Review
Eisenherz - Fluch Der Zeit
Das zweite Album der Neustädter Eisenherz ist schon so eine Sache... denkt man beim ersten Hördurchlauf noch an eine recht einfache Rammstein-Kopie, entfaltet sich das Album zumindest stellenweise von Mal zu Mal mehr. Nach und nach kommen einem neben der bereits genannten Band noch Eisbrecher, Megaherz und stellenweise auch Tanzwut in den Sinn. Damit ist also schon einmal die grobe musikalische Richtung abgesteckt.
Nach dem Intro geht es mit "Die Nacht" im ordentlichen, musikalischen Midtempo erst einmal los. Gewöhnungsbedürftig ist hier auf jeden Fall die Art Sprechgesang, die Heinz Zürl (Vocals) hier vorträgt. Ergänzt wird er hier durch Yvonne Groh, die mit ihrem opernhaften Gesang noch das gewisse Etwas verpasst. Vergleiche mit alten Tristania kommen mir hier und beim nachfolgenden "Du Liebst Mich Nicht" in den Sinn. Der angesprochene Sprechgesang zieht sich auch durch einen Großteil der Songs, kann jedoch nicht immer den gewünschten Erfolg erzielen und wirkt auf Dauer leider auch arg eintönig. Da ist mir zu wenig Abwechslung im Spiel. Auch so manche Songs wirken ob der dargebotenen Abwechslung etwas zerstückelt, mitunter nicht wie aus einem Guss ("Racheengel", "Vampir", "Schlampenball"). Dass es aber auch anders geht, wird mit "Scheintot" oder "Du Bist So Kalt" gezeigt. Hier wird einfach gerade aus drauf los gerockt, so wie es sein soll. Hier passt einfach alles: die Melodie, der Groove, der rote Faden. Getreu dem Motto "Das Beste wird für den Schluss aufgehoben", beschließt das sehr groovige "Die Seele Brennt" die Scheiblette mehr als würdig; hier wird sehr schön mit der Dynamik gearbeitet, der Song schraubt sich beim Refrain sehr schön in die Höhe, nimmt sich danach aber wieder zurück, um ihn erneut aufzubauen.
Fluch der Zeit bietet sowohl Höhen als auch Tiefen, Fans der oben genannten Bands sollten jedoch durchaus das ein oder andere Ohr riskieren.