Review
Kadavrik - Bioluminescense (2-CD)
VÖ: 26. August 2011
Zeit: CD1 39:48 - CD2 48:48
Label: Sonicattack
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Nach ihren beiden bisher veröffentlichten Alben ...Until The Die Is Cast (2008) und Wine Will Turn To Blood Again (2009), die noch in Eigenregie veröffentlicht wurden, scheint sich nun in Sonic Attack endlich ein Label gefunden zu haben, welches die aus Wesel stammenden Kadavrik unter Vertrag nimmt. Um die Wartezeit auf das dritte für 2012 geplante Album zu verkürzen, werden nun die beiden ersten Alben zusammengefasst unter dem Titel Bioluminescence wiederveröffentlicht.
Den Anfang macht ihr Debut ...Until The Die Is Cast mit dem Song "Cryophobia". Das Erste was einem hier freilich auffällt ist das mir ach so verhasste, dominante Keyboard - welches quasi ohne Pause zu hören ist. Nun gut, wem's gefällt. Die Nummer zwei des Albums "Icecold Winter's Grave" lässt dann allerdings auf mehr hoffen; klingt doch ganz ordentlich. Melodic Death Metal Marke Norther bzw. Children Of Bodom - simple Riffs, sehr eingängige Melodien, sogar der Gesang erinnert mich stark an die Kinder vom Bodomsee. Leider ist "Icecold Winter's Grave" gleichzeitig auch das Beste was man auf dem Album findet - der Rest pendelt sich irgendwo zwischen durchschnittlich und fad ein. Keinerlei Spitzen, kaum Spannung, keine eigenen Ideen - Eigenständigkeit sieht anders aus; aber zumindest sind die Songs relativ gut aufgebaut und technisch geht das Ganze auch absolut in Ordnung. Insgesamt kann sich das Debut also durchaus sehen lassen. Hörer der oben genannten skandinavischen Gruppen werden sich denke ich an diesem ersten Album erfreuen können.
Auf dem zweiten 2009 veröffentlichten Output Wine Will Turn To Blood Again führen Kadavrik ihren Stil konsequent weiter - auch wenn ein wenig düsterer und mit einem etwas in den Hintergrund gerücktem Keyboard. Es scheint doch tatsächlich so als entwickelten sie einen eigenen Stil! Natürlich findet man noch zuhauf Parallelen zu den Ikonen des weichgespülten, keyboardlastigen Melodic Death Metal, aber immerhin kommt im Gegensatz zum ersten Album die eigene Note ein wenig mehr durch. Auch die Melodien sind insgesamt besser geworden und es scheint als hätten Kadavrik ein besseres Gespür in Sachen Timing entwickelt. Es hat sich in diesem einen Jahr also so einiges im positiven Sinne verändert.
Dennoch sollten nur eingefleischte Fans des "moderneren" in letzter Zeit ziemlich populär gewordenen Melodic Death Metal einen Kauf von Bioluminescence in Betracht ziehen. Es passt zwar schon was hier präsentiert wird, aber zu 100% überzeugen konnten mich die beiden Alben ehrlich gesagt nicht. Zu wenig Eigenes und einfach zu durchschnittlich kommen Kadavrik daher. Wenn sie allerdings auf dem für 2012 geplanten Album einen weiteren Schritt wie den vom Debut zum zweiten Longplayer vollziehen, dann räume ich ihnen doch tatsächlich gute Chancen ein sich den ein oder anderen Hörer zu erspielen.
Wolf
Vorheriges Review: Nile - Worship The Animal - 1994: The Lost Recordings