheit nicht zum letzten Mal gesehen hat...
(Hannes)


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