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Razzmattazz - Rock 'n' Roll Hero

Razzmattazz - Rock 'n' Roll Hero
Stil: Hard Rock
VÖ: 26. Oktober 2012
Zeit: 60:01
Label: Good Night Music
Homepage: www.razzmattazz.com

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Auch wenn Razzmattazz erst 2010 gegründet wurde, sollte man nicht den Fehler machen, die Bandmitglieder für grüne Jungs zu halten. Vielmehr zeigt schon ein kurzer Blick auf die Band-Homepage, dass es sich bei dem Trio um erfahrene Musiker handelt, die schon das ein oder andere Jährchen im Geschäft sein dürften. Und so verwundert es auch nicht, dass das Debüt-Album der Schwaben alles andere als unreif wirkt.

Nein, abgeklärt dürfte eher die richtige Beschreibung sein, unaufgeregt und überlegt ebenfalls. Die drei Herren wissen durchaus, wie man ein Album professionell in Szene setzt und einspielt, technisch gesehen hat die Sache Hand und Fuß. Für eine Scheibe, die irgendwo zwischen Rock 'n' Roll, Hard Rock und Heavy Metal angesiedelt ist, vielleicht sogar ein wenig zu abgeklärt, denn auch wenn die Band hörbar in sich ruht, hätte ein wenig mehr Pfeffer in einigen Songs nicht geschadet. So plätschert das Material sehr entspannt, aber auch etwas vorhersehbar an meinen Lauschlappen vorbei. Als schöne Hintergrundbeschallung geeignet und mit einigen netten Ideen ausgestattet, könnte ich mir insgesamt ein "nett" abringen, aber nett ist ja wie allgemein bekannt der kleine Bruder von schei**e und so schlecht ist die CD beileibe nicht. Sagen wir mal "insgesamt brauchbar", womit auch schon wieder angedeutet ist, dass auch ein paar Sachen dabei sind, die diesem Urteil nicht entsprechen. Namentlich sind das die Ausflüge ins Funkige mit "Frozen Water" und "Overdose", die ich aber versuche, aus der Wertung rauszuhalten, da Funk nicht wirklich mein Lieblings-Metier ist. Dafür wird das aber von wirklich bemerkenswerten Songs wie dem sehr gelungenen "Takkaa Takkaa" oder dem richtig geilen "My Last Beer" (Gott bewahre!) locker ausgeglichen.

Das alles und die solide instrumentale Umsetzung würden für eine dezent positive Wertung locker reichen, wenn da nicht der Gesang von Bandleader Tom Schaupp wäre. Nein, es geht mir dabei nicht mal um seine Stimme, die zwar nicht unbedingt Weltklasse zu nennen wäre, aber zumindest passabel rüberkommt. Auch im Ton vergreift er sich nicht hörbar, das geht also auch in Ordnung. Mein Problem ist sein Englisch: Er versucht so verzweifelt lässig zu klingen, dass es schon wieder extrem verkrampft rüber kommt. Rock 'n' Roll muss locker und lässig sein, aber wenn man die Bemühung darum förmlich sehen kann, geht genau diese Lässigkeit sofort wieder verloren und das wirkt dann unfreiwillig komisch. Wenn Rock 'n' Roll sexy klingen soll, ist diese Art der gestelzten Entspanntheit wohl eher als Kopulationsbremse anzusehen.

Sorry, das verdirbt mir den Spaß an einer sonst einigermaßen gelungenen CD doch ganz deutlich. Als Beschallung der jährlichen Sommerfestes des Kleingartenvereins "Ruhige Kugel" kann ich mir die Scheibe gut vorstellen, beim wöchentlichen Besäufnis des Motorradclubs "Rotzige Rüpel" eher weniger. Wer nicht ganz so kleinlich ist wie der ständig mosernde Schreiberling, darf gerne Mal ein Ohr riskieren, ich aber werde mich eher anderen musikalischen Produkten zuwenden...

Hannes

3 von 6 Punkten

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