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Interview mit Falconer (15.02.2004)

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Die Schweden Falconer gaben sich nach Veröffentlichung ihres dritten Albums "Sceptre Of Deception" die Ehre einer zweiwöchigen Europatour. Zu Konzert und Interview begleitete mich meine beste Freundin Ramona. Eigentlich waren wir lediglich auf Songschreiber Stefan Weinerhall (Gitarre) eingestellt, aber nachdem ich endlich den Mut gefunden hatte, jemand anders als einen doofen Roadie anzusprechen, hatten wir es plötzlich mit fast der gesamten Band zu tun, nämlich außer Stefan noch mit Anders Johansson (Gitarre), Kristoffer Göbel (Gesang) und dem recht schweigsamen Schlagzeuger Karsten Larsson. Alle stellten sich geduldig unseren Fragen.

HH: Zuerst einmal möchte ich uns vorstellen: Ich bin Susanne vom Webzine Heavyhardes.de, das ist ein lokales Magazin für München und den Rest der Welt und das ist meine Freundin Ramona, ein großer Fan von Falconer.

Alle: Hallo Ramona!

HH: Ein größerer Fan als ich selbst, wie ich zugeben muss.

Anders: Größer als wir selber...

HH: Ihr seid keine Fans von Falconer?

Anders: Nö, wir spielen bloß in der Band.

HH: Ihr habt auf dieser Tour bisher fünf Gigs gespielt... wie waren die Reaktionen?

Stefan: Die Reaktionen waren sehr gut, vor allem in Ungarn und Slowenien.

HH: Verkauft ihr in diesen Ländern viele Platten?

Stefan: Nö, glaub ich nicht, aber eine Menge Leute haben sie trotzdem.

Anders:: (theatralisch) Wie ist das nur möglich?

HH: Es ist ein Wunder!

Kristoffer: Es gab an einigen Orten ein paar ziemliche Hardcore-Fans...

HH: Wie bekommt euch das Tourleben? Es ist die erste Tour mit Falconer, es gibt einen Haufen neuer Leute in der Band, also wie geht's euch? (alle schauen zu Kristoffer)

Kristoffer: Nein, schaut mich nicht an... naja, ich... und die anderen Sänger... es ist das erste Mal, dass wir so viele Shows hintereinander singen... und wir sind ein bisschen hypochondrisch.

HH: Paranoid wegen euren Stimmen?

Kristoffer: Ja. Wir müssen uns oft ausruhen. Es ist nicht so viel Rock'n'Roll auf Tour wie die Leute denken.

HH: Also sind alle Klischees bloß...

Kristoffer: An manchen Nächten könnten sie alle wahr werden, aber nicht in jeder Nacht. Und du könntest nicht daran sterben.

HH: Es braucht schon was, um zu sterben... Wieder zurück zum Thema Touring... Wie kommt ihr mit DoomSword und Axenstar zurecht?

Alle: Sehr gut. Wirklich großartige Jungs.

HH: Könnt ihr mir kurz sagen welche Musik DoomSword spielen? Sie stehen grade auf der Bühne, weil ich zu doof war, das Interview zu machen, bevor das Konzert angefangen hat...

Kristoffer: Sie sind doppelt soviel Viking wie wir jemals sein werden. (lacht)

Stefan: Ich denke, sie klingen ein bisschen wie Falkenbach oder Danzig.

Kristoffer: Power Metal.

HH: Ich hab weder von DoomSword noch von Axenstar vorher was gehört, was mir ziemlich leid tut, weil ich Axenstar grad auf der Bühne gesehen habe und die Jungs toll sind. Habt ihr schon besondere Zusammentreffen mit Fans gehabt - positiv und/oder negativ? Zum Beispiel kreischende Mädels, die in euren Bus schwärmen, euch zu Boden werfen und euch die Kleider vom Leib reissen?

Anders: Nö, das müssen wir selber machen. Wir tun das stattdessen innerhalb der Band, so ist es viel gemütlicher.

Kristoffer: Keine Girlies ausser dir...

Stefan: Es war bisher ziemlich gut.

HH: Was wäre das Schlimmste, was euch in einem Interview oder auf Tour passieren könnte? Was ist euer schlimmster Alptraum?

Stefan: Der ist schon wahrgeworden. Der Bus funktioniert überhaupt nicht.

HH: Was, jetzt? Heisst das ihr könnt nicht aus München raus?

Anders: Wir können raus, aber wir können den Bus nicht abstellen, weil er sonst nicht mehr anspringt.

Stefan: Wir hatten einige ernste Probleme... Wir bekamen anfangs zwei Fahrer und einer von denen hat sich so zugesoffen, dass er im Bus angefangen hat zu pinkeln, mitten auf den Boden. Wir mussten ihn am Flughafen rausschmeissen.

Anders: Und wir sind die Rockstars. Wir sollten das machen!

Kristoffer: Er hat uns die Show gestohlen.

HH: Aber er darf nicht mehr fahren, oder?

Stefan: Nein, er wurde gefeuert.

Kristoffer: Gleichzeitig ist die Batterie gestorben, die Elektrizität ausgegangen und der Motor ist auch nicht mehr gelaufen. Es war eine lustige Nacht in Graz.

HH: Also wärt ihr fast nicht aus der Schweiz rausgekommen... Hat euer Tourmanager keinen neuen Bus bestellt?

Stefan: Er hat einen anderen Fahrer bestellt. Und er hat der Firma genau gesagt, dass sie einen anderen schicken sollen, so dass sie nicht denselben wieder schicken konnten.

Kristoffer: Also haben wir drei Fahrer in fünf Tagen verbraucht.

HH: Sie (Ramona) und ihr Freund waren in Balingen beim Warm-Up-Gig 2002 und sie berichteten, dass ihr auf der Bühne sehr nervös rübergekommen seid.

Stefan: Ja, es war unsere allererste Show mit Falconer.

HH: Was ging euch durch den Kopf als ihr auf die Bühne gegangen seid und die ganzen Leute da draussen stehen gesehen habt?

Stefan: "Ich will heim!" Aber natürlich war es das erste Mal für Falconer auf einer Bühne.

HH: Ihr habt vorher keinen Auftritt in Schweden gehabt?

Stefan: Nein. Balingen war der allererste.

HH: Wow!

Stefan: Daher war ich ziemlich nervös.

HH: Geht's dir auf dieser Tour genauso?

Stefan: Bei den ersten Auftritten war ich ein bisschen nervös, aber es ist von Mal zu Mal besser geworden. Wenn du auf die Bühne rausgehst...

Anders: Die Bühne hier ist sehr kuschlig.

HH: Ja, sie ist ein bisschen klein. Die Metalszene in München ist leider auch ein bisschen klein, also passt das ganz gut. Mit welchen Bands möchtet ihr in den folgenden Jahren mal die Bühne teilen?

Stefan: Die Band, mit der ich am liebsten touren würde, ist Dio. Keine Ahnung, wie das bei den anderen ist.

Kristoffer: Ich denke, man muss realistisch sein. Im September hatten wir diesen Auftritt mit Dream Evil in London und mit denen haben wir uns gut vertragen. Es würde echt Spaß machen, mit denen zu touren.

Stefan: Auch mit Wolf.

HH: Würdet ihr für jemanden zu einem speziellen Anlass einen privaten Gig spielen? Welcher Anlass könnte das sein?

Stefan: (deutet auf Kristoffer) Sein Geburtstag.

Kristoffer: Wir haben an meinem letzten Geburtstag einen speziellen Gig gespielt.

Anders: Es war meine erste Chance, Falconer auf der Bühne zu sehen.

Kristoffer: Er war so betrunken, dass er einfach dasaß und die ganze Show angeschaut hat, während wir anderen gespielt haben.

HH: Also hat er nicht mitgespielt.

Kristoffer: Naja, er hat's beim ersten Song probiert, aber wir haben ihn weggeschubst.

HH: Wie alt bist du geworden?

Kristoffer: Twenty-five. Fünf-und-zwanzig.

HH: Ich hätte dich jünger geschätzt.

Anders: Du alter %&"§$"!!

HH: Jün-ger! Jetzt eine Frage, die primär an Stefan geht, weil er die Lyrics geschrieben hat: Die Geschichte eures Konzeptalbums "Sceptre Of Deception" ist eine ziemlich düstere - immerhin sind am Schluss alle Charaktere tot. Warum hast du so eine traurige Erzählung ausgesucht?

Stefan: Ich denke, dass die Metal-Musik viel mit der Geschichte zu tun hat. Und ich mag auch diese Art Intrigen, wenn am Schluss etwas völlig Unerwartetes rauskommt. Wenn einer der Brüder am Schluß König geworden wäre, dann wäre es nicht so eine gute Geschichte gewesen. Ich denke, dass die dunklen Erzählungen wirklich zur Metal-Musik passen.

HH: Apropos Erzählungen: Ihr hattet alle in euren Fragebögen auf der Homepage den "Herrn der Ringe" als Lieblingsfilm eingetragen. Was gefällt euch so sehr an den Filmen?

Anders: Du kannst drei Stunden lang schlafen - was willst du mehr?

Kristoffer: Soll ich ihn rausschmeissen?

HH: Neinnein, wenn er gern für seinen Schlaf zahlt, ist das sein Problem :).

Stefan: Ich weiss nicht, was die Filme so gut macht. Ich denke... Ich erinnere mich an das Buch. Und als ich den Film sah, konnte ich meine eigenen Bilder vom Lesen wiedererkennen.

Anders: Ich denke auch, dass sie der Realität ein Schnippchen geschlagen haben und mich in Tolkiens Welt geführt haben. Das ist keine gute Antwort, aber es ist meine Antwort.

HH: Welcher der drei Filme gefällt euch am besten?

Stefan: Ich hab den dritten noch nicht gesehen.

Anders: Der dritte ist der beste.

HH: Der dritte ist näher am Buch als der zweite und das finde ich gut. Ich mag ihn sehr. - Welchen Wert legt ihr auf das Image eurer Band? Ich meine, manche Black Metal Bands sind sehr bööööse und Power Metal Bands bestehen praktisch nur aus Schwert und Stahl - habt ihr ein Image im Kopf, wenn ihr an Falconer denkt?

Anders: Wir sind die Happy Metal Band (alle lachen).

Kristoffer: Nein, das sind Freedom Call.

Stefan: Wir haben kein Image im Kopf, wir spielen einfach das was wir gut finden.

Anders: Es ist Schnitzelmetal.

Kristoffer: Wir haben bisher jeden Tag Schnitzel gegessen.

HH: Ich weiss von jemandem (in meiner alten FH), der sieben Wochen lang jeden Tag Schnitzel gegessen hat - die Messlatte liegt also hoch. Für welchen Film, welches Musical oder welche Oper würdet ihr einen neuen Soundtrack bauen wollen?

Stefan: Ich denke, "Herr der Ringe" hätte Spaß gemacht, aber das ist ein viel zu großes Projekt.

HH: Wäre es ein Heavy Metal Soundtrack gewesen?

Stefan: Nein. Ich würde versuchen, es schnell zu gestalten... aber ich weiss nicht, wie man diese Art Musik schreibt.

Kristoffer: Das ist eine wirklich schwierige Frage.

HH: Du hast in einem anderen Interview erwähnt, dass du Tobias Sammet's "Avantasia" gut findest. Würdest du gerne eines Tages eine eigene Oper schreiben?

Stefan: Nein, ich hab das ein bisschen auf diesem Album versucht, aber die Lyrics waren viel zu viel Arbeit. Das mache ich nicht wieder.

Kristoffer: Wir haben an diesem Album mit verschiedenen Leuten gearbeitet. Wir hatten Mathias (Blad, der frühere Falconer-Sänger - Verf.) und Niklas von Wolf. Es ist cool, verschiedene Sänger zu haben.

Anders: Und Johannes von Zonata.

Stefan: Es würde Spaß machen, ein Album mit vielen, vielen Gastsängern und Gastmusikern aufzunehmen, aber das wäre unmöglich live zu spielen.

HH: Was haltet ihr allgemein von Live-Alben?

Stefan: Ich mag die alten Live-Alben. Heutzutage sieht es fast so aus, dass jede Metal-Band nach drei Alben eins rausbringt. Es ist nicht mehr so wichtig.

Kristoffer: Und es ist auch nicht wirklich live, weil man nachher damit ins Studio geht. Sie schneiden nur noch das Publikum rein.

HH: Wenn ihr also ein Angebot von eurer Plattenfirma bekommt, ungefähr so: "Ihr habt jetzt drei Alben draussen, machen wir ein Live Album!" - würdet ihr es tun?

Stefan: Nein.

Kristoffer: Ich denke, wir würden es tun müssen, weil sie das Sagen haben.

Stefan: Ich würde nicht glücklich damit sein. Weil ich denke, dass Falconer zu unwichtig sind, um ein Live Album zu veröffentlichen.

Kristoffer: Es würde jedoch Spaß machen, eine DVD zu produzieren.

HH: Es gibt einige Bands, beispielsweise Sonata Arctica, die dazu gedrängt werden, nach nur zwei regulären Studioalben eine Livescheibe zu veröffentlichen. Ich denke, dass das zu früh war.

Anders: Sie waren auch nicht glücklich darüber. Das habe ich in einem schwedischen Heavy-Metal-Magazin gelesen.

HH: Nutzt ihr Computer und das Internet?

Alle: Ja.

HH: Wofür?

Anders: E-Mailen. Wir haben eine Menge Songs hin- und hergeschickt.

Stefan: Ich sende ihnen die Demos und Samples, die ich geschrieben habe. Und natürlich gibt's da noch die Fanpost.

HH: Beantwortest du die ganze Fanpost selbst oder teilt ihr das zwischen den Bandmitgliedern auf?

Anders: Er (Stefan) beantwortet die Post, weil er die ganzen Songs schreibt und es in den Briefen um die Songs geht.

HH: Wer kümmert sich um eure großartige Homepage (www.falconermusic.com)?

Stefan: Wir haben einen Kerl von einem schwedischen Webmagazin, das "The Forge" heisst. Er mag auch die Band wirklich sehr. Deshalb schicke ich ihm alles, was wir rausbringen, CDs und T-Shirts und alles. Ich denke, dass er eine tolle Arbeit abliefert. Sein Name ist Jerry Östmann.

HH: Was haltet ihr von der gegenwärtigen mp3-und-Internet-Diskussion, das File- und Musiksharing? Verwendet ihr diese Sharing-Programme selbst oder stimmt ihr der Musikindustrie mit ihrer "Copy Kills Music"-Kampagne zu?

Stefan: Wenn man sich die Musikindustrie anschaut, dann sind die Plattenverkäufe seit dem Erscheinen des Internets runtergegangen, also ist es natürlich keine gute Sache. Manche Leute könnten sagen, dass es gute Promotion ist, aber die meisten Downloader würden sich die Alben trotzdem nicht kaufen, weil sie ihnen zu teuer sind. Deshalb denke ich, dass es im Endeffekt für eine Band nicht gut ist.

HH: Verwendet ihr diese Programme selbst?

Stefan: Nein. Ich habe mir von ein paar Band-Homepages was runtergeladen. Viele haben Songs von einem Album online stehen. Beispielsweise "Axenstar" - ich wollte wissen, wie die sich anhören und habe mir den Song "Blind Leading The Blind" geholt.

HH: Kaufst du dir immer noch CDs?

Stefan: Ja, aber die meisten Alben, die ich will, habe ich schon, weil sie ungefähr vor 20 Jahren veröffentlicht worden sind.

HH: Magst du die momentan aktuelle Musik nicht?

Stefan: Ein paar Bands schon, wie "Avantasia"...

Kristoffer: The Darkness!!!

Stefan: Ja, The Darkness... aber nicht allzuviele Bands.

HH: Ihr mögt The Darkness?

Kristoffer: Ja (lacht).

HH: Du lachst, du verarschst mich!

Kristoffer: Die machen das zum Spaß, es ist eine Spaßband.

HH: Offensichtlich. Niemand könnte sowas ernst meinen.

Kristoffer: Ich habe ihr Album, ich mag sie.

HH: Du musst dir mal ihre Homepage anschauen... ihre Fotos sind fürchterlich.

Kristoffer: Ich mag diese Art alten Glamrock-Stil wirklich gern.

HH: Glamrock ist tot und das ist gut so!

Kristoffer: Neinnein, er wird ewig leben!

HH: Welche CDs hast du dir denn zuletzt gekauft - mal abgesehen von The Darkness?

Kristoffer: Ich hab mir ein Norah Jones Album gekauft, aber das ist kein Metal, also kann ich das nicht sagen... (überlegt) ...das letzte Metal-Album, das ich mir gekauft habe, war die neue Rage. Ich mag Mike Terrana, er ist ein wirklich guter Schlagzeuger.

HH: Mit einer schrecklichen Frisur, wie ich finde. Stefan, was hast du zuletzt gekauft?

Stefan: "A Night At The Opera" von Blind Guardian.

HH: Wie gefallen sie dir?

Stefan: (vorsichtig) Ich mag Blind Guardian.

HH: Ich meinte, wie gefällt dir das Album im Vergleich zu den älteren?

Stefan: Mein Liebling ist "Imaginations From The Other Side". Das ist die Spitze, die anderen fallen dagegen ab.

Kristoffer: Und das "Twilight Hall" Album.

HH: Ja, das sagt mir jeder.

Kristoffer: Es ist gut, also warum sollten's die Leute nicht sagen?

HH: Und du, Anders?

Anders: Eine neue schwedische Band, die sich "Astral Doors" nennt. Der Grund für den Kauf war wahrscheinlich der, dass sich der Sänger ziemlich wie Ronnie James Dio anhört. Und ich liebe dieses Album.

HH: Karsten, du?

Karsten: Dimmu Borgir, "Death Cult Armageddon".

HH: Wolltet ihr schon von Kindheit an Musik machen oder hattet ihr damals andere Träume?

Stefan: Ich glaube nicht, dass ich als Kind irgendwas werden wollte, aber ich denke, dass der Musikertraum begonnen hat, als ich ungefähr fünfzehn war, als ich mich für Musik wie Motley Crüe, Kiss, Iron Maiden und Bon Jovi interessierte... damals wollte ich wirklich anfangen, Gitarre zu spielen.

HH: Wann hast du eine bekommen? Hast du dir gleich eine gekauft?

Stefan: Ja, ich hab eine ziemlich beschissene gekauft. Aber ich konnte drauf spielen, also hat sie ihren Zweck erfüllt.

HH: Also spielst du seit ungefähr zwölf Jahren Gitarre.

Stefan: Ja, aber ich spiele nicht sooo viel. Ich kenne ein paar Gitarristen, die setzen sich hin und üben fünf Stunden. Das macht keinen Spaß. Ich schreibe Songs, und wenn ein Song fertig ist, spiele ich nicht mehr. Ich übe nicht wirklich.

HH: Wolltet ihr von Kindheit an Musiker werden oder seid ihr einfach bei ihm (Stefan) reingeraten?

Anders: (grinst) Sowas in der Art, ja.

Kristoffer: Ich wollte singen seit ich ein kleiner Junge war und mit dem Griff des Springseils meiner Schwester vor dem Spiegel stand... und ich bin auf eine Musikschule gegangen... ich hab einfach immer gesungen. Ich war in ein paar Bands.

HH: Wie schaffst du es, in drei Bands gleichzeitig zu sein? Falconer, Destiny und die Coverband, deren Namen niemand weiss?

Kristoffer: Diese Band gibt's nicht mehr. Es gibt Destiny und Falconer und ich hab noch eine, die Copycat heisst, das Ding, das ich mit Magnus Rosen und Stefan Elmgren von Hammerfall habe. Wir spielen nur zu speziellen Gelegenheiten.

Anders: Da hab ich ihn das erste Mal gesehen und ihn angesprochen und wir haben Telefonnummern ausgetauscht.

HH: Nicht mit der originalen Coverband, sondern mit der Spaß-Coverband.

Kristoffer: Ja.

Kristoffer: Wir spielen eine Menge Iron Maiden, Bon Jovi und ZZ Top.

HH: Was ist euer Lieblings-Disney-Film?

Stefan: Robin Hood.

Karsten: Weiss nicht so recht...

Kristoffer: Ich mag die Pixar-Filme gern, Die Monster AG und Findet Nemo.

HH: Aber das sind keine Disneys. Disney vertreibt sie nur.

Kristoffer: Wenn es ein klassischer sein soll, naja, ist auch kein Klassiker... Der König der Löwen.

Anders: Ich weiss wirklich nicht, weil ich eine siebenjährige Tochter und demzufolge die Disney-Filme ziemlich satt habe. Vorher mochte ich Robin Hood recht gern...

Kristoffer: Pippi Langstrumpf!

Anders: Ich kenne sie alle, und sie sind gut, aber jetzt nicht mehr. Zu viel.

HH: Was haltet ihr von wirklich alten Männern auf der Bühne, z.B. Alice Cooper, Twisted Sister, die Rolling Stones... denkt ihr, sie sollten damit aufhören und könnt ihr euch vorstellen, in dem Alter noch auf der Bühne zu stehen?

Anders: Ich hab auf Dream Evils Homepage ein Schlussstatement von Niklas, dem Sänger, gelesen: "Du bist nie zu alt, um zu rocken!" Ich glaube, das trifft es ganz gut - zumindest für mich.

Stefan: Für manche Bands ist es spaßig, aber ich glaube, es klingt für manche Fans ein bisschen pathetisch.

Kristoffer: Wenn es sich um alte Hardcore-Bands handelt und du die alten Zeiten nicht magst, dann kommt es rüber wie ein alter Mann, der mit seinem Krückstock auf die Bühne humpelt (gestikuliert und wackelt rum wie ein alter Mann)... dort seine Lieder singt... das ist nicht cool. Aber wenn sich junge Leute neue Alben von alten Bands anhören, sollten die natürlich noch auftreten.

Anders: Wie Jethro Tull. Die sind cool. Die sind wirklich großartig.

Kristoffer: Ich denke, dass Twisted Sister heutzutage ne ziemlich beschissene Band ist, aber wenn Dee Snider mit A.J.Pero und den zwei Gitarristen vom Widowmaker Projekt auftritt, dann ist das gut, wirklich wirklich wirklich gut.

HH: Weil ich damals krank war, habe ich Dee Snider vor zwei Jahren in Balingen leider nicht live bewundern können...

Kristoffer: Das hättest du sehen müssen.

HH: ...aber ich hab Twisted Sister letztes Jahr gesehen und ich fand's toll. Kristoffer, kannst du dir vorstellen, mit fünfzig, sechzig noch zu singen?

Kristoffer: Ich weiss nicht... ich hoffe doch.

Stefan: Wenn er solange lebt.

Kristoffer: Ich glaube nicht.

HH: Aber er säuft doch nicht, wegen seiner Stimme, also...

Anders: Nicht auf Tour, aber daheim die ganze Zeit (lacht).

HH: Wenn wir schon beim Saufen sind: Stefan, ich hab in deinem Steckbrief gelesen, dass du Whiskey magst. Welcher ist dir der liebste? (Kristoffer reckt seine Fäuste gen Himmel)

Stefan: Kristoffer hat mich mit meinem Lieblingswhiskey bekannt gemacht - und er heisst Laphroig.

HH: Ein Heavy Metal Whiskey.

Stefan: Das ist mein liebster und ich trinke die alten nicht mehr, die ich vorher getrunken habe, denn sie schmecken einfach... (zieht eine Grimasse)

HH: Was hast du denn vorher getrunken?

Stefan: Zeug wie Bell's, Famous Grouse...

HH: Naja, du kannst damit immer noch deine Fenster putzen...

Stefan: Ich bin zu geizig, um das zu tun, also kippe ich ein bisschen Coca-Cola rein und trinke das Zeug (lacht).

HH: Magst du ausschließlich Single Malts?

Stefan: Nicht wirklich, aber die beste Erfahrung die ich gemacht habe war mit einem Single Malt. Ich kenne nicht allzuviele, weil sie sehr teuer sind.

HH: Jetzt gebe ich euch ein paar Stichworte und ihr sagt, was euch zuerst in den Sinn kommt, okay?

Anders: Oh nein!

HH: Oh doch! Als erstes: Metal.

Stefan: Lange Haare.

Karsten: Schnell.

Kristoffer: Metallica.

Anders: Jep, Metallica.

HH: Frauen.

Stefan: Wunderschön.

Karsten: Wirklich nett.

Kristoffer: Innsbruck!

Anders: Metallica.

HH: Was war in Innsbruck?

Kristoffer: Ich weiss nicht... (grinst)

HH: Soso... ein Gentleman genießt und schweigt. Kindheit.

Stefan: Glücklich.

Karsten: Glücklich.

Kristoffer: Romelanda!

HH: Was ist denn das?

Kristoffer: Da bin ich aufgewachsen.

Anders: Metallica.

HH: Sex.

Stefan: Öfter, bitte!

Karsten: Immer.

Kristoffer: Immer nett.

Anders: Jep, es ist richtig gut.

HH: Bier.

Stefan: Voller Bauch.

Karsten: Leerer Kopf.

Kristoffer: (zieht sein T-Shirt hoch und klatscht auf seinen Bauch)

Anders: Gute Sache.

HH: Fans.

Stefan: Anerkennung.

Karsten: Auch so.

Anders: Freibier.

Kristoffer: Nett.

HH: Blumen.

Stefan: Glück.

Karsten: Riechen gut.

Kristoffer: Allergie.

Anders: Shit.

HH: Magst du keine Blumen? Kaufst du deiner Frau nicht gerne Blumen?

Anders: Ich muss manchmal, aber ich mag es nicht.

HH: Ich hab letztens gelesen, dass "Romantik der Brokkoli ist, den Männer essen müssen, wenn sie Sex zum Dessert haben wollen".

Anders: Nein, ich geb' ihr nur... nein... (versteckt sich hinter Kristoffer und weigert sich, mehr zu sagen)

HH: Zukunft.

Stefan: Sehr verschwommen.

Karsten: Jep, verschwommen.

Kristoffer: ...Of The Past. (Ein Projekt von Kristoffer. - Verf.)

Anders: Erstmal die Tour fertigmachen, dann... heimkommen.

HH: So, das war's von uns, danke euch vielmals für eure Zeit, habt Spaß heute abend mit dem Münchner Publikum.

Anders: Ist es ein gutes Publikum?

HH: Jep, ich denke schon. Stefan, die letzten Worte gehören dir.

Stefan: Ich hoffe, dass wir heute abend mit den Münchner Fans viel Spaß haben werden und ich hoffe wirklich, dass wir für ein paar Sommerfestivals zurückkehren können.

Kara

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