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Festival-Bericht

Suffering Life Festival

mit Tankard, Avulsed, Immolation, Krisiun, Schistosoma, Sufferage, Poppy Seed Grinder, Contradiction, Suidakra, Manos, Leng Tch'e, Dawn Of Azazel, Jesus Chrysler Superskunk, Crowd, Death Reality, Weberknecht, Mastic Scum, Inhumate, A.O.K., Desaster, Totenmond, Anima Sementis, Dead Walk & Obscura

Festivalgelände Wachenroth, Wachenroth 08. - 10.06.2007

(Fotogalerien: Sufferinglife2007 Freitag, Sufferinglife2007 Samstag, Sufferinglife2007 Sonntag)

Bereits zum vierten Mal öffneten sich an diesem Wochenende die Tore zum kleinen aber feinen Suffering Life Festival in Markt Wachenroth, dem beschaulichen Örtchen in Franken. Obwohl, so klein ist das Festival inzwischen nun auch wieder nicht mehr, konnten die Veranstalter doch dieses Jahr einen gehörigen Zuschauerzuwachs verzeichnen. Fanden sich letztes Jahr noch ca. 700 Metalfans ein, so zog es dieses Jahr bereits geschätzte 1.200 Metalheads dorthin. "Schuld" daran war wohl auch die recht günstige terminliche Lage, schließlich bescherte Fronleichnam einigen ein verlängertes Wochenende, um dieses ausgiebig zum Matteschütteln zu gebrauchen.
Am Vorabend des eigentlichen Festivals war ein kleiner Warm-Up bei freiem Eintritt angesagt, bei dem Common Grave, Days Of Grace und Dei Mudda spielten. Der Heavyhardes-Abgesandte entschied sich jedoch, noch eine Nacht im heimischen Bettchen zu verbringen und erst am Freitag anzureisen.

Freitag, 08. Juni 2007

Gegen Mittag angekommen (wie im letzten Jahr) galt es erst einmal, einen geeigneten Zeltplatz für die Behausung zu finden, vor allem, weil meine Kumpels erst später anreisten. Doch im Gegensatz zum Vorjahr, als um die Mittagszeit noch reichlich Platz auf dem Camphang vorhanden war, stellte sich dieses Jahr heraus, dass wohl nicht wenige die Anreise am Donnerstag bevorzugt hatten. Kein Platz mehr vorhanden. Als man dann doch noch ein Plätzchen gefunden hatte, galt es, die Ankunft zu begießen und die Lage zu inspizieren. Sofort auffällig war der zusätzliche Klowagen, der auf dem Zeltplatz bereit gestellt worden war. Sehr löblich. Zudem handelten die Veranstalter sehr schnell, denn aufgrund der erschöpften Kapazität des Zelthanges musste eine weitere Wiese bereit gestellt werden, was kurzfristig gelang. Auch hier mein Lob an die Veranstalter. Da der Fixstern bereits ordentlich runterbrannte (wie im Übrigen das ganze Wochenende über) verzog ich mich mit einem kühlen Blonden (0,5 für zwei Euronen bzw. der Umtauschwährung Sufferings) in den Schatten der Bühne und harrte der Dinge, die kommen mögen.

Die ersten, die kamen, waren Schistosoma, die auch gleich mit dem ersten Song ("Dark Days") ihres aktuellen Albums The Lost Ones eröffneten. Zwar waren bei diesen ersten Tönen noch nicht wirklich viele anwesend, doch mit zunehmender Spieldauer zog es doch immer mehr Fans in Richtung Bühne, was nicht zuletzt an dem solide vorgetragenen Death/Thrash Metal der Jungs lag. Extrem groovig und schön nach vorne treibend präsentierten sich die Jungs und sorgten nach kurzer Zeit für die ersten geschwungenen Matten, wenn auch nur vereinzelt. Mir persönlich hat der Gig und die Mucke sehr gut gefallen, so dass ich mir gleich die aktuelle Langrille der Jungs zulegen musste. Ein gelungener Festivaleinstand, der auch mit dem ersten "Diver" belohnt wurde. Mutige Einlage.

SufferageAus Hamburg angereist waren Sufferage, die mit "Stop Corruption" eröffneten. Der Gig auf dem Suffering war einer der letzten für Frontfrau Jasmin, die die Band nach rund sieben Jahren Mitte Juli verlassen wird. Der Death Grind der Hamburger lief ordentlich rein und wurde auch mit zunehmender Zuschauerzahl belohnt. Die Band zeigte sich agil auf der Bühne, allen voran natürlich Jasmin, die den männlichen Vertretern der Zunft mal zeigte, wie man ordentlich growlt und röhrt. Der Aufforderung nach einem Pit kamen die Fans zwar zu dieser Tageszeit noch nicht wirklich nach, aber laut Jasmin "... muss mindestens Arschwackeln drin sein". Vor der Bühne wurden eifrig die Matten geschüttelt und die Songs mit vielen Hey-Hey-Rufen belohnt. Viel Zeit zum Genießen blieb der Band nicht, denn laut Jasmin "haben wir doch keine Zeit", und so wurde das Programm straff durchgezogen. Mit "Lack Of Intellect" gab es dann auch noch eine Breitseite gegen das ganze Faschistenpack bevor "Enticing Lies" den Set abschloss. Ein geiler Gig, der zu dieser frühen Stunde und bei den vorherrschenden Temperaturen für Stimmung sorgte. Schade war nur, dass das Mikro vom Bassisten zu leise war.

Bei den folgenden Poppy Seed Grinder aus Tschechien war dann etwas weniger los vor der Bühne und auch on Stage hielten sich die großen Aktionen eher zurück. Dafür konzentrierte man sich voll und ganz auf die Death/Grind-Geschosse, die losgeballert wurden. Die, die vor der Bühne ausharrten, fingen neben dem Bangen nun auch erstmals das Moshen an und ein Pit ward ins Leben gerufen. Etwas befremdlich wirkte zwar der Mann hinter der Schießbude, der im Halbschatten mit Sonnenbrille bewaffnet losballerte, aber jeder wie er's will und mag. Bei den Fans unten lieferten sich zwei Gesellen mit Wasserpistolen ein arges Gefecht, welches das ganze Festival über andauern sollte und so manches zivile "Opfer" forderte. Das Quintett aus Tschechien konnte jedenfalls mit seiner Mischung aus Geballer und einer schönen Portion Groove überzeugen und wurde mit entsprechend gutem Beifall verabschiedet.

SuidakraDa Contradiction noch im Stau standen, rutschten kurzerhand Suidakra ein Position in der Running Order nach vorne und mussten somit schon um kurz nach 17:00 Uhr auf die Bretter. Lag es an der getauschten Position im Billing oder an den immer noch hohen Temperaturen, dass relativ Wenige den Weg zur Bühne fanden? Erst im Laufe der ersten Songs wurde hier wohl einigen klar, wer gerade spielte, und so füllte sich der Platz vor der Bühne doch noch etwas. Lars hinter dem Drumkit war's egal, er stellte mal eben seine Nackenmuskeln auf Dauerrotation ein. Wer die Jungs schon öfter live gesehen hat, weiß, dass die Jungs auch mit eher verhaltenen Reaktionen souverän umgehen und eine professionelle Show bieten. Geboten wurde eine musikalische Zeitreise quer durch das Schaffen Suidakras, ältere Songs ("The Well Of Might") wurden ebenso gespielt wie das neue Material, auf dem doch der Schwerpunkt lag. Der melodische Folk/Death Metal ist aber auch immer wieder ein Ohrenschmaus. Nachdem der Platz vor der Bühne nicht allzu dicht bevölkert war, sprang Arkadius (Guitar, Vocals) kurzerhand von der Bühne und spielte seinen Part direkt bei den Fans vor Ort, von wo aus er im Anschluss wieder hochgetragen wurde. "When Eternity Echoes" war dann auch schon fast wieder das Ende des Gigs, doch ein Song wurde noch lautstark gefordert. Ohne "Wartunes" können Suidakra einfach keinen Set spielen, und auch dieser Gig machte hier keine Ausnahme. Mit viel Beifall wurden die Jungs im Anschluss verabschiedet.

Nun waren auch die Wuppertaler Contradiction eingetroffen und thrashten ordentlich einen auf. Zwar hielten sich auch hier die Reaktionen noch etwas zurück, doch der sehr melodische und teils groovende Thrash Metal konnte doch den ein oder anderen Banger mobilisieren. Stellenweise erinnerte mich der Sound entfernt an Pro Pain, aber das mal nur so am Rande erwähnt. Contradiction legten einen soliden Gig hin, der jedoch irgendwie nicht so recht bei den Fans ankam, was an den doch eher sparsamen Reaktionen zu bemerken war. Die meisten der Fans saßen einfach nur rum. Schade drum, da wäre mehr drin gewesen.

ManosGanz anders dann bei Manos. Dass hier der Spaß im Vordergrund steht, war sofort zu merken. Und das nicht nur aufgrund des doch eher ungewöhnlichen Bühnenoutfits. Während sich Andrew (Guitar, Vocals) noch leger kleidete, zog Bassist Eule alle Blicke auf sich. Rot-schwarzer Rock, einen Vogelkäfig mit aufgehängtem Nikolaus auf dem Rücken und mit dicken Backhandschuhen stand er da bzw. war mal hier und da auf der Bühne unterwegs. Dieser Tage veröffentlicht die Band ihr neues Album Genocide und blickt somit auf eine 20-jährige Bandgeschichte zurück. Das Trio zog mit seinem Death/Thrash Metal mit mehr oder weniger kurzen Grind-Eruptionen viele Fans aus den Zelten und vor die Bühne, wo ein ordentlicher Mosh-Pit immer wieder ins Leben gerufen wurde. Fetter Sound, gute Stimmung und die erstmals eingesetzte Lichttraverse, Bangerherz, was willst du mehr? Das Manos keinen auf extrem-evil oder böse machen, ist hinlänglich bekannt und das tat der Stimmung gut. Egal ob mal eben Biene Maja oder ein deutscher Schlager angestimmt wurde, den Fans gefiel es und es gab ordentlich Beifall nach jedem Song. Ganz klar, Manos trafen den Nerv gezielt und heizten allen ein. Kein Wunder, dass nach dem regulären Set lautstarke Zugabe-Rufe zu vernehmen waren, die leider jedoch unerhört blieben.

Dieses Level konnten die kurzhaarigen Belgier Leng Tch'e weiter halten. Was der optische Eindruck versprach, wurde musikalisch auch gehalten: eine fiese Mischung aus Death Metal, Grindcore und Hardcore, der die Fans ständig in Bewegung hielt. Die Stimmung war mehr als gut und es dauerte wirklich nicht lange, bis der nächste Moshpit eröffnet wurde. Untermalt von einer guten Lightshow bollerten die fünf Jungs ordentlich drauf los. Brüllwürfel Boris war viel auf der Bühne unterwegs und verstand es, die Fans weiter anzuheizen. So wurde der Moshpit mal eben in einen Circle-Pit umfunktioniert, in dem sich sogar ein ganz Mutiger barfüssig austobte. Mutig, mutig. Und auch die Anfeuerungsrufe der Fans kamen nicht zu kurz, hier wurde groß gefeiert. Leng Tch'e hinterließen eine anständige Visitenkarte, die nach mehr verlangte, doch auch hier war leider nix mit zusätzlichen Songs.

KrisiunDann war es an der Zeit für eine Vollbedienung technischen Death Metals. Krisiun kamen, sahen und legten ordentlich los. Der Platz vor der Bühne war ordentlich voll, als die Brasilianer in Wachenroth Station machten. Sowohl vor als auch auf der Bühne war viel Bewegung zu verzeichnen, bei den Fans gab es auch nach dem x-ten Moshpit keine Anzeichen von Ermüdungen. So ist's recht. In den ersten Reihen vor der Bühne wurden die Rüben geschüttelt und gleich im Anschluss daran gemosht. Krisiun servierten ein volles Brett, bei dem Song an Song gereiht war, so dass es kaum Verschnaufpausen zu verzeichnen gab. Die 50 Minuten Spielzeit mussten ja auch ordentlich mit Songs befüllt werden. Untermalt wurden die Songs von der erstmals voll zur Geltung kommenden Lichtanlage und einem fetten Sound. Zwischen den Songs wurden immer wieder Hey-Hey-Rufe laut, die die Jungs aber gnadenlos zuballerten. Leider war der Gig nach 50 Minuten schon wieder vorbei, etwas länger hätte es schon sein können.

Boah, langsam machte sich nicht nur bei mir Müdigkeit breit, so ein Tag in der Hitze geht halt doch nicht ganz spurlos an einem vorbei. Doch noch galt es durchzuhalten, denn nun waren Immolation an der Reihe, den Fans noch einmal einiges abzuverlangen. Und das taten sie. Immolation Ungebremst, machtvoll, mal bedrohlich langsam und doch stets unnachgiebig bollerten sie ihre Songs in die immer noch zahlreich vertretenen Fans. Und diese belohnten die ihnen entgegen geschmetterte Energie mit heftigem Bangen oder wahlweiser Beteiligung am Mosh-Pit. Doch gerade das Bangen stellte sich für den ein oder anderen als schwierige Aufgabe heraus, denn die Amis zelebrieren wahrlich keinen Einfach-mal-drauf-los-Death Metal, die Songs sind sehr komplex gehalten und winden sich von einem Break zum nächsten, um dann wieder nach vorne los zu preschen. Dass sie wahre Meister an ihren Instrumenten sind, bewiesen sie an diesem Abend nur allzu deutlich. Und Songs der Bauart "Deliverer Of Evil", "Of Martyrs And Men" oder das neue "World Agony" sprachen hier eine mehr als deutliche Sprache. Immolation zerlegten mit ihrem wuchtigen Sound einfach alles und ernteten dafür den mehr als verdienten Beifall. Dabei hielten sie sich nicht nur in bei den neueren Songs ("Harnessing Ruin") auf, auch älteres Material ("No Jesus, No Beast") wurde durch die PA geschossen. Nach einer Stunde war jedoch Schluss mit der Saitenhexerei und ein kleine Verschnaufpause war angesagt. So trollte ich mich kurzfristig mal in Richtung heimisches Zelt.

Doch die Ruhe war nur von relativ kurzer Dauer, die letzte Band des Abends, Dawn Of Azazel, wollte noch begutachtet werden. Die Neuseeländer waren ja gerade in unseren Breitengraden mit Krisiun und Immolation auf Tour unterwegs und machten demnach auch beim Suffering Life Station. Zu dieser späten (oder vielmehr frühen) Stunde war jedoch vor der Bühne schon weit weniger los als noch bei Immolation, trotzdem legte sich das Trio ordentlich ins Zeug. Der Death Metal von der Insel lief auch ganz ordentlich rein, doch nun hatten sich die meisten Zuschauer nur noch auf das Zuhören spezialisiert. Action war vor der Bühne nur noch vereinzelt zu vernehmen, was eigentlich schade war, denn Dawn Of Azazel machten eine wirklich gute Figur und zerlegten zum Ende des ersten Festivaltages auch noch den letzten Hörnerv. Trotz der eher spärlichen Zuschauerzahl gab es ordentlichen Beifall von eben diesen. Nach 50 Minuten war dann allerdings der erste Tag endgültig vorbei und man traf sich noch auf den ein oder anderen Drink im Partyzelt, bevor es man(n) zum Zelt zurück wanken konnte.

Samstag, 09. Juni 2007

Der Samstag begann einfach viel zu früh, denn bei den Temperaturen, die schon in den frühen Morgenstunden im Zeltinneren herrschten, hielt man es in der Behausung nicht wirklich lange aus, es sei denn, der Schlaf war annähernd komatös. Naja, erst mal einen Kaffee aufgesetzt und versucht, feste Nahrung aufzunehmen. Nach geraumer Zeit schälten sich auch meine Begleiter aus den Kojen und wir beschlossen, den Vormittag bis zum Konzertbeginn im beschaulichen Wachenroth bei einem Häppchen zu verbringen. Nur dummerweise waren fast alle Gaststätten geschlossen. Fast, denn ein geöffnetes Lokal ließ sich dann doch noch finden, doch die Freude währte nur kurz. Anscheinend war die Besatzung des Lokals auf diesen "Ansturm" nicht vorbereitet, denn alle vier (!!!) Tische des Lokals waren belegt und die Bedienung überfordert. Naja, dann eben zurück zum Sportplatz und eine Pizza bestellt.

Diese ließ man sich dann zu den Klängen von Jesus Chrysler Superskunk schmecken, die mit rund 30 Minuten Verspätung den Samstag zur Mittagszeit eröffneten. Da mir die Band bislang völlig unbekannt war, ließ ich mich einfach mal überraschen, was es denn da zu hören gab. Thrash Metal war hier angesagt, der mich jedoch nicht allzu dolle vom Hocker bzw. der Bank hauen konnte. Genau so erging es wohl auch den meisten der um diese Zeit noch spärlich Anwesenden, die es sich auf Bierbänken vor der Bühne bequem gemacht hatten. Die Band bemühte sich jedoch redlich und konnte gegen Ende auch eine Handvoll Banger auf der Habenseite verbuchen. Anzumerken sei hier noch, dass die Band mit drei Gitarristen auf der Bühne stand, man daraus aber mehr hätte machen können, denn die zusätzliche Gitarre war kaum zu vernehmen.

Crowd aus Leipzig fuhren da schon andere Geschütze auf und wurden dafür auch mit mehr Zuschauerzuspruch belohnt. Für mich an diesem noch jungen Tag die erste positive Überraschung, denn hier war doch schon Einiges los. Die Stimmung war gut und der phasenweise groovende Death Metal der Jungs donnerte einem die letzten Kater-Reste aus dem Schädel, was nicht zuletzt am fetten Sound lag, der den Jungs verpasst wurde. Ein guter Einstand in den zweiten Festivaltag. Zum Abschluss gab es noch einen Nachruf an Ringo, dem Macher von "Heavy Metal Nix Im Scheddel...?", der erst vor kurzem verstorben war. R.I.P.

Death RealityNoch einmal Leipzig, diesmal Death Reality. Auch diese Jungs haben sich dem brutalen Death Metal verschrieben und rannten damit offene Türen ein. Der Set war zwar gut besucht, jedoch schonten viele noch ihre Nackenmuskeln für die Bands, die noch folgen sollten. Der Band war das aber anscheinend egal, sie hatten augenscheinlich ihren Spaß bei diesem Gig. Auf der Bühne war viel Bewegung zu verzeichnen und auch vor der Bühne war eine gewisse Zuwanderung zu verzeichnen. Leider mussten Death Reality ihren Set aufgrund des nach hinten verschobenen Beginns an diesem Tag kürzen, so dass schneller als einem lieb war der letzte Song verstummte. Aber es war ein guter Gig, der Lust auf mehr machte.

Weberknecht hatten schon letztes Jahr für mächtig Stimmung gesorgt, und so war es auch dieses Mal. Der Platz vor der Bühne füllte sich langsam, aber stetig und alles wartete auf Mr. Weberknecht himself. Nach einem kurzen Intro legte das Trio mit "Beastman" gleich mal ordentlich los, gefolgt von "The Knecht Strikes Back". Gleich zu Beginn des Sets gab es eine "Verlosung", denn Marc (Guitar, Vocals) hatte das letzte Exemplar eines Bandshirts dabei, welches nach kurzem Abstimmen einfach mal in die Menge geworfen wurde, wo eine kleine "Rangelei" entstand. "Seid ihr wach?!?" wurde gefragt. Nachdem die Reaktion darauf eher verhalten war, antwortete Marc selbst: "Na, besoffen... und des is auch gut so!". Nach "Motörknecht" wurde es dann erst mal kulinarisch: "Chili Con Carne" und "Black Hax'n" gab es kredenzt. Die Fans nahmen jeden Song dankbar auf und moshten ordentlich, auch wenn die heißen Temperaturen einem ordentlich was abverlangten. Aber egal, der Death/Thrash/Grind-Bastard verlangte danach. Nachdem vorne die Stimmung gut, hinten jedoch weniger Bewegung angesagt war, wurde den Leuten in den hinteren Reihen "Slow Is Boring" gewidmet. Weberknecht hatten sichtlich Spaß bei ihrem Set, und den Fans ging es nicht anders. Da war es umso tragischer, dass auch dieser Gig gekürzt werden musste, die Verspätung beim Beginn musste ja eingeholt werden. Doch noch vor dem angekündigten letzten Song ("Human Body Burger Bud'n") musste der Gig beendet werden. Wenn's am schönsten ist, soll man eben aufhören.
Weberknecht unpluggedNun, nicht ganz. Denn rein "zufällig" hatte Marc ein Kinderschlagzeug dabei und versprach den Fans von der Bühne aus, den Song vor dem Gelände noch unplugged darzubieten. Somit war eine enorme Abwanderung in Richtung Vorplatz zu verzeichnen. Eine nicht ganz unerhebliche Menge an Fans machte es sich sodann im Halbkreis sitzend vor Marc und Thorsten Schaffer (Drums) gemütlich, der kurzerhand hinter dem "Schlagzeug" auf einem Fünf-Liter-Bierfass Platz nahm. Sogar für eine Windmaschine wurde gesorgt, denn zwei Fans schleppten ihren Ventilator samt Generator an und so stand der Unplugged Version von "Human Body Burger Bud'n" nichts mehr im Wege, lauthals unterstützt von allen Anwesenden. Für Bewegung bei den Fans sorgte dann auch noch ein Sitz-Pogo. Kult! Nach dem Song sollte es gewesen sein, doch so einfach entließen die Fans Weberknecht (zumindest 2/3 davon) nicht. Und nach einem inbrünstigen "Ein Tom Araya, es gibt nur ein Tom Araya..." gab es noch als Draufgabe "Raining Blood" unplugged. Dann war's das endgültig, denn Weberknecht wollten den nachfolgenden Mastic Scum nicht in die Quere kommen. Eine geile Einlage!

Wie heißt es doch so schön: right in time trafen die Fans vom Vorplatz wieder bei der Bühne ein, als die Österreicher Mastic Scum ihren Set begannen. Mit bei den Fans kam auch Mr. Weberknecht, der vor der Bühne gleich das Moshen begann. Mastic Scum-Sänger Will stand entweder mächtig tief auf der Bühne oder drehte permanent seine Runden vor den Drums. Dadurch war viel Bewegung auf der Bühne zu vermelden. Der tighte Sound tat sein Übriges dazu, dass dies ein fetter Gig war. Zwar war vor der Bühne etwas weniger los als noch bei Weberknecht, doch der Stimmung tat dies keinen Abbruch. Mit Death Metal-Geschossen der Marke "In Vain" oder "Crawl" kann aber auch nicht wirklich viel schief gehen. Dafür ist der Sound der Österreicher einfach zu abwechslungsreich. Mal wurde schnelles Geknüppel geboten, dann wieder auf fetten Groove umgeschaltet. Den Fans gefiel's und so wurden nicht wenige Haare geschüttelt.

InhumateDanach waren Inhumate an der Reihe. Und nun war Schluss mit lustig, denn nun wurde die Grindkeule ausgepackt. Und sofort war Einiges los vor der Bühne. Der Moshpit ließ auch nicht lange auf sich warten, der fröhlich am Leben erhalten wurde. Zum ersten Mal an diesem Tag wurde auch die Lightshow angeschmissen und setzte die Franzosen gut in Szene. Sänger Christophe hatte die Fans von der ersten Note an fest im Griff und stachelte die Leute immer wieder von Neuem an. Beim letzten Song war dann verkehrte Welt angesagt: während Christophe die Fans auf die Bühne bat (wobei natürlich entsprechende Sorgfalt geboten war) übernahm er kurzerhand das nunmehr freie Feld vor der Bühne und tobte sich dort aus. Während dessen moshten die Fans lustig mit dem Rest der Band auf der Bühne um die Wette. Christophe schloss sich dem dann auch noch an und eine fette Party war auf der Bühne im Gange. Ein geiler und energiegeladener Gig.

Bei A.O.K. schieden sich dann etwas die Geister, wobei festzuhalten bleibt, dass der überwiegende Teil der Anwesenden die Band mächtig abfeierte und mächtig zum Nothingcore der Band abging wie Zäpfchen. Bekleidet mit Kuhkostümen betraten sie die Bühne und gingen dann auch gleich in die Vollen, wobei es den beiden Frontbrüllwürfeln schon bald zu warum im Kostümchen und dieses schnell ausgezogen wurde. Die darunter verbliebene Kleidung war auch nicht von langer Haltbarkeit, so dass der Großteil des Sets blank durchgezogen wurde. Naja, wer's mag... Ansonsten lieferten A.O.K. eine gute Show ab und verstanden es, die Fans schnell auf ihre Seite zu ziehen. "Brombeerhagel", "Butzemannslayer" oder "Baguette Attack" wurden zum Besten gegeben, wobei bei Letzterem nicht gerade wenig Stangenbrote in der Menge zerpflügt wurden. Viele Fans waren mit Baguettes bestens ausgerüstet zum Gig erschienen und lieferten sich eine kleine Schlacht, welche später im Set mit Salatköpfen und Cornflakes fortgesetzt wurde. Wirklich gelungen waren die beiden Songs "Stromausfall" und die Zugabe "Gar Kein Strom", bei denen rein gar nichts zu hören war, bei denen selbst der Schlagzeuger so tat als ob und die Fans dazu mächtig moshten. Auf der Bühne war während des gesamten Gigs ebensoviel Bewegung wie davor, auch wenn manche Aktionen vielleicht etwas grenzwertig waren. Mit "Satan, Hölle und Salat" vom ersten Album Anal Oder Kot wurde der Set dann mit vielen fliegenden Salatköpfen beschlossen. Warum sich dann wie eingangs erwähnt die Geister schieden? Während eben von vielen die Show als gelungen betrachtet wurde, war für einige das sinnlose Verschleudern von Essen eher grenzwertig, wenn man den anschließenden Gesprächen am Bierstand zuhörte. Auch das ständige Blankziehen verlor recht schnell seinen Reiz, und ob ein gespreizter nackter Männerarsch wirklich so sehenswert ist, wage ich einfach mal zu bezweifeln.

Desaster Desaster zeigten im Anschluss, dass man auch ganz ohne überzogene Show für mächtig Stimmung sorgen kann. Diese Band verfügt einfach neben der Ausstrahlung über geile Songs, denen sich keiner entziehen kann. Zwar war etwas weniger los als noch bei den Nothingcorlern, der Stimmung hat dies jedoch nicht geschadet. Ständige Desaster-Desaster-Rufe zwischen den Songs sprachen hier eine deutliche Sprache. Jetzt war die Zeit des Bangens gekommen, überall nur fliegende Haare. Desaster hatten sichtlich Spaß am Auftritt und das übertrug sich auch auf die Fans, sehr souverän hatte der Fronter Sataniac die Fans im Griff. Unterstützt durch eine gute Lightshow war die Spielzeit leider viel zu schnell wieder vorbei. Beim letzten Song "Metalized Blood" wurden dann die Fans wieder auf die Bühne gebeten um gemeinsam mit Desaster eine Party zu feiern. Geil!

Totenmond Totenmond fuhren dann mit ihrem Sound ein schweres Geschütz auf, welches für manchen etwas schwer verdaulich war. "Panzerdampf" und "Honigtraum" eröffneten den Set, der für den ein oder anderen etwas undurchdringlich wirkte. Das mag nicht nur am Alkohol gelegen haben, denn die Nebelmaschine lief während des gesamten Gigs der Schwaben auf Hochtouren und unterstrich dadurch die teils beklemmende Atmosphäre, die die Totenmond-Songs versprühten. Dennoch war sehr viel los vor der Bühne. Währen die einen ihrer Vorliebe für das Bangen nachgaben, moshten die anderen im ständig wuselnden Moshpit. Auch wenn der Set etwas wenig Abwechslung bot, den Fans gefiel's, was man am Beifall hören konnte. Mächtig.

Tankard Der Flieger aus Spanien hatte Verspätung, so dass nun bereits der Headliner auf die Bretter musste. Die Hessen Tankard kamen, tranken und siegten auf breiter Front. Dieses Thrash Metal-Urgestein ist live immer ein Garant für eine geile Show. Vor kurzem feierte die Band ihr 25-jähriges(!!!) Bestehen, was laut Gerre (Vocals) anfangs keiner für möglich gehalten hätte. Umso ausgelassener war die Party auf, als auch vor der Bühne. "The Morning After" und "Zombie Attack" lieferten auch gleich einen grandiosen Einstieg in 90 Minuten trinkfreudige Unterhaltung. Tankard merkte man die Jahre auf den Schultern zu keiner Zeit an, und die Verbundenheit mit den Fans wurde mehr als einmal gezeigt. Sei es das Arm-in-Arm-Bangen mit Fans oder das Teilen des Bieres, Gerre machte einfach alles mit. Selbst für Huckepack mit einem Fan wurde nicht Halt gemacht. So soll es sein. Mit "Alcohol" und "Maniac Forces" wurden die ganz alten Scheiben, mit denen alles angefangen hatte, gewürdigt, gefolgt von neueren Songs "Rectifier" und "The Beauty And The Beast". Gerre war viel unterwegs, stachelte die Fans immer wieder an und wenn es gerade passte, trommelte er mit dem Mikro auf seiner Plauze rum. Als schönste Todesart wurde "Die With A Beer In Your Hand" angekündigt, bevor es mit "Nation Over Nation", "Chemical Invasion" und "Freibier" schon wieder zum Ende des Sets hin ging. Doch diesmal blieben die vielen Zugabe-Rufe nicht unerhört. "Alien", "Space Beer" und das unausweichliche, mehrfach geforderte und stürmisch empfangene "Empty Tankard" bildeten den Abschluss für diesen Set. Ohne "Empty Tankard" kann man doch Tankard nicht von der Bühne lassen, oder? Eben. Zu guter Letzt machte Gerre noch von seiner Plautze gebrauch und beförderte damit einen Fan wieder zu seines gleichen. Tankard gehören einfach auf die Bühne. Möge uns diese Band noch lange erhalten bleiben.

Nun waren auch Avulsed eingetroffen und legten nach einer knappen Umbaupause gleich los. Nach der amtlichen Vollbedienung durch Tankard war jedoch auch hier keine Zeit zum Ausruhen und auch um diese Uhrzeit war noch sehr viel los vor der Bühne. Zwar wurde nicht mehr allzu viel gemosht, doch die Haare flogen auch so zu den Granaten, die die Band abfeuerte. Sehr beeindruckend war das gleichzeitige Growlen und Propellerbangen von Fronter Dave Rotten, der sich gleichzeitig die Rübe abschraubte und die Stimmbänder malträtierte. Ein geiler Gig, der einem noch einmal viel abverlangte. Danach war dann aber Schluss für mich, das wohlverdiente Feierabendbierchen wartete schon vor dem Zelt.

Sonntag, 10. Juni 2007

Der Sonntagmorgen begann genauso wie der Samstag. Der Fixstern und die Temperaturen trieben einen recht zeitig aus der Behausung. Na ja, wenn man schon mal wach ist, kann man sich auch gleich auf die Suche nach was Essbarem machen. Gesagt, getan. Beim Futterstand gab es ein ordentliches Weißwurstfrühstück, zu dem ich mich aber erst nach etwas Bedenkzeit hinreißen ließ.

Inzwischen waren dann auch schon Anima Sementis auf der Bühne, die mit ihrem melodischen, von Keyboard unterlegten, Black Metal einen wohltuenden Kontrast zum restlichen Billing des Festivals boten. Mit viel Nebel und Melodie legten sich die Jungs ins Zeug und konnten zu dieser frühen Stunde doch etwas Beifall einsacken. Die meisten der Fans hatten es sich auf Bierbänken vor der Bühne bequem gemacht und freuten sich ob der musikalischen Untermalung ihres Frühstücks. Jedenfalls liefen die Songs "Into The Black Mirror" und "Apocalypse Arise" ordentlich rein und die Band wurde mit für diese Uhrzeit guten Beifall verabschiedet.

ObscuraWenn eine Band für mich die falsche Position im Billing hatte, dann Obscura, denn diese junge Band gehörte für mich an eine Position am Samstag gesetzt. Mit einem "Servus, mia san Obscura aus Bayern" brach der Sturm los. Technischer Death Metal der Extraklasse wurde hier geboten, der jedoch aufgrund der vorangegangenen Tage für die Meisten zu viel war. Die Band war redlich bemüht und spielerisch Topp, doch der berühmte Funke wollte zu dieser Uhrzeit nicht überspringen. Schade. Dennoch schaffte es die Band, eine Handvoll Banger direkt vor die Bühne zu bekommen, die kräftig abbangten. Mit einer besseren Position wäre hier mehr drin gewesen. Schade.

Den Abschluss bildeten dann noch Dead Walk, die im direkten Vergleich zu Obscura klar den Kürzeren zogen. Irgendwie wirkte die Band müde und kraftlos. Wurde hier etwa zu stark gefeiert? Die Jungs standen größtenteils nur statisch auf der Bühne, nur gegen Ende des Sets war hier etwas Bewegung zu verzeichnen. Wie dem auch sei, die Songs waren zwar stellenweise abwechslungsreich, mal schnell, mal langsameres Midtempo, doch mehr als Höflichkeitsapplaus war hier nicht drinnen.

Danach hieß es zusammen packen und wieder Richtung Heimat aufbrechen. Das Suffering Life Festival hat auch in diesem Jahr mächtig Spaß gemacht. Geiles Billing, faire Preise und ein Traumwetter, was will man mehr? Nur eine Fortsetzung im nächsten Jahr, bin mal gespannt, wie viele zusätzliche Fans dann den Weg nach Wachenroth finden werden. Ich werde da sein.


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