Notice: Undefined variable: descriptiontitle in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_titledescription.php on line 365
Heavyhardes.de
9 Headbänga online
Suche:
23.04.2024 Marduk
23.04.2024 Bulletproof
24.04.2024 Midnight
25.04.2024 Traveller
25.04.2024 Slash Feat. Myles Kennedy And The Conspirators
28.04.2024 Nanowar Of Steel
Reviews (10417)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Fueled By Fire

Interview:
Scar Symmetry

Live-Bericht:
Death Angel

Video:
Mnemic
RSS RSS
Atom Atom
 

Notice: Undefined variable: zaehl in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_livefest.php on line 177

Notice: Undefined variable: zaehl in /kunden/101209_82152/heavyhardes/webseiten/include/include_livefest.php on line 300

Festival-Bericht

Wacken Open Air

mit Motörhead, Emperor, Children Of Bodom, Celtic Frost, Faster Inferno, Michael Schenker Group, Transilvanian Beat Club, Mortal Sin, Scorpions, Mystic Circle, Wintersun, Legion Of The Damned, Born From Pain, Six Feet Under, Ektomorf, Nevermore, Opeth, Soilwork, In Extremo, Vreid, Carnivore, Korpiklaani, Amon Amarth, Metal Church, Aborted, Caliban, Arch Enemy, Fear Factory, Morbid Angel, Soulfly, Die Apokalyptischen Reiter, Atheist & Obscenity

Festivalgelände Wacken, Wacken 03.08. - 05.08.2006

(Fotogalerien: Wacken2006 Donnerstag, Wacken2006 Freitag, Wacken2006 Samstag)

Alle Jahre wieder,
kommt das Wacken Fest
Auf die Erde nie-ie-ieder
Wo-o de-er Metal ist.....

Und so trug es sich auch dieses Jahr zu, dass Herscharen von langhaarigen Kuttenträgern in den Norden unserer Republik pilgerten. Auch der Verfasser dieser Zeilen schleppte sich schwerstbeladen durch die Nacht, damit man auch ja früh am Presse Check-In anstehen konnte. Die Mühen haben sich gelohnt, denn ganz vorne in der Warteschlange ertrug man die verzögerte Öffnung des Check-Ins durchaus leichter. Mit einem schicken, tuffigen fliederfarbenen Band versehen ging es dann auch schon in Richtung Camping Gelände um das Domizil aufzubauen. An Schlaf war nun aber nicht mehr zu denken, denn die Ankunft musste auch gefeiert werden. Also flugs die erste Hopfendose geköpft und auf die ersten Bands gewartet.

Bereits im Vorfeld wurde auf der Homepage mitgeteilt, dass das Festival ausverkauft sei, doch an der Abendkasse gab es wohl doch noch Karten zu erwerben. Wie die Veranstalter auch bei der späteren Pressekonferenz mitteilten, haben sich dieses Mal satte 67.500 zahlende Metalheads in dem kleinen Dörfchen eingefunden. Zusammen mit den Akkreditierungen hat man also im Jahre 2006 die Marke von 70.000 Fans geknackt. Aus diesem Anlass wurde wohl das Festivalgelände etwas vergrößert, um die Massen besser aufnehmen zu können. Auch wurden nun an den Rückseiten der Mischtürme vor der True Metal Stage und der Black Stage mit zusätzlichen Boxen versehen, um die Fans in den hinteren Reihen besser beschallen zu können. An sich eine feine Sache, wenn da nicht der Nebeneffekt gewesen wäre, dass man dadurch oft außer den Hauptbühnen nix mehr verstanden hat.
Wie sich im Laufe des Festivals noch herausstellen sollte, waren wohl die Mischer nicht immer ganz bei der Sache, denn nicht gerade wenige Male war der Sound alles andere als gut, und das trotz modernster Technik, wie uns die Veranstalter auf der Pressekonferenz versicherten.
Das Wetter spielte auch meistens gut mit, von gelegentlichen Schauern einmal abgesehen. Was wohl viele nicht wussten: für das Wochenende wurde vom Wetteramt sogar eine Tornadowarnung ausgesprochen, die sich jedoch nicht bewahrheitete. Gott sei Dank!

Donnerstag, 03.08.2006

Den Anfang an diesem Wochenende machten auf der True Metal Stage Faster Inferno feat. Tyson Schenker, pünktlich um 18:00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich bereits eine stattliche Menge an Metalheads eingefunden, die jedoch mit der Power Metal / Hard Rock Mischung nicht allzu viel anfangen konnte, denn die Reaktionen hielten sich doch arg in Grenzen. Doch die Band wurde auch von mir im Vorbeigehen aufgeschnappt, denn Futter fassen war angesagt nach der langen Wartezeit.
(Ray)

Die erste Band heißt für mich heuer Michael Schenker Group. Ohne Erwartung und tieferen Songkenntnissen trat ich an die Band ran und wurde mit amtlichen Hardrock Marke "Schenker" auch nicht enttäuscht. Ohne Ecken und Kanten zog sich das Set durch den Abend und überzeugte durch perfekt gespielte Solis und einfach gute Songs. Der Sound war geil und super abgemischt. Gerade dieser tritt im Laufe des Festivals immer wieder negativ ans Licht. Dazu später mehr. Trotzdem stellt sich für mich immer wieder die Frage: Hat Michael jemals den fetten Erfolg seines Bruders verkraftet? Denn er ist ohne Frage der bessere Gittarist von den beiden Schenker-Brüdern!!
(Daniel)

Zeitgleich traten auf der Zeltbühne, der W.E.T. Stage, die Neulinge des Transilvanian Beat Clubs an, um neue Clubmitglieder zu werben. Und diese Werbeaktion war ausgezeichnet, denn das Zelt war voll gefüllt und die Band wurde abgefeiert, als ob sie schon Jahre am Start wären und nicht erst seit 2005. Hat mich das Material auf Konserve nicht vollends überzeugen können, live auf der Bühne konnten sie es. Mit Trompeter und Keyboards ausgestattet rockten sie das Zelt mit ihren Songs "Vodkapolka" oder "Sex, Schnaps & Rock'n'Roll", auch wenn der Sound mehr als bescheiden war. Den Fans jedenfalls war es egal, es wurde gefeiert und getanzt zum Auftakt dieses Festivals. Respekt für die Frau hinter der Schießbude, Frau Franzenstein, die hochschwanger diesen Gig absolvierte und die Felle ordentlich verdrosch!
(Ray)

Wenn es um Thrash in den Achtzigern ging, hatten alle entweder Bands aus der Bay Area oder dem Ruhrgebiet im Hinterkopf, die in jener Zeit einen Klassiker nach den anderen rausbrachten. Da gab es aber noch das Land der Kängurus "down under", aus dem eine Band mit dem Namen Mortal Sin herkam und 1986 mit Mayhemic Destruction einen Thrash Klassiker mit genialem Cover rausbrachte, deren Plattenfirma sie als die neuen Metallica verkaufte. Meiner Meinung würde Testament eher als Vergleich passen, nicht zuletzt wegen Matt Maurers Stimme, die vor allem bei der zweiten Platte Face Of Despair sich sehr nach Chuck Billy anhört. Nun mit neuem Album seit 1989 namens Out Of Darkness, gaben die Aussies zum ersten Mal ein Konzert in Wacken. Als wir uns vor der gut gefüllten W.E.T. Stage eingefunden haben, sah man schon einen wilden Mosh Pit und eine Haare schüttelnde Meute, die jede Band zur Höchstleistung anspornen dürfte. Mortal Sin waren auch sehr spielfreudig und spielten jede Menge Klassiker wie "I Am Immortal" oder "Mayhemic Destruction", die sehr gut ankamen. Auch die neuen Stücke machten Appetit auf mehr und Matt Maurer und seine Jungs waren am Ende sichtlich sehr angetan von den Fans, dass sie bei ihnen so gut ankamen. Für mich war es schon mal das erste Highlight dieses Festivals!
(Gabor)

Auf die Scorpions war ich sehr gespannt. Denn grad dieser Auftritt versprach durch seine Liste an Special Guests (Hermann Rarebell, Uli John Roth und Michael Schenker) ein ganz besonderer zu werden. Yes!! Die alten Herren rockten los als ob sie es jedem jüngeren Kollegen zeigen wollten, dass sie noch immer die größten Eier in der Hose haben. Und zwar Güteklasse DIN A O! Das Set wurde vorab online durch ein Votum bestimmt das keinen Hit ausließ. Dementsprechend war es eine Wonne zuzusehen wie sichtlich motiviert die Band um Klaus Meine sich in Zeug legte. Hit auf Hit Top! Perfekte Technik, perfektes Licht und das Posing von Rudolf Schenker einzigartig. Ja, es geht auch ohne Matte. Dezent aber konsequent trat auch Uli John Roth bei ein paar Songs in den Vordergrund der einfach jeden Gitarristen zur Küchenhilfe degradierte. Mit seiner "Sky Guitar" (eine Spezial-Anfertigung eines griechischen Gitarrenbauers, die mit einem größeren Oktaven Spektrum als herkömmliche Klampfen ausgestattet ist) zauberte Uli die abartigsten Solis her die eigentlich aufgrund der hohen Lagen nur noch Tiere wahrnehmen konnten. Sehr positiv aufgefallen ist auch der Kesselgott am Schlagzeug, der wie ein Präzisionsuhrwerk tickte und mit einem Drumsolo abermals die Massen für sich gewinnen konnte. Im Laufe des Sets kam schließlich auch Michael Schenker hinzu um zu beweisen dass der Ruhm seines Bruders im Vergleich der Sympathie, die allesamt auf der Bühne versprühten, bedeutungslos ist. So trug auch er seinen Teil dazu bei, diesen Gig zu etwas Besonderem gemacht zu haben. Aufgelockert wurde das Ganze auch von Rudolf Schenkers zirkusmäßiger Kopfstandeinlage während eines Jams aller beteiligten Musiker. Ach ja, Ex-Drummer Hermann Rarebell durfte schließlich auch noch für einen Song ran um anschließend auf paar Trommeln klopfend (die allerdings nicht abgenommen wurden, so hörte man nichts) seine Position im Scorpions Billing deutlich machen. Na ja... Doch den Höhepunkt an diesem Abend stellte der hydraulisch degenerierte, metallisch schimmernde Riesenskorpion dar, der unter dem Drumriser auf spektakulärer Art und Weise hervor gekrochen kam. Super durch Stroboskopgewitter und Terminator-ähnlichen Soundeffekten in Szene gesetzt, richtete dieser seinen überdimensionale Stachel in Richtung Meute auf. Dieses Gimmick verfehlte seine Wirkung nicht. Und hätte ich nur ein paar Bierchen mehr getankt, dann hätte ich wirklich an Außerirdische geglaubt. Schließlich nach knapp drei Stunden Spielzeit ging ein super Konzert zu Ende, das absolut sehenswert war!!!
(Daniel)

Im Anschluss, zu später Stunde, machte ich mich dann noch auf, der Metal Disco im Zelt einen Besuch abzustatten. Hier war das Bangervolk noch sehr zahlreich anwesend und schüttelte zu alten und neuen Klassikern die Rübe. Egal, ob nun Slayer, Iron Maiden, Judas Priest oder Hatesphere, jeder Song wurde fleißig bebangt. Die Metal Hammer Crew nutzte den großen Platz auf der Bühne ebenfalls zu Bangorgien. Zwischendurch wurde die Menge immer wieder durch fleißiges Shirtwerfen angestachelt. Doch irgendwann ist auch der schönste Abend vorüber und der Heimweg musste angetreten werden. Leider haben sich die Veranstalter für dieses Jahr eine andere Planung einfallen lassen, so dass der Presse-Camping-Platz im Gegensatz zu letztem Jahr nur noch per Gewaltmarsch erreicht werden konnte. Zudem herrschte noch Verwirrung, wer wo mit welchem Bändchen entlang laufen konnte, hier kristallisierten sich dann auch Einbahnstraßen heraus... seltsam. Jedenfalls war ich nach diesem Marsch wieder nüchtern. Aber nicht mit mir, meine Mitstreiter waren auch noch wach und demnach musste das alte Level wieder hergestellt werden.....
(Ray)

Freitag, 04.08.2006

Mystic Circle eröffneten am Freitag die Black Stage. Trotz der frühen Stunde fanden sich jede Menge Menschen vor der Bühne wieder, die Mystic Circle kräftig abfeierten. So stellte sich mir die Frage, warum die Band so häufig mies gemacht wird/wurde?! Bei der vollen Bude ein Widerspruch in sich. Das Set zog sich ohne Höhepunkte aber solide durch die Zeit und da konnte auch das Slayer Cover "Reign In Blood" (Bumm bumm bumm... ich kann's nimmer hören) meiner Meinung nach auch nix mehr ändern. Wahrscheinlich lag es am miesen Sound, der die Lust an der Band nicht so ganz aufkommen ließ. Unbeirrt wurde weitergezockt um sich zum Schluss unter kräftigem Applaus verabschieden zu lassen.
(Daniel)

Wintersun zockten arschsauber los und spielten sich gegenseitig an die Wand. Die Songauswahl beschränkte sich ausschließlich auf das Debüt Album und lässt deshalb wirklich auf eine baldige neue Erscheinung hoffen. Wäre echt traurig, wenn Wintersun zur Eintagsfliege mutiert. Super inszeniert und gespielt knallten die tighten Songs los, die ihre Festivaltauglichkeit unter Beweis stellten. Animiert durch den Sänger wurden so sämtliche Chor-Keyboardparts laut mitgegrölt. Super Sache die sehr viel Spaß machte.
(Daniel)

Dem kann ich nur zustimmen. Egal ob "Sleeping Stars", "Beyond The Dark Sun" oder bei "Battle Against Time", Wintersun zockten ähnlich wie noch vor zwei Wochen auf dem Metalcamp ihren Gig souverän runter. Aber es wird deutlich, dass bald neue Songs auf den Markt kommen müssen, sonst fahren sich die Jungs fest. Und das wäre jammerschade.
(Ray)

Bei den darauf folgenden Legion Of The Damned war deutlich weniger Publikum anwesend als gerade noch bei Wintersun. Den Jungs war es aber egal, die Kulisse war immer noch beeindruckend und die Stimmung einwandfrei. So feuerten sie ihren Thrash Metal unter viel Beifall und noch mehr Pommesgabeln in die Menge und wurden dafür anständig belohnt. Hat Spaß gemacht.
(Ray)

Ihren eigenen Fanclub dabei hatten wohl Born From Pain, die zeitgleich mit der Legion auf der Party Stage zockten. Der Metalcore der Niederländer schlug jedenfalls kräftig ein, auch wenn die Band ihren Stil eher als Hardcore mit Metal-Einflüssen bezeichnet sehen will. Jedenfalls ging die Menge echt steil ab und es wurde gemosht, als ob es kein Morgen mehr geben sollte. Ein wahrhaft energiegeladener Gig, bei dem sich die Jungs zu Recht feiern ließen.
(Ray)

Six Feet Under agierten ohne Ecken und Kanten durch ihren Set und begeisterten die Fans mit ihrem fetten Midtempo-Deathmetal. Chris Barnes (Vox) ließ zwar seine Kopftaue ordentlich kreisen, seinen Gesang rotzen und trotzdem endete ihr Auftritt nach 60 Minuten recht unspektakulär. Meiner Meinung nach müsste sich diese Band einmal um 360 Grad drehen um mitzubekommen was noch so in Florida an guten Bands rumtütet.
(Daniel)

Pünktlich um 15:00 Uhr stürmten die vier sympathischen Jungs von Ektomorf die Party Stage, vor der sich eine ordentliche Menge an Metallervolk versammelt hatte. Für Ektomorf war dies nach 2004 der bisher zweite Gig auf dem Wacken Open Air. Zoltan (Guitar, Vocals) und Co. fetzten gleich ordentlich mit "Show Your Fist" los und animierten die Fans lautstark zum Jumpen und zum Moshen. Neben diesem atemraubenden Hüpfsport der Fans ernteten Ektomorf für ihre Schmettersongs wie "Fuck You All" oder "You Get What You Give" lautstarke Zurufe, Beifall und Pommesgabeln. Vom ersten bis zum letzten Song war vor der Party Stage auch die absolute Party im Gange. Als besonderes Schmankerl gaben Ektomorf einen brandneuen Song vom neuen Album Outcast zum besten. Erscheinungstermin hierfür ist laut Zoltan am 27. Oktober 2006. Auch wenn dieser Song bis dahin unbekannt war, hinderte dies die Menge nicht daran, ausgelassen zu moshen. Neben der Vorfreude auf das neue Album dürfen alle Ektomorf Fans auch noch auf die kommende Tour im Januar 2007 gespannt sein.
(Madeleine)

Jupp, die Ungarn Ektomorf gaben sich mal wieder die Ehre und trotz dauernder Vergleiche mit Soulfly haben sie sich in die Herzen der Metal Gemeinde gespielt. Und diese moshte auch was das Zeug hielt. Auch ich bin sogar angetan von der Live Qualität der Magaren und habe mich den hüpf- und bangtauglichen, absolut Festival-tauglichen Songs hingegeben. Am meisten kamen natürlich wieder "Gypsy", "I Know Them" und "Show Your Fist" an. Wie immer räumten Zoltan, den ich später ziemlich betüdelt im Backstage-Bereich traf, und seine Jungs kräftig ab. Wenn Soulfly-Maxe mal in Rente geht, gibt's ja immer noch Mr. Farkas.
(Gabor)

So jetzt ist wieder spielerische Technik angesagt in seiner Höchstform. Und zwar hier auf Wacken bereits zum dritten mal Live gesehen überzeugten Nevermore wieder aufs Neue. Der fette und kompakte Sound übertrifft so Manches und die Gitarristen sprengen alle Ketten. Da könnte man die Tonspur aus dem Studio daneben halten und alles wäre genauso wie auf der Bühne. Die Songauswahl der letzten drei Alben knallte wie wild und sorgte somit für jede Menge Diver und Poger, die zum Teil schmerzlich auf mir landen mussten. Autsch. Sänger Warrel Dane war super drauf und untermauerte sein Goldkelchen Image aufs neue. Super Gig der zu früh zu Ende ging.
(Daniel)

Soilwork hatten eine undankbare Spielposition. Genau parallel zu Opeth. Womit ich beide Bands splitten musste zu je einer halben Stunde.
Die erste halbe Stunde schenkte ich sehr gespannt Opeth. Noch letztes Jahr mit Bloodbath zu sehen trat dieses Mal Frontmann Mikael wesentlich selbstbewusster zur Sache. Der Sound war in Ordnung, aber verbesserungswürdig, aber egal, Mister Akerfeld (Guitar, Vocals) führte mit seinem trockenem Humor souverän durchs Set das teilweise ins Stocken kam. Nicht das irgendwas falsch oder schief gespielt worden war, nein, verzettelten sich die Herren jedoch in langen meditationsähnlichen instrumentalen Stücken die auf einem Festival dieser Art und bei besten Sonnenlichtverhältnissen einfach nur lähmten. Da müsste man sich besser abstimmen. Dass es auch besser geht bewiesen unter anderem Stücke vom My Arms, Your Hearse Album, die alles wieder wett gemacht haben. Unterm Strich ist jedes Opeth Konzert ein Erlebnis.
(Daniel)

Die zweite gehörte Soilwork, die ihre Arbeit gut gelaunt und mit viel Power absolvierten. Der Sound war Klasse und fett. So muss es sein dann macht es Bock zuzuhören. Da Soilwork den kürzlichen Ausstieg ihres Songwriters verkraften mussten und die Stelle so schnell nicht fest besetzten konnten half Klas Ideberg von Darkane aus. Mich wundert es immer wieder wie schnell die einzelnen Typen die Sets ihrer Kollegen erlernen? Kompliment. Und so stellte die Sache kein Problem dar und alle rotzen ihre Riffs munter aus ihren Instrumenten als ob es kein Morgen geben würde.
(Daniel)

Dann war wieder Mittelalter Zeit angesagt. Die Spielleute von In Extremo luden ein zum Tanz, wobei sie auf die Bühnendekoration ihrer letzten Tournee von Mein Rasend Herz zurück griffen. Die Bühne wurde also liebevoll mit dem Schiff, Steuerrad und weiteren Utensilien bebaut. Wie man In Extremo kennt, geizten sie auch dieses Mal nicht mir Pyro-Effekten und jagten so einiges in die Luft, begleitet von "Horizont" oder eben "Rasend Herz". Der obligatorische Spielmannsfluch durfte natürlich auch nicht fehlen, der von mehreren tausend Kehlen mitgesungen oder mitgegrölt wurde, je nach körperlicher und geistiger Verfassung des Darbietenden. Diese Refrain wurde wie gehabt auch noch nach dem eigentlichen Ende des Songs weiter gesungen, während nicht gerade wenige Surfer in Richtung Bühne transportiert wurden. Trotzdem wirkte die Band auf der großen Bühne etwas "verloren", die kleinen Clubbühnen liegen den Spielleuten wohl mehr, da hier mehr Kommunikation mit den Fans aufgrund der Nähe getätigt werden kann. Diese geht gerade hier in Wacken aufgrund der großen Distanz zum Publikum gänzlich verloren.
(Ray)

Ganz konnte ich dem Gig von In Extremo nicht beiwohnen, denn auf der W.E.T. Stage gaben sich Vreid die Ehre, die aus den Überresten von Windir hervor gegangen sind. Auch hier war das Areal vor der Bühne mehr als voll gefüllt, was den Gig der Norweger zu einem wahren Triumphzug werden ließ. Der Opener des aktuellen Albums Pitch Black Brigade, "Da Draumen Rakna", markierte auch gleich den Einstig in den 45-minütigen Set, bei dem jede Note abgefeiert wurde. Der Set setzte sich zu gleichen Teilen aus Songs des Debuts Kraft und eben Pitch Black Brigade zusammen. Als "Evig Pine" jedoch mit den Worten "Valfar, this one is for you!" angekündigt wurde, gab es auch für den letzten Fan im Zelt kein Halten mehr, es wurde gebangt und gemosht, was die Knochen hergaben. Das war Valfars würdig! Bei diesem Anblick wird er sich an Odins Tafel sicherlich erfreut haben. Ein Hammer von einem Gig, der mit "Pitch Black" beschlossen wurde.
(Ray)

Carnivore ist ebenfalls eine Band die nach sehr langer Abstinenz wieder Bock auf Rock hatten. Gespannt auf Peter Steel zog ich also Richtung Black Stage los. Kaum angekommen empfingen mich schon die ersten Klänge, die wieder dumpf und schlecht definiert aus den Boxen schmetterten. Shit, dachte ich mir, wieso hat jede Band die hier auf der Black Stage spielt so einen pissigen Sound? Nun ja, die Band an sich zockte unbeeindruckt drauf los und brachte jede Menge Power rüber. Agil und gut aufeinander eingespielt wurden so sämtliche Klassiker der Band unters Volk gebracht. Alleine Herr Stahl stand fast regungslos vor seinem Mikroständer und versuchte mit Type O Negative Riffs während den Spielpausen die Stimmung weiter anzuheizen was ihm auch teilweise gelang. Trotzdem hatte ich das Gefühl dass er gelangweilt ist und so kam das Wasser auch nicht zum Kochen. Plötzlich verschwanden alle von der Bühne und jeder dachte, es ist aus. Stimmte meine Vermutung? Nein!
Das wäre ja kein Peter Steel Abgang, wenn nicht während und nach der letzten Zugabe ca. 12 fast nackte Mädels die Bühne betraten um mit übergroßen Spritzpistolen irgendwas in die ersten Reihen zu spritzen! Goil!
(Daniel)

Zeitgleich tummelte ich mich vor der Party Stage, um mir Korpiklaani rein zu ziehen. Allerdings blieb es beim Versuch dabei. Die Party Stage war bis hinten zu den Buden dicht besucht und befüllt, jedoch konnte ich mich bis zum Mischpult vor arbeiten. Doch mehr als die Optik blieb mir nicht, denn selbst hier lärmte die Hauptbühne deutlich lauter als die Party Stage, so dass von den Klängen Korpiklaanis nichts bis zu mir drang. Ein weiteres Vorwärtskommen war dagegen auch nicht möglich. So erfreute ich mich an dem regen Luftverkehr, der direkt vor der Bühne herrschte, da sich zahlreiche Surfer in der Einflugsschneise befanden.
(Ray)

Nach einer langen Umbaupause und einer aufwendigen Bühnendeko mit Ölfässern, amerikanischen Pickups und Feuereffekten und so weiter (man mochte glauben Ministry kommt auf die Bühne) fingen Children Of Bodom an. Von der ersten Sekunde an passte einfach alles. Denn wie ich später erfahren habe wurde der Gig für die nächste DVD aufgezeichnet. Sonst wäre dieser Aufwand nicht zu erklären gewesen. Ist schon erstaunlich wie konsequent sich die Band zu einem Topact entwickelt hat. Wie ein Berserker kreiste Sänger Alexi Laiho über die Bühne, die selbst über dem Schlagzeug zugänglich war, um sich mit dem Keyboarder ein Rennen zu liefern, dass selbst vor den Autodächern nicht halt machte. Dabei wurde das Spielen der Instrumente niemals außer Acht gelassen. Perfekt gespielt zog sich das Set durch die Nacht und begeisterte alle Anwesenden. An dieser Show gab es nichts auszusetzen. Höchstens der monotone Gesang, der auf Dauer sich tot tritt.
(Daniel)

Da war sie nun, meine Band der Jugend, nein nicht Venom, Slayer, Metallica, Destruction, Bathory oder Death, die mich und unzählige andere beeinflusst haben. Sondern Celtic Frost, die damals mit To Mega Therion, neben Slayers Reign In Blood, zu den härtesten Metal Bands gehört haben. Leider habe ich sie damals live nicht zu Gesicht bekommen. Um so mehr fieberte ich diesem Gig entgegen. Nach längerem Intro von der kontroversen Neuerscheinung Monotheist kamen sie endlich auf die Bühne, die mit coolem Backdrop natürlich der Marke Giger gestylt war. Verstärkt mit zweitem Gitarristen legte man los mit "Procreation Of The Wicked" und man sah die ersten Banger. Man spielte sich durch sämtliche Klassiker, wobei auch "Circle Of The Tyrants" nicht fehlte, aber auch Stücke vom neuen Album, die aber deutlich weniger ankamen. Das mag auch wohl an der wenigen bis gar nicht vorhandenen Konversation mit dem Publikum liegen. Tom Warrior, mit Häubchen aufm Kopf und geschminkt a la Alice gab sich sehr zurückhaltend und die komischen Ansagen von Martin Ain haben zur guten Stimmung leider auch nicht beigetragen. Die anfängliche Euphorie schlug trotz gutem Material, Licht und Sound zunehmend in Enttäuschung um. Die größte Frechheit aber war, dass zu meinem Entsetzen, Tom sehr angesäuert die Gitarre und diverse Mikros hinschmiss und die Band eine viertel Stunde früher von der Bühne ging!!! So kann man seinen Status auch ausbauen oder kaputtmachen. Für mich trotz allem die Enttäuschung auf dem diesjährigen Wacken.
(Gabor)

Dem kann ich eigentlich nur beipflichten. Was habe ich mich auf diesen Gig gefreut. Auch die Bühnenaufmachung, mit riesengroßem To Mega Therion Backdrop, versprach einen unvergesslichen Gig. Das war er dann ja auch, allerdings im negativen Sinne. "Procreation Of The Wicked" wurde so kraftlos vorgetragen, dass es eigentlich "Procreation Of The Valium" heißen müsste. Die Aktionen auf der Bühne hielten sich auch sehr in Grenzen. Da braucht man sich nicht wundern, wenn auch die Fans nicht aus dem Häuschen sind. Jedenfalls blieben die Reaktionen meistens eher verhalten, von ein paar Die Hard Fans direkt vor der Bühne einmal abgesehen. "Into The Crypts Of Rays" erkannte man auch erst mitten im Song, was aber nicht am Sound lag, denn der war zu diesem Zeitpunkt klar. Auch "Circle Of The Tyrants" konnte das bis dahin entstandene Stimmungstief nicht nachhaltig aufbessern, auch wenn es hier den ersten Pit bei diesem Gig gab. Warum jedoch die Band den Auftritt satte 15 Minuten ohne Angabe von Gründen vorzeitig beendete, blieb im Dunkeln. Aber dieser Gig hat gezeigt, dass es nicht reicht, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen. Man kann nicht auf die Bühne gehen und erwarten, dass einem die Massen aus der Hand fressen. Manche Leichen sollte man wohl lieber nicht wieder ausgraben.
(Ray)

Nach einem nun doch schon recht langen Arbeitstag war es an der Zeit, die geschundenen Füße etwas zu erholen und die Kehle mal wieder zu befeuchten. Das hat dann doch länger als geplant gedauert und zu den ersten Klängen von Amon Amarth schreckte ich dann wieder hoch und eilte zur Black Stage. Noch den Auftritt auf dem Metalcamp vor Augen und in Erwartung der angekündigten Wikinger Show erwartete ich einen Hammer-Gig. Die ersten Songs verpasste ich leider auf dem Weg zur Bühne, doch kam ich gerade noch rechtzeitig, um die aufmarschierenden Wikinger begutachten zu können. Gezeigt wurde zwischen zwei Songs ein vorher auf dem Zeltplatz einstudiertes Hand- /Kampfgemenge mit Äxten und Schwertern, bei denen sich die Kontrahenten nichts schenkten, nicht nur einmal flogen die Funken beim Kampf. Danach ging es mit "The Fate Of Norns" und "For The Stabwounds In Our Back" weiter. Auch hier wurde ein Ausblick auf das neue Album With Odin On Our Side mit dem Stück "Runes To My Misery" geboten, der gut ankam und auch abgefeiert wurde. Allerdings machte sich auch zu dieser frühen oder auch späten Stunde das Manko des Sounds bemerkbar, da war wohl der Mischer eingeschlafen. Der Gig auf dem Metalcamp war deutlich besser, was wohl nicht zuletzt an der Zeit des Gigs liegen dürfte. Um zwei Uhr morgens auf die Bretter zu müssen, ist kein Zuckerschlecken. Mit viel Feuer und "Victorious March" ging dieser Gig und der erste Festivaltag dann unter sehr viel Beifall zu Ende.
(Ray)

Samstag, 05.08.2006

Guten Morgen! Was gibt es denn Schöneres, als nach einem lecker Frühstück entspannt die erste Band des Tages in Augenschein nehmen zu dürfen? Hossa, was sich da vor der Party Stage bereits versammelt hatte, hätte ich nicht gedacht. Aber angesichts der Darbietung von Metal Church war das auch kein Wunder. Und die zahlreich Erschienenen wurden belohnt. Mit "Ton Of Bricks", "Start The Fire" oder auch "The Dark" feuerte die Metal Kirche eine Breitseite nach der anderen in die Menge. Bei "Watch The Children Pray" war Gänsehaut pur angesagt. Und wohin man auch blicken mochte, nur fliegende Haare und glückliche Gesichter. Da störte es auch nicht, dass "Mirror Of Lies" zwei Mal gespielt wurde, warum auch immer. Metal Church an dieser frühen Position im Billing war ganz klar eine Fehlbesetzung, diese Band hat eine bessere Spielzeit verdient.
(Ray)

Als krassen Kontrast hierzu prügelten sich Aborted auf der Black Stage durch ihren Set. Synchronpropellerbangen dominierte hier das Geschehen auf der Bühne. Auch hier waren zu dieser frühen Stunde nicht gerade wenige gekommen, um sich mit dem derben Death-Grind die Rübe zurecht schrauben zu lassen. Aborted machten jedenfalls keine Gefangenen.
(Ray)

Nach dem Metalcamp in Slowenien gab's mit den Jungs von Caliban nun also in Wacken ein Wiedersehen. Nun was soll ich groß sagen, Caliban fetzte so richtig rein. Vor der True Metal Stage ging es gut ab und die Fans waren eifrig beim moshen. Auch in Wacken konnten die fünf deutschen Jungs also mit ihrem Metal-Core die Massen begeistern. Die Songauswahl unterschied sich nicht wesentlich vom Metalcamp-Gig. Hauptaugenmerk lag auf dem Caliban Album "The Opposite From Within" mit Songs wie "The Beloved And The Hatred", "I've Sold Myself" und "Goodbye".
(Madeleine)

Caliban ist die erste Band, die den "neuen" Sound nach Wacken brachte. Es hat lang genug gedauert, denn diese Mucke brachte eine willkommene Abwechslung zum restlichen Metalsturm. Sehr professionell und mit einem amtlichen Sound bestückt brachte Caliban die Metallgemeinde schnell in Bewegung, und wie. Die erste "Wall of Death" ließ nicht lange auf sich warten. Es ist unheimlich anzusehen wie ein paar hundert Gestalten schreiend aufeinander zu laufen. Geil! Aus sicherer Entfernung zog ich mir das restliche Set rein, das kurz vorm Ende durch einen Stromausfall unterbrochen wurde. Nach knapp sechs Minuten ging es weiter und Sänger Andreas kommentierte sympathisch mit "Ja Leute kaum spielen wir hier zum ersten Mal und schon schrotten wir die Anlage" passend die Situation. Begleitet durch weitere Circle-Pits konnten Caliban nochmals auftrumpfen und verabschiedeten sich am Ende standesgemäß von der schwitzenden Masse.
(Daniel)

In buchstäblich letzter Sekunde sind Arch Enemy in Wacken eingetroffen. Dank der professionellen Stage Hands konnte der Gig noch pünktlich gestartet werden. Leider hatte jedoch keiner dem Menschen am Mischpult Bescheid gegeben, der war wohl grad beim Pinkeln als Arch Enemy loslegten. Oder warum sonst waren die erste Gitarre und Angelas Gesang nicht zu vernehmen und die Drums abartig zu laut? Erst nach dem dritten Song besserte sich der Sound zusehends und die Party konnte ungetrübt weiter gehen. Der Menge war dies jedenfalls egal, auch wenn der Song nur ansatzweise erkannt wurde, er wurde abgefeiert. Angela (Gussow, Vox - Ray) war stets agil und nutzte die komplette Bühnenbreite für ihre Aktionen. Und die Menge fraß ihr aus der Hand. "My Apocalypse", "Burning Angel" oder "Ravenous", jeder Song ein Treffer ins Herz eines jeden Metallers. Leider ging der Gig viel zu schnell zu Ende, denn mit "We Will Rise", das von jedem mitgegrölt wurde, besiegelten Arch Enemy diesen geilen Gig, der von Soundproblemen gekennzeichnet war.
(Ray)

Fear Factory stand ganz groß und rot auf meinem Zettel. Voller Freude rannte ich zur True Metal Stage und musste am Ende feststellen, dass dieser Auftritt eher durchschnittlich war. Die Songauswahl war Klasse, die Motivation der Protagonisten auch aber das stets in den Vordergrund springende Problem "Sound" raubte Fear Factory jeglichen Druck und Power. Diese Band lebt von ihren druckvollen Gitarrenparts, die zusammen mit der Basedrum jeden Zweifel an der Genialität dieser Combo verstummen lassen sollten. Für den Sound können Fear Factory natürlich nichts, also wurde ordentlich drauf los geholzt ohne Acht zu geben. Wäre der Sound fetter gewesen, so hätten Fear Factory sicherlich einen Oscar bekommen. Sehr schade, denn spätestens jetzt wuchs mein Hass über die zuständigen Soundtechniker ins Uferlose.
(Daniel)

Ganz so sehe ich das nicht. Für die vier US-Amerikaner war dies ihr erster Auftritt auf dem Wacken Open Air. Vor der True Metal Stage war ordentlich viel los und Fear Factory boten einen guten Sound. Für mich negativ war allerdings die Tatsache dass Burton C. Bell absolut keine Kommunikation mit den Fans hielt. Es wurde nicht ein Song angesagt und auch ansonsten kam wenig emotionale Reaktion von Fear Factory rüber. Ich als nicht unbedingter Fear Factory Fan kann deswegen auch nur einen Song, nämlich "Cyberwaste" nennen, da ich diesen erkannt habe. Ansonsten legte die Band noch den Pantera Klassiker "Walk" aufs Parkett und "Raining Blood" wurde auch kurz in die Saiten gehauen. An sich musikalisch eine gute Darbietung doch meiner Meinung nach hat hier noch etwas Pfeffer gefehlt. Doch den zahlreich Anwesenden hat's gefallen.
(Madeleine)

Hoch erregt wartete ich auf einen der größten Highlights heuer. Morbid Angel mit dem legendären Domination Line-Up!! Ängstlich war ich. Ob der Soundmensch wach war? Ich positionierte mich so weit vorn an der Bühne wie es ging. Und da kamen sie schon an. David Vincent vorne weg mit schwarzer Mähne im Lacklook. Bamm, und schon knallte es los. Und wie! Was soll ich schreiben? Ich habe lang nicht mehr so ein geilen Auftritt erlebt. Wer kennt nicht das Gefühl wieder zurück in den Neunzigern angekommen zu sein? Genau das ist passiert. Die Band peitschte los und legte immer wieder einen weiteren Klassiker nach. Das Set umfasste ausschließlich Songs der ersten vier Alben. Kein Wunsch blieb aus, kein Auge trocken. Die Rückkehr von David Vincent hat die Band wieder an die Death Metal Spitze geschossen. Man spürte David im positiven Sinne an, lange Zeit nicht mehr live aktiv gewesen zu sein. Und so sympathisch hatte ich ihn auch noch nie erlebt. Er interagierte mit einzelnen Leuten aus der Menge und preiste immerzu die Metal-Gemeinschaft an. Ja und sogar der Sound hat sich nach paar Minuten in ein klar fettes und kompaktes Musikgewand verwandelt. Da bleibt nur eins zu sagen: And the Winner is Morbid Angel! Ja, die beste Band in Wacken 2006! Man sieht sich auf dem Up From The Ground!
(Daniel)

Leider zeitgleich mit Soulfly fing der musikalische Wahnsinn aus den Staaten namens Atheist an. Na ja, geht halt nicht alles, schnell noch vorne in den ersten Reihen einen Platz gesichert und los ging's. Wer sie noch nicht kennt, Atheist waren seinerzeit, Ende 1980, einer der ersten progressiven Death Metal Bands. Ihr Erstlingswerk Piece Of Time ist Kult. Danach wurde es immer frickeliger und anspruchsvoller, sprich Richtung Jazz. Umso mehr war ich gespannt wie sie live rüberkommen. Und sie waren eine Macht, allen voran ihr Bassist, der permanent die Leute mit unglaublichen Bassläufen und geilen Grimassen anfeuerte. Sänger Kelly, cool mit Kopftuch auf dem Haupt, faszinierte auch mit seiner eigenwilligen Stimme die Menge, die wiederum wild moshte und die Band abfeierte. Am besten kamen natürlich die Stücke von dem Erstlingswerk an, da diese doch noch am leichtesten zu "verdauen" waren. Für mich persönlich waren die "Watchtower des Death Metal" wieder einer der zahlreichen Höhepunkte.
(Gabor)

Soulfly legten auf der Black Stage eine einwandfreie Show ab. Super Sound und eine klasse Songsauswahl prägten den Gig. Max Cavalera und Konsorten schienen in bester Laune zu sein und die übertrug sich auch auf die Fans. Es wurde gejumpt, gemosht und die brasilianischen Trommeleinlagen wurden gebührend beklatscht. Doch wohl nicht nur die Fans, sondern auch Max kam ordentlich ins Schwitzen. Vielleicht erklärt das seinen regen T-Shirt Wechsel. Ich denke es waren mindestens drei an der Zahl. Ebenso wie die Shirts wurde auch zwischen den Gitarren gewechselt um den Fans ein schönes Sounderlebnis präsentieren zu können. Soulfly lieferten einen Streifzug durch ihr Schaffen, bestehend aus ihren einschlägigsten Kult-Klassikern wie "Prophecy", "Seek'n Strike", "Jumpdafuckup" und "Back To The Primitive". Mit "Troops Of Doom", "Roots", "Chaos ID", und "Beneath The Remains" kamen auch Sepultura-Anhänger in den Genuss der harten Klänge.
(Madeleine)

Das sehe ich anders. Soulfly enttäuschten. An den Songs lag es beileibe nicht. Denn mindestens die Hälfte des Sets bestand aus alten Sepultura Klassikern! Vielleicht hat der gute Herr Max gemerkt dass seine neue Band auf einem Die Hard Heavy Metal Festival nicht so gut ankommt? Soweit, so gut, aber mit dem schlechtesten Sound am Gelände verpuffte alles in der Luft. Ich hatte z.B. den Opener vom Beneath The Remains Album erst erkannt wie dieser vorbei war. Schade. Seine Mitmusiker gingen fein ab und spielten wie Max soweit tight und ordentlich. Auch langweilte ein komisches instrumentales Stück das viel zu lang mit Trommeln ausgebaut worden ist. Das ödet nur an! Unterm Strich blieb mir nur die Flucht zum nächsten Bierstand.
(Daniel)

Und wieder eine Misere. Die Apokalyptischen Reiter zeitgleich mit Emperor. Doch die Überlegung währte nur kurz, denn wann hat man schon die Möglichkeit, die Ausnahmeband Emperor livehaftig zu erleben? Also nix wie hin zur Black Stage. Dort war schon reges Gedränge angesagt, jeder wollte sich den besten Platz sichern. Und dann war es endlich soweit. Ihsahn betrat unter lautem Jubel die Bühne. Und auch hier war der Soundcheck umsonst gewesen, die Vocals des Meisters waren eindeutig zu leise und stellenweise fast gar nicht zu hören. Doch gottlob besserte sich das in kürzester Zeit, da hatte wohl der Soundmensch Angst, ansonsten gejagt zu werden... Die musikalische Reise führte uns durch das bisherige Schaffen dieser Ausnahmeband, von IX Equilibrium, über Prometheus bis hin zur In The Nightside Eclipse Periode. Dabei wurde bei "In The Wordless Chamber", "Towards The Pantheon" und "The Loss And Curse Of Reverence" ein Stop eingelegt. Emperor überzeugten einfach mit ihrer souveränen und ehrlichen Art. Ihsahn war von den überwältigenden Reaktionen mehr als beeindruckt und bedankte sich mehrfach bei den Fans für den jahrelangen Support. Keine Spur von Rockstar Gehabe, dieser Mann weiß, wem er zu danken hat. "Inno A Satana" besiegelte dann nach 75 Minuten Black Metal einen eindrucksvollen Gig. Eines der Highlights dieses Festivals. Definitiv!
(Ray)

Kurz vor dem Motörhead-Gig wurden auf der Stage erneut Mitarbeiter ausgezeichnet, die mit außerordentlichen Leistungen rund ums Festival geglänzt haben. Anschließend legten alle bei gelöschten Lichtern eine Schweigeminute in Gedenken an den im letzten Jahr verstorbenen Metalmaniac ein. Ein feiner Zug!

Über Motörhead gibt es nichts Neues zu vermelden. Amtlich wie immer. Nur dass es dieses Mal besonders lang gedauert hat bis die Herren, die vom Wacken-Thomas himself angekündigt wurden, auf die Bühne kamen. Aber mit so einem Status kann man es sich erlauben, denke ich. Letztendlich kamen sie doch auf die Bühne und Lemmy leitete das 75 minütige Set standesgemäß mit: "Hi, we are Motörhead and we play Rock'n'Roll" ein, gefolgt von "Dr. Rock". Der Rest bot keine Überraschungen.
(Daniel)

Zum Abschluss wollte ich mir noch den Gig von Obscenity auf der W.E.T. Stage geben, doch war das Zelt wieder voll. So blieb mir nichts übrig, als den Gig vom Eingang aus zu beobachten. Denn hören konnte ich nichts, da Motörhead alles, ALLES übertönten und soundtechnisch alles niederschmetterten. Wer nicht direkt vor der Bühne im Partyzelt stand, teilte mein Schicksal und konnte sich den Sound von Obscenity nur in den Spielpausen von Motörhead gönnen. Schade.
(Ray)

So bleibt mir zum Abschluss nur folgendes fest zu halten: Wacken 2006 hat wieder mächtig Spaß gemacht, auch wenn das Festival an seiner Kapazitätsgrenze angekommen ist. Technisch wurde auch aufgestockt, nur müssten die Mischer auf die neue Technik noch mehr eingewiesen werden. Leider ging so mancher Gig aufgrund des schlechten Sounds den Bach runter. Sicher, auf Festivals kann man nicht immer mit einem glasklaren Sound rechnen, dazu sind zu viele Einflussfaktoren am Werk (Wind, Regen,...) aber was stellenweise geboten wurde, mindert den Genuss doch arg. Auch bei den Duschen sollte noch gearbeitet werden, denn bei nicht gerade sommerlichen Temperaturen auch noch eiskalt duschen zu dürfen/müssen ist keine Freude. Und das drei Tage lang. Brrrr.

Aber nichts desto Trotz sieht man sich wieder im nächsten Jahr, wenn das Dörfchen Wacken wieder seine Tore öffnet für die Metalheads aus aller Welt!

Durch Wacken gingen für euch: Madeleine (Gast), Daniel (Gast), Gabor (Gast) und Ray.
Cheerz!


© www.heavyhardes.de