Review
Osada Vida - The After-Effect
VÖ: 02. Dezember 2014
Zeit: 51:34
Label: Metal Mind Productions
Homepage: www.osadavida.art.pl
Die Band Osada Vida mag seit ihrem letzten Streich Particles aus 2013 in Prog-Kreisen auch hierzulande erste Anhänger gewonnen haben. Nach einigen Line-Up-Wechseln baut der polnische Fünfer nun seinen Stil weiter aus und beschert uns mit The After-Effect sein mittlerweile fünftes Studioalbum.
Dessen Kredo lautet: progressiv ja, aber eben nicht so komplex und exzessiv, dass der Hörer dabei zuerst den Faden und dann die Lust verliert. Diesem Prinzip folgt sogleich der angenehm rockende Opener "King Of Isolation", in dem Neuzugang Marek Majewski sein stimmliches Talent unter Beweis stellt, während der Song selbst von seiner verträumten Atmosphäre lebt. Das folgende "Sky Full Of Dreams" ist schließlich die eingängigste Nummer des Albums, die dank des Einsatzes eines Streicherquartetts schon fast poppig-romantische Züge aufweist. "Still Want To Prevaricate", ein instrumentales Gitarrenstück voller harmonischer Melodien, baut eine Brücke zu "Lies", in dem nun tatsächlich deutlich progressivere Töne angeschlagen werden. Ausgiebige, improvisiert wirkende Instrumentalparts vermitteln ein gewissen Jazz-Rock-Feeling und nehmen im weiteren Verlauf des Albums mehr und mehr Raum ein. Dazwischen gibt es immer wieder Melodien, die leicht ins Ohr gehen, sodass The After-Effect, das seinen progressiven Höhepunkt im finalen Achtminüter "No One Left To Blame" tatsächlich eine vergleichsweise kurzweilige Angelegenheit geworden ist, die Genre-Fans ans Herz gelegt werden kann.