Review

Die Hamburger Mono Inc. melden sich ein Jahr nach Pain, Love & Poetry wieder zurück auf der Musiklandschaft. Voices Of Doom ist das inzwischen vierte Album der Band, die mich bereits seit zwei Jahren mit ihrem Gothic Metal fasziniert.
An diesem Eindruck hat sich auch nichts geändert, bis auf eine Kleinigkeit, zu der ich noch kommen werde. Der Opener und Titelsong des Albums besticht durch sein flottes Tempo und ein knackiges Eingangsriff. Der Song ist schön treibend gehalten und findet seinen Höhepunkt im melodisch-eingängigen Refrain. "Gothic Queen" ist vom Tempo her etwas dezenter gehalten, was jedoch den Song gut tanzbar macht. Auch der zweistimmige Refrain weiß zu punkten. Mit "Pain" kommt ein etwas sperrig anmutender Song durch die Membrane, der sich jedoch bei mehrmaligem Hören zu entfalten weiß und mit seiner eher düsteren Grundstimmung punkten kann. Mächtig eingängig geht es im Anschluss mit "If I Fail", einem sehr ruhigen Song, weiter, der sich langsam aufbaut und mich während der ersten Sekunden an Vangelis erinnert. Die angenehm tiefen Vocals von Martin Engler werden auch hier im Refrain durch weiblichen Gesang ergänzt und hier sind wir auch schon bei der oben erwähnten Kleinigkeit. Diese weiblichen Parts sind hier etwas zu dünn und zu hoch geraten, so dass hier die beabsichtigte Wirkung nicht erzielt wird. Das sehr flotte und tanzbare "Forgiven" entschädigt hier jedoch auf ganzer Linie. Ein treibender Rhythmus trägt den Song, der während der Strophen eher minimalistisch gehalten ist, jedoch beim mehrstimmigen Refrain so richtig aus den Vollen schöpft. Nach dem kurzen Zwischenspiel "Flatline" läutet ein getragenes oh-oh "Rest In Grace" ein. Dieser Song ist in angenehmen Midtempo gehalten und verfügt über eine sehr eingängige Melodieführung, zu der es sich gut das Tanzbein schwingen lässt. Die Hamburger legen viel Wert auf einen variablen Albumaufbau, und so folgt dem tanzbaren "Rest In Grace" das ruhige und gefühlvolle "Trail Of Thorns", bei dem jedoch auch wie bei "If I Fail" die weiblichen Parts zu hoch ausgefallen sind. Wo es eben noch ruhig und nachdenklich war, zersägen die Gitarren und das marschierende Tempo von "My Dear Recipe" die Stille und machen Platz für diesen fordernd aufgebauten Song. Bevor das finale "Time To Go" das Album sehr ruhig ausklingen lässt, sorgt "Torture Me" noch einmal für Bewegung. Angenehm rockig, aber nicht zu aufdringlich sind hier die Gitarren gehalten worden. Und hier sind auch die weiblichen Vocals in einer angenehmen Stimmlage verfasst.
Mit Voices Of Doom ist Mono Inc. wieder einmal ein sehr gutes Gothic Rock/Metal Album gelungen, das zwischen Härte und Gefühl die Balance bildet. In unseren Breitengraden werden die Hamburger als Support für ASP auf Gastspielreise sein.

Ray

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