Review
Elimination - Destroyed By Creation
Dass der Prophet im eigenen Lande nicht viel gilt, lässt sich am Beispiel England und Schwermetall trefflich studieren. So möchte man doch meinen, dass dort, wo letztendlich die Wiege des modernen Metalles stand (immerhin kommen sowohl die Sounderfinder Black Sabbath als auch die ganze Neue Welle der 80er von der Insel), auch eine gewisse Ehrfurcht und Stolz auf das Genre gegeben sein sollte. Aber weit gefehlt, aus eigener Erfahrung kann der Schreiberling bezeugen, dass es im Königreich musikalisch in der offiziellen Wahrnehmung kaum etwas Uncooleres als Metal gibt. Kombos wie The Darkness werden aufgebaut, nur um sie unbarmherzig fallen zu lassen, und was angesagt ist, ändert sich wöchentlich.
Um so lobenswerter, dass Elimination aus dem lauschigen Colchester (seines Zeichens Universitätsstadt) sich einen irgendwas darum scheren und dennoch frohgemut traditionellen, old schooligen Thrash zelebrieren, der meilenweit von irgendwelchen Moden weg ist. Gut produziert und gekonnt inszeniert, feuern die Briten auf ihrem Debüt mächtiges Stakkato, schneidende Riffs, düstere Atmosphäre und standesgemäß angesäuerten Gesang in die Gegend, dass es eine Freude ist. Das kleine Thrash-Revival, das wir ja mit den wiedererstarkten Exodus, Testament und Overkill bewundern dürfen, findet als auch in Europa seinen Widerhall. Gut so!
Von der Düsterkeit und vor allem gesanglich melden sich hier immer wieder die unbestrittenen Könige von Slayer zu Wort, aber das Ganze wird dann doch öfters mit schmissigen und dynamischen Melodien durchzogen, so dass für sich auch für nicht ausschließlich dreschflegelnde Ohren lohnende Momente ergeben, bei denen man auch Megadeth und alte Metallica zu Kill 'em All-Zeiten als Referenz heranziehen darf. Anchecken: "The Rage Within", "Slave To A Tyrant's Reign" und "Wargames". Es gilt das Motto von Ado mit der Goldkante: es lohnt sich!
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