Review
Re-Armed - Ignis Aeternum
VÖ: 05. Mai 2020
Zeit: 48:25
Label: Black Lion Productions
Homepage: www.re-armed.net
Es hat sich was getan im Hause Re-Armed! Wurden die Finnen von der Fachpresse in den letzten Jahren gerne auch in die Thrash-Ecke gestellt, liefern sie mit ihrem vierten Dreher Ignis Aeternum melodischen Death Metal, der nicht nur mit allerhand symphonischen Arrangements garniert wurde, sondern auch in punkto Gesang großen Wert auf Abwechslung und Melodie legt. So finden sich neben den obligatorischen Screams und Shouts auch immer wieder klar oder dreckig gesungene Passagen, zumeist in den Refrains, während der Synthesizer zum nahezu allgegenwärtigen Werkzeug befördert wurde. Weichgespült klingen Re-Armed deswegen aber lange nicht. Tempo und Aggressionslevel der neuen Songs sind nach wie vor beachtlich, man hat sich nur eben für weitere Einflüsse geöffnet.
Das demonstriert auch gleich der Opener "Dive Within", der nach stürmischem Einstieg eine erhabene und feierliche Atmosphäre aufbaut und am Ende mit Streichern und Piano ganz sanft ausklingen darf. Ein richtig heißes Eisen haben Re-Armed außerdem mit dem folgenden "Beyond The Horizon" am Start, dessen klar gesungener Refrain sich schnell ins Gedächtnis schmeichelt. Der Song ist die erste Single-Auskoppelung und repräsentiert die neue Marschrichtung mittels Musikvideo im Netz. "Ode To Life", die zweite Single und ebenfalls als Video zu finden, zeigt die Finnen dann von ihrer eher technischen und progressiven Seite, wie sie im Laufe des Albums immer wieder zum Tragen kommt und dann den Härtegrad erhöht. Der erreicht schließlich sein Maximum mit den wehenden Gitarrenwänden in "Remain Unbounded", mit denen sich Re-Armed sogar einen kleinen Seitensprung in Richtung Black Metal erlauben. Zum Ausgleich liefert "The Voyager" gegen Ende noch einmal richtig große Melodien und einen Refrain zum Einsteigen.
Nach knapp 50 Minuten Spielzeit lässt sich daher nicht von der Hand weisen, dass Ignis Aeternum ein Schritt nach vorne ist. Dennoch stellt sich mancherorts der Eindruck ein, dass die Musiker vielleicht sogar ein wenig zu viel in ihre Songs gepackt haben, die dann gerne mal überfrachtet wirken. Ein ewigen Feuer ("Ignis Aeternum") können Re-Armed mit ihren neuen Songs wohl nicht entfachen, liefern aber ein solides und spannendes Album, das Fans von In Flames, Dark Tranquillity oder Children Of Bodom sicherlich ansprechen wird.