Review
Mr. Gil - Light And Sound
Mr. Gil - eine CD, die normalerweise von allen Heavyhardes-Redakteuren verschmäht werden würde. Wäre da nicht das Beiblatt gewesen: Polen - Moment, kamen da nicht kürzlich ein paar ganz unglaublich starke CDs her? Genaueres Lesen eröffnet, dass es sich hier um ein Sideprojekt von Marek Gil, dem Gitarristen und Songwriter der polnischen Progger Collage, handelt. Klingt schon mal nicht übel! Als der Text dann aber auch noch Karol Wroblewski, seines Zeichens die großartige Stimme von Believe, erwähnt, habe ich zugegriffen und bereue es keinesfalls. Warum? Weil Light And Sound einfach schön ist! Wirklich, einfach nur schön. Oft sind es gerade die einfachen und kleinen Dinge, die einen besonderen Reiz entfalten. Zugegebenermaßen handelt es sich bei dieser Scheibe keinesfalls um Metal, ja nicht mal der Begriff Rock ist hier angebracht. Konrad Wandrychs Klavier, Marek Gils akustische Gitarre, Paulina Druch mit ihrer Violine und die zarte, ausdrucksstarke Stimme von Karol Wroblewski - mehr braucht es nicht, um den Hörer in eine Traumwelt aus, wie es der Titel schon verspricht, hellem Licht und leichten Tönen entschwinden zu lassen. Die Gelassenheit, Ruhe und Souveränität, mit der die Musiker ihren Instrumenten die faszinierendsten Melodien entlocken, springen schnell auf den Hörer über und umgarnen ihn mit einer warmen, ausgeglichenen Atmosphäre. Die glasklare Produktion, die jeden Atemzug des Sängers Karol miterleben lässt, tut ihr Übriges - hört euch nur mal "No More Of The Dark" an und ihr wisst, was ich meine. Oder auch die verträumte, auf polnisch vorgetragene Ballade "Kto Aniolem Byl?", unglaublich, wie gefühlvoll hier die einzelnen Töne inszeniert werden. Für Abwechslung sorgen die folkigen, irisch angehauchten Instrumentalstücke wie "Best Regards" oder "The Bright Island", die ebenfalls ihren Teil zu diesem gelungenen Album beitragen.
Light And Sound ist eine außergewöhnliche, mitreißende Scheibe, die ich Freunden von sanften Klängen, wie etwa Anathemas Hindsight, wärmstens ans Herz lege.
Ohne Wertung
Vorheriges Review: Steve Gibbons Band - Live At Rockpalast (DVD)