Review
Besatt - Tempus Apocalypsis
VÖ: 06. Juli 2012
Zeit: 37:49
Label: Witching Hour Productions
Homepage: www.besatt.net
Diese Polen hatte ich ja zugegebenermaßen schon länger nicht mehr auf dem Schirm, datiert mein letzter Berührungspunkt doch aus dem Jahre 2006, als das Album Black Mass das dunkle Licht der Welt erblickte. Umso gespannter war ich, was sich denn so verändert hat und wie sich die Polen denn anno 2012 anhören. Und ich wurde durchaus überrascht.
Liegt es an den erneuten Besetzungswechseln (einzige Konstante ist hier der Gründer Beldaroh (Bass, Vocals)), dass sich Tempus Apocalypsis so gänzlich anders anhört? Oder ist das Trio nur dermaßen angepisst, dass es so einen Hassbatzen rausrotzt? Gleich der Opener "Seals Of Hate" zeigt die gnadenlose Marschrichtung für nächsten 38 Minuten an: highspeed Black Metal, die Double-Bass-Maschine wird hier auf Dauerrotation geschaltet. Gelegentlich wird zumindest kurzfristig das Tempo gedrosselt (wie am Ende von "There..."), das dient aber nur der kurzen Erholung, ehe es wieder mächtig nach vorne losgeht. Von den eher gemäßigteren Klängen, wie sie stellenweise noch auf Black Mass zu vernehmen waren, ist nicht mehr viel übrig.... eigentlich gar nix. Dagegen dominiert hier klar die Knüppel-aus-dem-Sack-Fraktion. Einen kurzen Abstecher in groovige Mid-Tempo-Gefilde gestatten uns Besatt in Form von "War Gathering", das sich wohltuend vom restlichen Material abhebt. Danach geht es wieder weiter mit dem lustigen Abholzen der Walachei. Dazu kommt noch das extrem angepisste Keif-Organ von Beldaroh, der mich ab und an an ganz frühe Exodus erinnert.
Freunde von Blastattacken werden mit Tempus Apocalypsis ihre wahre Freude haben, ein klein wenig mehr Abwechslung wäre jedoch gut gewesen.