Review
7 Weeks - All Channels Off
Die spinnen, die Gallier, so oder so ähnlich sollte man diesem Werk der drei Kollegen Julien Bernard, Jeremy Cantin-Gaucher und Philippe Blanchard aus dem französischen Limoges gegenübertreten. Live holen sich die Herren dann noch Florian Compain an Bord, um das zu fabrizieren, was der Waschzettel als "Wall Of Sound" bezeichnet. Auf Büchse gebannt haben sie das schon 2007 auf einer EP namens
B(l)ack Days, und 2009 legten sie mit Alle Kanäle Aus ihr vollgültiges Debüt vor, das leider jetzt erst bei uns aufschlägt.
Wer nun Bedenken hat, dass man hier vom Krach überrollt würde, der sei eines Besseren belehrt: in ganz feinem Stoner-Gewand kommt man hier daher, staubtrockenste Riffs schüttelt sich Herr Blanchard gleich von Anfang an bei "All Channels Off" aus dem Ärmel, garniert mit ein paar (allerdings nicht zu üppigen) Melodie-Einsprengseln. Gewalzt wird üblicherweise im gepflegten Mid-Tempo-Bereich, wo der Groove regiert, und das ist auch schon die große Stärke der Kombo: genau diese Basisausstattung eines ordentlichen Wüstenrocks haben sie drauf, dass es nur so eine Art ist. Das Riff drückt, der Sound rollt, und die Stimme von Monsieur Bernard ist diesen steinigen Abhängen zu jeder Sekunde gewachsen (und erklingt auch noch in durchaus akzentfreiem Englisch). Bei "The Wait" geht es dann etwas ruhiger zur Sache, wenn auch einiges an Keife-Vocals durch die restlichen Mitglieder beigesteuert wird. Ganz gegen Ende packt man bei "600 Miles" sogar noch ein wenig Rock'n'Roll aus, dann ist's aus.
Nun, wenn Troubadix seiner Lyra diesen Sound entlockt hätte, wäre er sicherlich nicht mit schöner Regelmäßigkeit gefesselt am Baum gelandet, sondern hätte eine moshende Horde Gallier um sich versammelt. Aber das hatte der gute Goscinny ja leider nicht so vorgesehen.