Review
Weidenbaum - Raue Winde und Blasse Schwingen
VÖ: 18. September 2009
Zeit: 58:42
Label: Düsterwald Produktionen
Homepage: www.weidenbaum-metal.de
Langsam endet der Sommer, die Nächte werden länger und es wird wieder kälter im Lande. Dies sind doch die besten Bedingungen für eine schöne Black Metal-Scheibe, obwohl hier schön eher "morbid" oder "misanthropisch" heißt. Doch so böse scheinen Weidenbaum nicht zu sein, so nennen sie ihren Stil ja auch "Extreme Poetry Metal", was heißen soll, dass eiskalte Riffs mit dichterischen Texten verbunden werden. Raue Winde Und Blasse Schwingen stellt das zweite Album der Truppe dar und möchte den Stil weiter vorantreiben.
"Ins Fremde" ist der perfekte Opener und umschreibt die Musik hervorragend. Düstere Akustik-Gitarren, die dann allmählich in treibende, verzerrte Saiten übergehen und zu Beginn noch mit klarem Gesang besungen werden, doch auch dieser wendet sich mit fortschreitender Spieldauer in's Extreme und so erwartet einen ein Black Metal-Gewitter.
An sich ist das Lied nicht schlecht, doch weist es einige Mängel auf, so klingen die Aufnahmen stellenweise arg unsauber und der klare Gesang ist ein absolutes "No-Go"! Da kann die ordentliche Produktion auch nichts mehr retten und so bleibt dies ein großer Schwachpunkt der Scheibe.
Weidenbaum zeigen sich konsequent und verfassen sämtliche Text ausschließlich auf Deutsch und beweisen tatsächlich ein Gefühl für dichterische Lyrik.
Die Riffs sind da weit weniger anspruchsvoll und folgen einfachen, altbackenen Punk-Black Metal-Strukturen.
Wer poetischen Black Metal mit simplen Riffs mag, der darf hier getrost zugreifen. Ich hätte aber lieber ein paar gute Gitarren-Ideen gehört und das Ganze hätte sauber eingespielt auch einen Tick besser geklungen, aber so gewinnt das Zeug keine goldene Ananas.
Basti