Review
The Heatlers - Cheeseburger Holocaust

VÖ: Juli 2012
Zeit: 35:02
Label: Eigenproduktion
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Italien ist ja eigentlich immer eine Reise wert, vor allem, wenn es eine kulinarische Entdeckungsreise sein soll. Auf eben eine solche nehmen uns die Toscanini von The Heatlers mit, allerdings weniger in Richtung landesspezifischer Spezialitäten, sondern eher auf eine Fast Food-Tour. Kann aber auch recht lecker sein...
Wobei natürlich bei Songtiteln wie "Serial Griller", "Kebabbed (Prepare To Be)" und ähnlichem sofort klar sein muss, das diese Reise kein Kulturtrip sein wird, sondern eher eine Unterhaltungsfahrt. Völlig überzogen, aber nicht uncharmant, singen und musizieren sich die Italiener durch ungezählte Kalorien und können schon aufgrund ihrer Thematik für den einen oder anderen Schmunzler seitens des Rezensenten sorgen. Dazu kommt noch das sehr akzentreiche, sofort als nicht-muttersprachlich zu erkennende Englisch von Sänger Lester, das zwar nicht ansatzweise professionell wirkt, dafür aber umso sympathischer rüberkommt. Auf jeden Fall gibt's für diese Ansätze schon mal ein Originalitätssternchen.
Musikalisch haben wir es bei Cheeseburger Holocaust mit einem Bastard aus (Hard) Rock 'n' Roll und Hardcore Punk zu tun. Motörhead trifft auf Ramones, mal wird mehr in die eine Richtung tendiert, mal in die andere und bei "Too Fat Fingers For Telephone Buttons" (ein schönes Beispiel für das "interessante" Englisch) ist sogar eine lupenreine Verbeugung vor den Dead Kennedys mit von der Partie. Insgesamt ist dass alles zwar nichts weltbewegend Neues, aber auch hier ist durchaus Unterhaltungswert gegeben.
Große Techniker musizieren hier nicht an den Instrumenten, mehr als eine holprige Stelle fällt dem Hörer da schon auf. Ob das jetzt der Instrumentenbeherrschung oder dem Songwriting geschuldet ist, kann ich nicht sagen, aber auch wenn diese leichten Unregelmäßigkeiten nicht wegzudiskutieren sind, fallen sie doch auch nur marginal ins Gewicht, einen Anspruch auf fehlerfrei umgesetzte Musik sehe ich hier weder auf Seiten der Band noch des anvisierten Käuferkreises. Vielmehr gehört das wohl eher einfach zum Gesamteindruck.
Nein, einen großen Anspruch braucht man hier nicht zu stellen, aber unterhalten wird man trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) recht gut. Die Scheibe ist die passende Sounduntermalung für den nächsten Grillabend oder vielleicht sogar als Hintergrundbeschallung für den Heartattack-Grill. Guten Appetit!
Hannes