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In Solitude - The World. The Flesh. The Devil

In Solitude - The World. The Flesh. The Devil
Stil: Heavy Metal
VÖ: 23. Mai 2011
Zeit: 57:39
Label: Metal Blade
Homepage: -

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Dieses ist der Frühling, der den Temperaturen nach in den Sommer des Traditional Metal übergeht. Hell feiern Chart-Erfolge. Alpha Tiger, Satan's Host und Split Heaven hauen alle ganz hervorragende Alben raus und Portrait liefern gar einen zukünftigen Klassiker ab. Hier reihen sich nun auf formidable Art und Weise die Schweden In Solitude ein und dürften mit The World. The Flesh. The Devil, dem Nachfolger ihres nach der Band betitelten Debuts (2008), nicht nur traditionellen Kuttenträgern, sondern genreübergreifend Headbangern sämtlicher Coleur die Freudentränen ins Gesicht treiben.
In Solitude verfeinern auf ihrer neuen Platte den eigens angemixten Stil, welcher sich in etwa aus folgenden Zutaten bestehend wieder geben lässt: Orientierung an Mercyful Fate, allerdings nicht wie die Landsmänner Portrait (die eher die Linie Don't Break The Oath bzw. späterer King Diamond-Perlen wie Them weiter führen), sondern eher an den roheren Kompositionen von Melissa wie "Curse Of The Pharaohs", dem Titeltrack und "At the Sound of the Demon Bell". Das impliziert spannende Tempo- bzw. Rhythmuswechsel in einer diabolischen Overall-Atmosphäre. Dazu kommt jedoch die Widerborstigkeit und NWOBHM-Attitüde vor allem von Angel Witch (mal ganz abgesehen von deren Bandhymne) und solcher Britacts wie Witchfynde und Holocaust, aber auch die Straightness bspw. von Avenger. All diese Einflüsse werden bei In Solitude zu Stücken verarbeitet, die zwar die genannten Acts als Inspirationsquellen mit sich führen, jedoch im Endeffekt für sich selbst sprechen und auf The World. The Flesh. the Devil in kompakter Form einen hohen Grad an Eigenständigkeit erreichen.
Der anfängliche Uptempo-Doppelschlag mit dem Titelsong und "We Were Never Here" reißt den Hörer förmlich in seinen Bann, wobei beide Tracks mittels absoluter Signature-Riffs angetrieben werden, die Umdrehungszahl innerhalb der Nummern zwar variiert, die Spannung jedoch zu keiner Millisekunde verloren geht und traditionelle Elemente wie doppelläufige Gitarrensoli klasse aufs Podest gehoben werden. Der dritte Track "Serpents Are Rising" schließt sich im hohen Tempo nahtlos an und gibt jedem mit seinem eingängigen Refrain was zum Mitgrölen bei den kommenden Shows (genial auch der mit verhallten Effekten aufgeppepte Doppellead-Gitarrenpart). Mit "Poisoned, Blessed And Burned" findet sich danach eine Nummer, die sich als Konglomerat aus King Diamonds "Sleepless Nights" und allerlei Salem- oder Blind Fury-Gewürzen beschreiben lässt und "Demons" nimmt danach ohne Umschweife den Faden der ersten drei Stücke auf und erweist sich schlichtweg als Traditional Metal pur. Mit "To Her Darkness" ist In Solitude im Anschluss ein Song mit dem Zeug zum Alltime-Klassiker gelungen, der in leicht schleppendem Tempo und mit unwiderstehlichen Gesangsmelodien (toll wie hier Pelle Ahman jenes schwer zu fassende Mystische in seiner Stimme voll auslebt) vielleicht sogar noch auf einem Album gespickt mit Highlights heraussticht. Die Scheibe gefällt jedoch zudem durch den über die acht Tracks ausgebreiteten Spannungsbogen, der sich am Ende in "Dance Of The Adversary" und "On Burning Paths" vollends entfaltet. Ersterer erinnert dabei wie oben erwähnt in seiner Machart an Angel Witch-Liedgut und Letzterer ist ein fast 14-minütiges Epos, das etwa im Stile von Mercyful Fates "Satan's Fall" alles das zum Ausdruck bringt, was Traditional Heavy Metal ausmacht. Absolute Extraklasse.
Ähnlich wie Portrait ist In Solitude eine Scheibe ohne Schwächen gelungen, auf der jeder Song für sich und das Album als Gesamtkunstwerk vollends überzeugt. Die Älteren unter uns dürfen sich über solchen Nachwuchs einfach nur freuen und die Jüngeren haben mit den Schweden eine Band, die den Heavy Metal in seiner originären Ausformung (hoffentlich) durch all die Dekaden, die da demnächst kommen mögen, führen können.

Fuxx

6 von 6 Punkten

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