Review
Wayward - Headlines
Oha, endlich mal wieder ein Beitrag, bei dem sich unsere Gazette zu Recht platzieren kann, darf und muss: Metal für Bayern, aus Bayern, sogar aus München gibt es hier zu bestaunen. Wayward sind beileibe keine Neulinge in den Biergärten und auf den Tanzböden, sondern mischen schon seit 1989 kräftig in der Szene mit. Für den aktuellen Longplayer hat sich denn auch reichlich Zeit gelassen - vier Jahre, so kündet die Bandinfo, ist seit dem letzten Silberling vergangen, und wieder muss man der Frau aus der Ado mit der Goldkante-Werbung Tribut zollen: denn wie die schon sagte, es lohnt sich.
Denn die insgesamt 13 Songs wirken allesamt äußerst ausgereift, durchdacht, bestens komponiert und bringen vor allem immer wieder stilistische Abwechslung aufs Tablett. Insgesamt pendelt man immer um den Schwerpunkt traditioneller Heavy Rock, aber da trifft man dann doch wiederholt auf flotte Power-Metal-Einsprengsel, gekonnte balladeske Spurenelemente und sogar ab und an proggige Zutaten im besten Queensryche-Stil. Wenn andere oft behaupten, dass sie ein breites musikalisches Spektrum abdecken, so trifft das hier genau ins Schwarze: schon der mächtige, immerhin sechs Minuten anhaltende Opener "The Loss" ist ein anspruchsvolles, komplexes Werk, das so gar nicht in eine Schublade passt. Straigther geht es dann zur Sache in "Signs", das Eingängigkeit und Melodie verbindet. Weiter geht der bunte Reigen mit dem eher finsteren "Human Rights" und den Up-Tempo-Power-Nummern "Call It Fame" und "Silent Majority", bevor dann "Wiseman" den Progrock beschwört und das titelgebende "Headlines" eine absolut ungewöhnliche Stimmung erzeugt, aber absolut einprägsam und eindrucksvoll inszeniert wird.
Also, Freunde, kurz und gut, hier gibt es für alle Freunde des wohltemperierten Metalls eine Menge zum Staunen und Spielen. Proggies, Power Metaller und Rainbow-Freunde sollten allesamt auf ihre Kosten kommen. Und wenn das dann auch noch aus unserer aller Hauptstadt kommt, dann ist das ja umso begrüßenswerter.
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