Review
Nailgun - New World Chaos

Nailgun entspringen dem süddeutschen Untergrund und präsentieren nach ihrem 2011er Debüt Paindustry nun den Nachfolger. New World Chaos wurde diese getauft und fällt mit einer Spielzeit von knapp 51 Minuten bei elf Tracks ganz üppig aus.
So üppig wie die Spielzeit ist die Qualität der Songs aber nicht. Es versteht sich von selbst, dass New World Chaos mit ordentlichem Sound daherkommt und mindestens genauso ordentlich eingespielt ist. Aber unterm Strich ist New World Chaos ein eher mittelmäßiges Album. Das liegt zum einen am Gesang, mit dem ich massive Probleme habe. Hier teilt man sich das Mikro und bietet auf der einen Seite melodischen, an James Hetfield erinnernden Gesang, während der Gegenpart ein deutlich düstereres Flair verbreitet, was mir persönlich weniger gut reinläuft. Die Geschwindigkeit der Songs hält sich ebenfalls in Grenzen, hier wird fast immer im Midtempo gerifft, Ausbrüche in schnelle oder langsame Regionen sind nur selten anzutreffen. Dadurch stellt sich ein gewisser Trott ein, der auch durch die melodische Ausrichtung der einzelnen Tracks nicht kompensiert werden kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die Melodien selten bis gar nicht dauerhaft im Gedächtnis bleiben.
Hier fehlt es schlicht an markanten Songs und der oft zitierten Eigenständigkeit, denn obwohl Nailgun mit zwei Sängern versuchen, einen Kontrast zu anderen Produktionen zu bieten, so bleibt den Lieder dennoch der "Schon-mal-gehört"-Geschmack anhaften. Anhänger klassischer Metal-Töne sollten vor dem Kauf eine ausgiebige Hörprobe durchführen.
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