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Horns Of Anguish - Barriers

Horns Of Anguish - Barriers
Stil: Doom
VÖ: 19. August 2009
Zeit: 56:58
Label: Kampas Records
Homepage: www.hornsofanguish.com

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Lava ist bekanntlich eine extrem aggressive Substanz. Zerstörerisch. Einmal zum Ausbruch gebracht schert sie sich nicht um die Landschaft, der sie entgegenströmt und die sie unter sich begräbt. Zäh fließt sie vor sich hin ohne Rücksicht auf jede Art von Leben. Der Mensch flieht, wird seiner Behausung beraubt oder selbst Opfer der alles vernichtenden Naturkatastrophe. So funktioniert Doom! Jene Stil-Kategorie im metallischen Potpourri, die sich in den letzten Jahren kontinuierlich am Zustrom neuer Anhängerscharen erfreut, wie sich am Erfolg des Doom Shall Rise-Festivals oder den zahlreichen Bands des Genres, die dieses Jahr beispielsweise auf dem Hellfest anzutreffen waren, ablesen lässt.
Filip Robertsson (Voc., Git., Bass) und Morgan Andersson (Drums, Git.) haben sich unter dem Banner Horns Of Anguish ganz dem Doom verschrieben und stellen dieser Tage ihr Debut Barriers vor. 2004 als Trio unter dem Namen Grandma's Vomit gegründet, erlebte die Combo diverse Besetzungswechsel an der Gitarre, nahm vier Demos auf und änderte für das letzte in der Reihe (Everlasting Apathy) den Bandnamen. Trotz vielfältiger Recording-Schwierigkeiten ließen sich die beiden Schweden nicht beirren und setzten ihren einmal beschrittenen Weg unaufhaltsam fort, bis 2008 letztendlich das finnische Label Kampas Records auf sie aufmerksam wurde.
"Beyond The Bounds Of Life" eröffnet Barriers. Lang wabernde Akkorde, über denen die Growls Robertssons erhaben thronen, bleiben zunächst im Raum stehen. Disbeliefs Karsten "Jagger" Jäger bewegt sich in ähnlichen stimmlichen Untiefen. Im zweiten Teil des Songs wird das Tempo minimal verschärft, die Growls werden durch cleanen Gesang ersetzt und so dringt "Beyond The Bounds Of Life" in Grenzregionen zum Stonerrock vor. Doom-like erstreckt sich das Ganze über fast sieben Minuten.
Es folgt der Titelsong - eingeleitet von einem gezupften düsteren Intro kombiniert mit einer kurzen Gitarrenmelodie. Anfangs darf Robertsson beweisen, dass auch Black Metal-Screams in seinem stimmlichen Repertoire zu finden sind. In den akustisch gehaltenen Strophen schreit der Multiinstrumentalist gar so, als ob er alle vor- und nicht vorstellbaren Qualen der Hölle zu erleiden hätte, und ruft zum kollektiven Ausbruch auf. Passend dazu die Zeilen: "An ancient lie / Should've never been told / A pointless strive / Unleash the beast inside". Erst die gesanglichen Variationen verleihen dem ansonsten doch arg zähen Lavaklumpen seine Farben.
"Feed / Breed" heißt das Motto des folgenden "Ominous" und ruft phasenweise Erinnerungen an Reverend Bizarre-Glanztaten wach. Nicht zuletzt durch die 9:28 Minuten Spielzeit. Aber irgenwie fehlt die letzte Konsequenz des Reverend, auch wenn der fast schon pink floydsche Mittelteil gern genommene Abwechslung einstreut.
Im darauf folgenden "Scorch" fehlen leider jegliche Gesangsmelodien, was nur kurzzeitig durch ein zweistimmiges Gitarrensolo aufgewogen wird, so dass der Track gegenüber seinen Vorgängern abfällt.
"Evading Capture" weist dagegen mit aller Deutlichkeit auf das das Genre definierende Meisterwerk Die Healing der Doom-Urväter Saint Vitus, was den Horns Of Anguish gut zu Gesicht steht. Ohne Kompromisse einzugehen wird hier unter Beweis gestellt, dass nicht auszurottende Bösartigkeit auch im musikalischen Schneckentempo glaubhaft vermittelt werden kann. "The war of the future is fought in the past" als letzten der fünf (!) Verse würde ich glatt unterschreiben.
Auf der Spitze des Vulkans angelangt verweilt das Hörner-Duo auf diesem unwirtlichen Stückchen Erde und schiebt mit "Led Astray" eine Nummer nach, die das Niveau halten kann und dem Hörer schaurige Momente durch variable Lead-Sequenzen im Wechsel mit Akustik-Parts zu bereiten weiß.
Yep, man kann die Drehzahl noch weiter drosseln. Solches vollführt größtenteils das finale "A New Breed Plague". "We rise / Fall back down / In despair / Where you want". Treffend beschreiben die Verse die kompositorische Ausrichtung der gesammelten Schlussakkorde. Da die Vocals hier allerdings mit Erlaub ein wenig schief vorgetragen werden, kann die Klasse der beiden vorherigen Songs nicht mehr erreicht werden.
Richtig heiß wird es einem folglich auf Barriers nur zeitweise. Jeder Fan der Stilrichtung sollte den angerührten Schweden-Doom jedoch zumindest einem Testlauf unterziehen, denn ab und an züngeln hübsche Flämmchen aus der dahinlavierenden Masse hervor. Die anspruchsvolle Cover- und Booklet-Gestaltung (Den Tintenfisch fand ich exzellent.) und die wohl geratene Gesamtproduktion können Horns Of Anguish zusätzlich auf der Habenseite verbuchen.

Fuxx

3 von 6 Punkten

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