Review
April - Anthems For The Rejected
VÖ: 12. September 2008
Zeit: 49:50
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.aprilweb.net
Die Jungs von April haben uns ja schon mit ihrem Erstling Tidelines durchaus in Verzückung zu versetzen verstanden. Vernünftige Härte paarte sich da mit einem goldenen Händchen für Melodien und Eingängigkeit.
Das war 2007. Schon ein Jahr später legen sie jetzt das Nachfolgewerk vor, und mit den Hymnen der Zurückgewiesenen legen die Herren noch einmal einen deutlichen Zahn zu. Wenn man das Ganze verorten will, könnte man in etwa dergestalt verfahren: die Bubis und das Mädel von Sonic Syndicate haben die endlosen Kritteleien satt und gehen mit Killswitch Engage auf Sauftour. Das Ergebnis könnte in etwa klingen wie diese Scheibe: der Opener "The War" verblüfft mit für April-Verhältnisse fast ruppigen Riffs und Metalcore-Gebrüll, das aber immer wieder einer feinen Melodie weicht. Etwas sperrig, aber viel versprechend. "Blades Of Steel" und das epische "The Skies Came Alive" schlagen dann noch mehr den Mittelweg zwischen New Rock und Metalcore ein: die Songs leben durchweg von einer sehr gelungenen Mischung aus heftiger Gitarrenarbeit, Schlagzeuggehämmer, ordentlichen Tritten ins Gesäß und teilweise heftigem, teilweise melodischem Gesang - und vor allem durch teilweise einfach nur geniale Melodien. Antesten: "Scream".
Mit weiterem Verlauf schleichen sich dann noch ein paar 70er-Vibes ins Geschehen, was den Haussegen dann allerdings ein wenig neigt, da hier nicht die Stärken der Kollegen zu finden sind. Aber so richtig schlecht ist keine Nummer auf diesem durchweg packenden Zweitling. Wem also die Rasselbande um Komiker Dutkiewicz zu krass ist, der sollte das hier definitiv anchecken. Und wer mit Sonic Syndicate etwas anfangen kann, der sollte hier ebenfalls seine Freude haben.