Review
Black & Damned - Heavenly Creatures
VÖ: 29. Januar 2021
Zeit: 58:30
Label: ROAR! Rock Of Angels Records
Homepage: www.blackanddamned.com
Manche verdammt der Corona-Lockdown zur Untätigkeit, bei anderen beflügelt er die Kreativität. So fanden die beiden Metal-Veteranen Michael Vetter, der schon bei Pump, Chinchilla und Watch Me Bleed in die Saiten griff, und Sänger Roland Seidel, zuletzt bei Ihresgleichen hinterm Mikro, ihren gemeinsamen Nenner in Sachen Schwermetall und gründeten letztes Jahr die Band Black & Damned. Schnell war das Line-Up durch ebenfalls erfahrene Musiker aus den Reihen von Masterplan, Bionic Angels und Pump komplettiert und das Debüt ließ schließlich auch nicht lange auf sich warten.
Heavenly Creatures liefert melodischen Metal mit allerhand old-schooligen Riffs und strotzt nur so vor Tatendrang. Gleich der Opener "Salvation" bleibt mit seinem Ohrwurm-Refrain unweigerlich hängen und entpuppt sich trotz einer gewissen mitschwingenden Melancholie als echtes Schwergewicht und Aushängeschild des Albums. Tolle Melodien, dicke Riffs und immer wieder feierliche Refrains drücken auch den folgenden Nummern ihren Stempel auf. "Born Again" und "The World Bleed" entpuppen sich als flotte und feurig inszenierte Nackenbrecher, "A Whisper In The Dark" fällt - dem Titel entsprechend - deutlich düsterer aus und wird in dieser Hinsicht höchstens noch vom symphonisch gestrickten "Decide On Your Destiny" inklusive einiger gutturaler Growls in den Schatten gestellt. Eine Ballade darf natürlich auch nicht fehlen und findet sich im Track "War Is Just Another Word For Hell". Kurz vor Feierabend dann noch eine Hymne zum Fäuste in die Höhe recken: "We Are Warriors" donnert nach folkloristischem Intro richtig schön deftig durch die Boxen, ehe man in den Chorus mit einsteigen kann. Schließlich kommt der finale Titeltrack "Holy Creatures" deutlich gemächlicher, dafür aber mit einer Extra-Portion an Theatralik um die Ecke und setzt einen gelungenen Schlusspunkt.
Was soll man sagen? Die Herren von Black & Damned wissen einfach, wie der Hase läuft. Sie hatten offenbar richtig Bock auf dieses Album und das hört man den Songs auch an. Da klingt einfach alles wie aus einem Guss und auch wenn ein ganz großer Hit noch nicht dabei sein mag, ist Heavenly Creatures dennoch ein dickes Brett geworden und feines Futter für alle, die es gerne heavy und dennoch melodisch mögen.
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