Review
Azylya - Sweet Cerebral Destruction
Sie sind in letzter Zeit etwas weniger geworden, jene Bands, die ein gotisches Klanggewand tragen und gemäß der Schönen und dem Biest eine anmutige Frauenstimme mit harschen Growls und deftigem Metal konfrontieren. Die belgische Band Azylya schickt sich mit ihrem Debüt Sweet Cerebral Destruction nun an, dieser Subkultur wieder ein wenig frisches Blut zu spenden, obwohl... von frisch kann im Grunde nicht die Rede sein. Schließlich haben Azylya der etwas angestaubten Rezeptur keine neuen Zutaten hinzuzufügen. Dazu kommt, dass sich Frontfrau Jamie Lee nicht wirklich mit den Diven der Zunft messen kann. Dazu fehlt es ihrer Stimme einfach noch an Ausdrucksstärke und Temperament, weshalb sie gelegentlich von den kräftigen Growls ihres Kollegen Yohann und der harten Instrumentalfraktion ganz schön untergebuttert wird. Dessen ungeachtet liefert die attraktive Blonde ein Gros der Melodien, zusammen mit üppig eingesetztem Piano und Synthesizer, die für das theatralische Moment sorgen. Die Gitarren steuern am Ende nur den Rhythmus bei und können kaum Akzente setzen. Das betrifft im Übrigen auch das Songmaterial an sich. Viel versprechend klingt der Auftakt so manches Liedes, nur leider folgt dann meist nichts Nennenswertes hinterher. Am spannendsten sind da oft noch die rein instrumentalen Einschübe.
Viel zu feilen und zu schleifen gibt es also noch für Azylya, nicht zuletzt am Songwriting. Denn überzeugen oder gar mitreißen können sie mit diesem Einstand sicher nicht.
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