Review
Black Elegy - deconstruct: reconstruct (EP)
VÖ: 08. November 2009
Zeit: 27:20
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.blackelegy.com
Kürzlich kam mir ein spaßiges Anschreiben auf den Tisch, in dem so genannte "Hidden Hanseatics" angepriesen wurden. Was gemeint war, tut hier nichts zur Sache (der HSV war es nicht), aber eine ähnliche Beschreibung könnte man für Black Elegy wählen. Denn die vier Herren und eine Dame kommen ebenfalls aus Norddeutschland und sind bislang ein gut gehütetes Geheimnis.
Muss aber nicht so bleiben, denn die in Eigenregie produzierte, jetzt vorliegende EP zeigt durchaus Potenzial. Die drei Songs bringen es jeweils auf stattliche Spielzeiten von insgesamt mehr als 27 Minuten und liefern je ein kleines Epos, in dem sich Doom, Death, Gothic und Melodie die Hand zum düsteren Reigen reichen. Standesgemäße Grunzerei (Fabian Schmidt) wechselt sich ab mit Elfentönen (Ann-Kristin Kostyal), und oft genug entsteht durch diese (mittlerweile oft genug geübte und gehörte) Mischung eine Stimmung wie bei Theatre Of Tragedy oder Cradle Of Filth in langsameren Passagen. Die Riffs walzen zentnerschwer, die Produktion hat jede Menge Druck auf der Kiste, und die Akteure sind am jeweiligen Instrument durchaus kompetent, was sich vor allem in den stimmigen Melodieläufen niederschlägt.
Wenn jetzt noch etwas mehr Abwechslung in Songwriting kommt, dann stehen die düsteren Sterne gut für das angekündigte Debüt.