11 Headbänga online
Suche:
05.11.2024 Geoff Tate
06.11.2024 Draconian
06.11.2024 The Last Dinner Party
07.11.2024 Dark Tranquillity
08.11.2024 Gatecreeper
08.11.2024 Dritte Wahl
Reviews (10444)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Flesh Divine

Interview:
Thumb

Live-Bericht:
Grabnebelfürsten

Video:
The Unguided
RSS RSS
Atom Atom
 

Festival-Bericht

Walpurgis Metal Days VI

mit Onkel Tom, Die Apokalyptischen Reiter, Dark Fortress, Belphegor, Fleshcrawl, Soul Demise, Darkfall, Noise Forest, Unlight, Avatar, Commander, Encyclia, Dead Emotions, Dew-Scented, Mortal Agony & Schwarze Schönheit

Festplatz Hauzenberg, Hauzenberg 28. & 29.04.2006

(Fotogalerien: Wmd6 Freitag, Wmd6 Samstag)

Die sechste Auflage der Walpurgis Metal Days stand anfänglich unter keinem guten Stern. Erst die Absage von Hate Eternal, die bei manchen Fans für Unmut sorgte. Dann hatte man zwar mit Impaled Nazarene einen würdigen Ersatz gefunden, doch dann liefen die schlecht informierten Medien Sturm gegen diesen Gig, so dass sich die WMD Crew gezwungen sah, sich dem Druck der Obrigkeit zu beugen und mussten daher ihrerseits den Gig canceln. Und zu allem Überfluss wurde dann auch noch erklärt, dass dies die letzten Metal Days in Hauzenberg sein würden, sofern man nicht geeignete und gewillte Nachfolger für die Organisatoren finden würde, da die bisherige Mannschaft aus Mangel an Zeit die Segel streichen würde. Das stimmte dann auch Petrus traurig und dieser öffnete rechtzeitig zum Festival die Himmelsschleusen, um Hauzenberg mit einem regen Regen zu segnen, der dann erst pünktlich zum Festivalende versiegen sollte.

Freitag, 28.04.2006

Opener der diesjährigen Walpurgis Metal Days waren Schwarze Schönheit, die gegen 15:00 Uhr die Bühne betraten. Ich muss zugeben, dass ich nach dem Schlagabtausch, den sich Sänger Julian in Form von Leserbriefen mit dem Legacy Magazin lieferte schon sehr gespannt auf den Gig war. Inhalt der Schreibwut war eine Bewertung des Albums Verführung Und Verlangen durch Legacy. Die kritischen, meiner Meinung nach aber durchaus vertretbaren Anmerkungen des Redakteurs hatten Julian wohl übelst auf den Magen geschlagen, so dass er sogar auf die Bewertung wörtlich "spukte".
Um den Wind aus den Segeln zu nehmen, meine Skepsis hat sich während des Auftrittes nicht gelegt, sondern bestätigt. Nun aber weiter im Kontext: Die fünf jungen Musiker aus Niederbayern hatten sich für das Festival Verstärkung in Form einer Backgroundsängerin ins Boot geholt. Nun, die gute Frau war neben ihren Vocals, die fortlaufend aus einem mageren "Haaaaahhh" bestanden größtenteils damit beschäftigt, ihren Kaugummi aufs übelste zu quälen und sich gelangweilt auf der Bühne umzusehen. Keine Blickkontakte mit dem Publikum und auch sonst keine Animation in irgendeiner Form. Keyboarder Roman war auch schwerer damit beschäftigt, sein güldenes Haar ordentlich durch die Gegend zu streichen, als in die Keyboardtasten zu hauen. Das Festivalzelt war zu dieser frühen Stunde natürlich auch nicht wirklich gut besucht. Mehr als Höflichkeitsapplaus zwischen Songs wie "Stirb, mein schwarzes Elend" und "Weißer Nebel steht im Friedhofsgarten" war leider auch nicht drin. Nach gut einer halben Stunde Bühnenpräsenz war's das dann auch mit dem Auftritt von Schwarze Schönheit. Alles in allem muss man ihnen aber anrechnen, dass die Songs durchaus anspruchsvolle Texte besitzen, nur so richtig überspringen aufs Publikum will das Ganze wohl noch nicht.
(Madeleine)

Ein gänzlich anderes Bühnenbild lieferten da schon die Grindcoreler von Mortal Agony ab, die mit rosa Ringelsocken "bewaffnet" die Bühne enterten und ein erstes kleines Feuerwerk an guter Laune entfachten. Die beiden Sänger Andreas und Wulfgäng legten sich zum einen gut ins Zeug und zum anderen auf die Bretter. Auch die Interaktion mit den mittlerweile etwas zahlreicher anwesenden Fans wollte gesucht und gefunden werden, so dass sich die gute Stimmung der Band alsbald auf die Fans übertrug. Recht ausgepowert war dann aber nach rund 30 Minuten schon wieder Schluss und für mich war der Zeitpunkt gekommen, schleunigst zum Zelt zurück zu eilen. Denn schließlich hatten meine Mitfahrer bei der Anreise genügend Gelegenheit, sich einen ordentlichen Vorsprung anzusaufen, den es aufzuholen galt. Also, Druckbetankung an.
(Ray)

Hossa, wer hat denn das Gelände auf einmal schräg gebaut??? Oder hat sich nur meine Haltung aufgrund berauschender Flüssigkeiten verändert? Egal, rechtzeitig zum Gig von Dew-Scented bin ich wieder am Start, torkele durch den Zelteingang in Richtung Bühne. Dort haben die Jungs soeben mit "New Found Pain" vom Impact-Album ihren Set eröffnet. Das Zelt ist beachtlich gut gefüllt und Leif Jensen (Vocals) lässt zu keiner Zeit Zweifel aufkommen, wer hier der Herr im Hause bzw. Zelt ist. Die vielen Banger im Areal und eine gehörige Portion Beifall und Jubel nach jedem Song bestätigen die Stellung, die Dew-Scented inzwischen inne haben. Mit "Turn To Ash", "Never To Return" und "Bled Dry" gab es drei Songs des noch aktuellen Albums Issue VI um die Ohren geblasen, dass einem gar nichts anders übrig blieb als die Matte ordentlich kreisen zu lassen. Die 40 Minuten Spielzeit vergingen jedenfalls wie im Flug. Zeit, die Bar aufzusuchen.
(Ray)

Wieder zurück an der Front, begannen die Gotteslästerer Belphegor gerade ihren unheiligen Gig mit "Crux Voluptatis Bestia". Da die Österreicher keine Freunde von großen Worten sind, jagten sie einen Hassbatzen nach dem anderen durch die PA, dass man kaum Zeit hatte, die ausgerenkten Halswirbel wieder einigermaßen gerade zu rücken. Dass sie aber nicht nur ordentlich bollern können, bewiesen sie mit "Sepulture Of Hypocrisy", dem "The Goatchrist" folgte. Was etwas störend wirkte, war der für meine Begriffe zu penetrante Einsatz der Nebelmaschine. Nein, diesmal lag es nicht an meiner Optik, Belphegor waren fast ständig hinter oder in einer Nebelwand verschwunden. Der sehr guten Stimmung im Zelt war das aber egal, es wurde gefeiert, was die Wirbel hergaben. Nach "Swarm Of Rats" kam zum Abschluss noch etwas Langsameres (lt. Ansage), "Lucifer Incestus" wurde auf die Fans losgelassen, bevor es mit einem einfachen "Dankschön, Servus" von der Bühne ging.
(Ray)

Gegen 23:00 Uhr machten sich dann die Headliner des ersten Abends ans Werk, Dark Fortress. Die Landshuter konnten für den ursprünglich geplanten Gig von Impaled Nazarene kurzfristig für das Festival gewonnen werden. Und eines lässt sich gleich vorneweg sagen: Sie waren würdige Vertreter.
Sänger Azathoth performte gelungen trotz seines immer noch angeschlagenen Gesundheitszustandes, weswegen auch die vorangegangene "Nocturnal Beast Tour" mit Lord Belial abgebrochen werden musste. Das Festivalzelt war bestens vollgestopft und Dark Fortress heizten dem Publikum ordentlich ein. Wo man hinsah, fliegende Mähnen, Pommesgabeln und kreisende Köpfe. Die Songauswahl erstreckte sich von "Iconoclasm Omega" über "CataWomb" bis hin zu "Self Mutilation". Dark Fortress boten somit einen bunten Streifzug durch ihre Alben. Weniger bunt war dagegen die Lightshow, die den ganzen Set über nur in blau gehalten wurde. Außerdem lässt vermuten, dass das wohl bekannte "Kill-Me Shirt" von Azathoth wohl ausgedient hat. Neuer Look ist ein weißes, zerfetztes Hemd, dass er ebenfalls schon zur vorangegangen Tour zur Schau stellte. Nach gut einer Stunde endete dann der Auftritt unter gutbürgerlichem Beifall und Zugaberufen der Fans. Für Dark Fortress wohl auch trotz der Angeschlagenheit Azathoths ein gelungener Auftritt und ein gutes Feeling, nach dem unfreiwilligen Abbruch der Tour doch noch einen überragenden Gig für ihre Fans hinzulegen und den ersten Tag der letzten Walpurgis Metal Days ordentlich ausklingen zu lassen.
(Madeleine)

12Nächste Seite

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

© www.heavyhardes.de