Review
Figure Of Six - Aion
Schon wieder Musik vom Stiefel! Ja, ungeheuer produktiv sind sie geworden, unsere Freunde jenseits der Alpen. Im Gegensatz zu dem bekannten Bombast-Melodic-Metall scheint sich im italienischen Untergrund langsam so etwas wie eine Metalcoreszene zu formieren. Mit Figure Of Six haben wir einen Vertreter dieser Bewegung gefunden, der ganz weit vorne auf dieser aktuellen Welle mitreiten will. In erster Linie bieten die Italiener jedoch genau das, was man von einer Standard-Metalcore-Scheibe erwartet: Zement-Stakkato-Riffs, schön treibendes Drumming, Schreihals-Strophen und poppig-melodische Green Day-Refrains zum Mitsingen. Eher untypisch dagegen ist die starke Präsenz von Keyboards und Synthesizern. Aber genau diese elektronischen Spielereien sind es, die Figure Of Six von anderen Vertretern des Genres unterscheiden und die Eigenständigkeit der Kapelle unterstreichen. Mit "Akeldama (Bloody Field)" ist auch schon mal ein richtig schön eingängiger Ohrwurm auf dem Album gelandet, der mit ziemlicher Sicherheit bald zu einem Stammgast im Liveprogramm von Figure Of Six mutieren wird.
Überraschend gut ist auch der Sound auf dem Zweitwerk Aion ausgefallen. Ich gehe mal davon aus, dass Tue Madsen, der auch schon die Werke von Dark Tranquility, The Haunted und Mnemic veredelt hat, nicht ganz unschuldig daran ist. Im Gegensatz zu anderen Metalcore-Kapellen ist auf Aion der melodische, cleane Gesang deutlich ausdrucksstärker geraten als die Grunts, die ich eher in die Kategorie Kreischen und Schreien einordnen würde. Aber ansonsten gibt es kaum etwas zu meckern. Zwar sind nicht alle Songs so stark wie das oben schon genannte "Akeldama", aber Fans von melodischem Metalcore werden hier sicherlich nicht enttäuscht werden.
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