Review

Franken, das Land des Weines, der rollenden Rs und natürlich Loddar Eurobbaboggalsieger Matthäus. Aber wie Die Ärzte schon wissen wollten, ist das alles? Natürlich nicht, die metallische Szene ist quicklebendig, wie schon unser guter Dagger immer wieder festzustellen pflegt (so Kollege, und das war für die kecke Aussage, dass bei Tarja Besucher waren, die "älter als sogar unser Holgi sind").

Aber zurück zur Sache, Winterstorm treten den Beweis für alle oben genannten Tatsachen an. Die Herren um Fronter Alexander Schirmer bastelten bereits einige Jahre in der Kombo Circle Of Grief, bevor sich Drummer Sebastian Albrecht und Basser Peter Cerveny nach neuen Kumpanen umsahen. Diese wurden in Armin Haas (Gitarre) und Michael Liewald (ebenso) schnell gefunden, bevor dann nach einiger Zeit Alex Schirmer am Mikro die Horde komplettierte.

Und was machen die Kollegen jetzt? Ganz einfach: besten Power Metal der heldenhaften Schule. Es regiert die Melodie, gern genommen in mehrstimmigen Läufen gespielt (gerade der Opener "The Final Rise" atmet in den Gitarrenparts astreines Maiden-Feeling), oft im Uptempo-Bereich, gepaart mit schmackigen Riffs und fetten Refrains. Da ist von allem a bissi drinne, da denken wir gut gelaunt an Sonata Arctica, Hammerfall, aber auch frühe Manowar, als sie sich noch echte Hymnen aus dem Fell-Lätzchen schüttelten. Das paaren die Herren jedoch fröhlich mit Pagan, Folk und Mitteralter, so dass fernab vom oft servierten Power-Einheitsbrei eine gar zünftige Mischung a la Ensiferum und Konsorten entsteht, die mit durchweg gelungenen Kompositionen, gekonnter Inszenierung, heldenhafter Attitüde (man vergleiche die Titel: "March On The Peaks", "Battle Cry", "Thirst Of Revenge") und durchaus auch einer Prise Humor ("Winterhumppa") zu überzeugen vermag. Alles in allem eine absolut runde Sache für alle Freunde von Melodie und epischen Klängen. Fein!

Holgi

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