Review
Robin Beck - Do You Miss Me
VÖ: 04. Juli 2005
Zeit: 50:02
Label: Frontiers Records
Homepage: www.robinbeckrocks.com
Lang ist es her, verdammt lang her, dass der Coca Cola Song "First Time" um die Welt ging und zu einem Erkennungsmerkmal wurde. Die Sängerin Robin Beck wurde quasi von einem Tag zum anderen weltberühmt. Dass sie davor und danach allerdings auch ein "Leben" hatte wissen wohl nicht besonders viele und auch so weiß man nicht besonders viel über die in Florida lebende Künstlerin.
Bereits 1979 veröffentlichte die gutaussehende Ehefrau von House Of Lords Sänger James Christian ihr erstes Album, das auf den Namen Sweet Talk hörte. Danach beteiligte sie sich des Öfteren an Jingles, von denen "First Time" 1988 das bekannteste wurde. Das daraufhin erschienene Album Trouble Or Nothing schlug ein wie eine Bombe, an dessen Erfolg konnte sie aber weder 1992 mit Human Instinct noch 1994 mit Can't Get Off anschließen. Dass sie 2004 mit Wonderland versuchte Fuß zu fassen ging komplett unter. Somit ist es dann doch erstaunlich, dass Robin Beck sich nicht unterkriegen lassen will und Do You Miss Me (diesmal mit etwas mehr Unterstützung) veröffentlicht.
Was kann man also von einer Robin Beck nun erwarten? Sicherlich keinen Heavy Metal, aber dafür eingängigen poppigen Melodic Rock, der für das Radio geradezu geschaffen sein sollte. Und gleich im Opener (der gleichzeitig Titeltrack ist) stellt sie die Frage ob man sie vermisst. Und ganz ehrlich, nach dem ersten Durchlauf muss man sagen, dass sich die Frage gar nicht stellen sollte. Über die gesamte Spielzeit von 50 Minuten zeigt die Amerikanerin, dass mit ihr auf jeden Fall wieder zu rechnen ist. Echte Balladen sind keine auf Do You Miss Me zu finden. Dafür jede Menge Midtempo und Gute Laune Rock, der solide ("Stone By Stone", "Find A Little Faith" und "Bring It Back"), gut ("I Wanna Hear It From You", "Coming Back For More" und "Takin A Ride") bis sehr gut ("Do You Miss Me", "Walk On The Moon", "Your Love Is Tough", "The Safest Place", "What About Us" und "I Don't Wanna Play The Game Anymore") ausgefallen ist. Erwähnenswert ist auch die Tatsache, dass die inzwischen Mittvierzigjährige mit einer sehr angenehmen, emotionalen und intensiven Stimme ausgestattet ist.
Dass Robin Beck beim Songwriting nicht auf prominente Namen verzichten wollte, kann man ihr nicht verübeln, da Desmond Child, Michael Bolton, Amy Sky und Marc Jordan ihr Handwerk wirklich gut verstehen. Was allerdings unverständlich und auch unverzeihbar ist, ist die recht dumpfe Produktion von Fabrizio Grossi. Am Bass Weltklasse, als Produzent Kreisklasse. Wie dem auch sei, Do You Miss Me ist ein ordentliches Album geworden, das sich bei der nächsten Grillparty oder als Untermalung zum Auto fahren prima eignet. Mach weiter so, Robin!
Andi