Review
Maladie - Plague Within

Mit Plague Within rotiert ein feines Debut-Scheibchen in meinem Player, das es wahrlich in sich hat und einen unweigerlich aufhorchen lässt. Streng genommen auch kein Wunder, wenn man sich die Besetzung von Maladie ansieht, die sich aus Mitgliedern von Band wie Ahab, Tombthroat oder Spheron zusammen setzt. Bei Maladie handelt es sich auch nicht um eine Band im eigentlichen Sinne, sondern vielmehr um ein Projekt, dass von Björn Köppler (Tombthroat) initiiert wurde und das schon so seine Zeit von der Entstehung der Idee bis hin zum fertigen Rundling dauerte.
Nun jedoch rotiert das Debut ein ums andere Mal im CD-Schacht meines Vertrauens, und bei jedem Durchlauf gibt es neue Nuancen zu entdecken. Der Black Metal ist recht abwechslungsreich und vielschichtig aufgebaut, garniert mit einer guten Portion Progressivität und Avantgarde. Wobei die Songs nicht mit der Brechstange auf progressiv gebogen werden, vielmehr ergibt sie sich hier wie von selbst. Zudem ist mit den beiden Zwischenstücken "Imperditus" und "Morbus" für den erforderlichen ruhigen Part gesorgt, handelt es sich bei diesen Stücken doch um rein auf dem Piano vorgetragene Passagen.
Abwechslung wird hier mehr als groß geschrieben, mühelos zelebrieren die Songs ein Wechselspiel der Geschwindigkeiten, der Gefühle, eben noch ruhig und andächtig, plötzlich jedoch nach vorne los preschend, dann groovend, hier ein Stück Aggressivität, dort die Melancholie wartend. Blast-Eruptionen gehen nahtlos in Midtempo-Parts über. Am besten nachzuhören auf "Yersinia Pestis", mit über neun Minuten Spielzeit gleichzeitig auch der längste Song des Albums. Auch mit leichten Dissonanzen wird auf dem Debut gearbeitet, die sich jedoch eher im Hintergrund aufhalten. Am Ende steht mit "Trasngressus" ein getragenes Stück, das perfekt zum wieder Runterkommen geeignet ist und da aufhört, wo der Opener "Animus Fatalis" anfängt. So schließt sich der Kreis.
Wer auf anspruchsvollen Black Metal steht, kommt an Maladie nicht vorbei. Ich bin gespannt, wie lange das Nachfolgewerk auf sich warten lässt.
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