Review

Eigentlich ist es unfair einer Band gegenüber, sie nur an einem Song zu definieren, doch wenn der Song schon vor zehn Jahren ein absoluter Smash-Hit war und bis heute nichts an der Popularität verloren hat, bleibt dies kaum aus! Die Rede ist hier vom deutschen Quartett Liquido, die mit "Narcotic" einen Welthit geschrieben haben. Das Schlimme an einem Überhit oder One-Hit-Wonder ist aber auch, dass die Bands danach verzweifelt versuchen, einen ebenbürtigen oder sogar noch besseren Song zu schreiben. Doch dass dies nicht gelingt beweisen Liquido auf ihrem vierten Album Float, welches dieser Tage wieder veröffentlicht wird.

Klar implizieren die vorherigen Worte eher, dass die Herren ein schlechtes Album veröffentlicht haben oder schlechte Songwriter sind, doch das stimmt natürlich auch nicht.
Float lebt von einer sehr spannenden Abwechslung und deckt alle Bereiche zwischen Pop und Rock komplett ab. Natürlich sind die Songs auf eingängig getrimmt und manchmal versucht man mit einer ergreifenden Melodie oder einem stimmigen Refrain ein ähnliches Flair wie bei "Narcotic" zu erzeugen, doch es kann einfach nicht gelingen. Doch immerhin schaffen sie es mit "Ordinary Life" einen Song zu schreiben, der auch im Ohr hängen bleibt und mit interessanten Arrangements aufwarten kann. Doch muss sich das Quartett auch eingestehen, dass sie sich hier etwas selber covern, denn Aufbau und Melodie erinnern schon stark an den Überhit!

Liquido haben mit Float ein richtig nettes Rock/Pop-Album veröffentlicht und zeigen sich als interessante Combo. Mittlerweile haben sich die Herren aber aufgelöst und so stellt das Re-Release gleichzeitig auch ein kleines Vermächtnis dar. Metal Mind Productions haben, wie gewohnt, noch ein paar Schmankerl hinzugefügt und so befinden sich auf der goldenen Scheibe auch ein Making-Of und ein paar Bonus-Songs.

Basti

Ohne Wertung

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