Review
Lee Harvey And The Oswalds - Tombola
Schon mit ihren ersten beiden Alben rissen Lee Harvey And The Oswalds sämtliche musikalischen Grenzen nieder und passten zusammen, was eigentlich nicht zusammen passt. Es darf sich also keiner wundern, wenn die Münchener Extrem-Proggies auch auf ihrem Drittwerk das machen, worauf sie Lust haben und ihren ganz eigenen Soundcocktail mixen.
Während der Einstieg mit dem Titeltrack eine reine FunFunk-Nummer ist, die viel gute Laune verbreitet, gibt's gleich beim folgenden "Break Down" oder später bei "Electric Storm" ordentlich Metal aufs Dach. "Project 52" dagegen zeigt LHATO von ihrer Space-rockigsten Seite. Aber wie auch immer man Tombola drehen und wenden mag, Lee Harvey And The Oswalds sind immer für eine Überraschung gut. Metal, Stoner Rock und Rock'n'Roll treffen auf Psychedelic, Funk und Jazz, Tombola ist eine Achterbahnfahrt, die ihresgleichen sucht. Und trotz der grenzüberschreitenden Elemente und verschachtelten Kompositionen, trotz der ungewöhnlichen Instrumentierung mit Trompeten und Saxophon, Tombola funktioniert von hinten bis vorne und nimmt den Hörer mit auf eine Reise, bei der es viel zu entdecken gibt. Sogar einen HiddenTrack, den man sich aber meiner Meinung nach getrost hätte schenken können.