Review
Monarque - Lys Noir

Die 2010er Compilation Blasphemes Et Cultes Morbides der aus Quebec stammenden Band/Formation/Projekts konnte mich bereits durchaus begeistern, nun liegt mir das inzwischen dritte vollständige Album dieser Blackies vor.
Beim Opener "L'Appel De La Nuit" bricht sofort die ganze Macht des Black Metals über den Hörer herein: rasend schnelles Riffing, kalte Keif-Vocals und eine beklemmende Atmosphäre bestimmen den Song. Doch nimmt der Song auch eine überraschende Wendung, denn auf einmal herrscht Stille, die nur durch sachte Gitarrenklänge durchzogen wird, ehe der Song im unteren Midtempo seine Fortsetzung findet. Dieser Song steht bezeichnend für die restlichen Songs, denn Monarque legen viel Wert auf Abwechslung und teils überraschende Wendungen. So wird nicht nur einmal urplötzlich das Tempo variiert bzw. gänzlich aus dem Song genommen, ehe der Sturm dann erneut wieder über den Hörer hereinbricht. Das folgende "Vigor Mortis" beginnt recht unheilvoll, ehe nach einer Minute die Gitarren einsetzen und sofort diese kalte, beklemmende Atmosphäre aufbauen, die das Album beherrscht. Besonders fällt diese bei "La Quintessence Du Mal" auf: hier treffen kalte Gitarren auf warme, aber nicht zu aufdringliche Melodien und verschmelzen zu einer dichten Soundwand, die einen sofort umgibt. Die Tempowechsel tun ihr Übriges dazu, diesen Song magisch wirken zu lassen. Dass es aber auch gänzlich ohne Vocals geht (von ein paar Screams einmal abgesehen), wird auf "Mes Condoleances" eindrucksvoll bewiesen. Mit rasendem Tempo (anfänglich) und gediegenem Midtempo (gegen Ende) ausgestattet, überrollt einen der Song förmlich.
Streng genommen ist es eigentlich die falsche Jahreszeit, zu der Lys Noir erscheint, aber dieses Scheibchen holt den Winter schnell wieder zurück.
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