Review
Seven Stiches - While We Don't Take Over Death
Zwar handelt es sich bei Seven Stiches nicht um komplette Newcomer, doch sind sie im deutschsprachigen Raum noch ziemlich unbekannt, was womöglich damit zu begründen ist, dass die vier Jungs bisher nur im heimischen Portugal aufgetreten sind. Immerhin zählen zu ihrer bisherigen Karriere bereits Auftritte auf größeren Shows auf Veranstaltungen wie u.a. der Musik-Wettbewerb COMA 2005.
Mit ihrem neuen Demo While We Don't Take Over Death bauen die Portugiesen ihren nächsten Karriereschritt noch weiter aus. Die ersten Klänge ihres neuen Werks werden mit harten und gedämpften Gitarren eingeleitet, was zusätzlich noch durch ein sehr kräftiges Schlagzeug untermalt wird. Genauso auch erinnert die Stimme des Sängers an brachialen Hardcore. Insgesamt wirkt der erste Song "Follow The Destiny" zwar durchaus sehr eindrucksvoll, doch erinnert das noch etwas an 08/15 Hardcore, welchen man bereits auch von vielen anderen Bands kennt.
Während der Opener noch etwas unharmonisch wirkte, zeigen Seven Stiches bereits mit dem zweiten Titel "Hallucination Trip" eine völlig neue Seite. Der Song wird zwar noch immer mit kräftigen Riffs verstärkt, doch wirkt das ganze Gefüge deutlich homogener und harmonischer. Sowie weiche wie auch melodische Parts nehmen der brachialen Härte die Kälte und lassen den Song insgesamt abwechslungsreicher und experimenteller erscheinen. Auch sehr eindrucksvoll wirkt das Gegenspiel zwischen kräftigen Parts und den ruhigeren, welche wiederum auch durch sanftere Vocals erweitert werden. Zugleich werden harte Passagen durch kurze und treffende Pausen abgedämpft, was dem Ganzen eine zusätzliche Dynamik verpasst.
"Kill Me, Now!" stellt den vierten und an sich Song letzten auf der Platte dar. Anders als man vermuten könnte, ist der Titelname nicht zugleich auch das musikalische Programm dieses Songs. Neben dem oben angesprochenen "Hallucination Trip" ist das auf jeden Fall der gelungenste Titel, der zudem, wenn man die Gesamtkomposition dieses Albums betrachtet, auch eine Weiterentwicklung darstellt.
Der Song setzt zwar ebenso auf harte und kräftige Riffs, doch wird das Gesamtbild einfach perfekt umgesetzt.
Das Outro des Albums wird durch den Titel "WWDTOD" umgesetzt, das zugleich auch den Namen des Demo-Tapes wiederspiegelt. In diesem Fall passt das Outro auch perfekt zu den drei Songs und stellt einen sehr interessanten und auch zugleich harmonischen Ausklang dar.
Auch wenn diese Platte nur ein eigen entwickeltes Demo darstellt, so wirken die drei Songs bereits sehr ausgereift. Dieser Eindruck wird auch durch die gelungene Abmischung und Produktion zusätzlich verstärkt.
Seven Stiches ließen sich zwar offenkundig von Bands wie Slipknot, Soulfly und Sepultura inspirieren, das sich besonders im ersten und dritten Song zeigt, doch wirkt das keinesfalls, als würden sie nur monoton abkupfern.
Auf jeden Fall bin ich gespannt, was die vier Portugiesen in Zukunft auf die Beine bringen werden.
Mark
Ohne Wertung
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