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Festival-Bericht

Bang Your Head!!!

mit Twisted Sister, Motörhead, Dio, Saxon, Morgana Lefay, Exciter, Kamelot, Krokus, Destruction, Amon Amarth, Doro, U.D.O., Gamma Ray, Demon, Vicious Rumors, Nasty Savage, Jag Panzer, Tankard, Nevermore, Axel Rudi Pell, Sebastian Bach, Candlemass, Hanoi Rocks & Mike Tramps White Lion

Messegelände Balingen, Balingen 24. & 25.06.2005

(Fotogalerien: Bangyourhead2005 Freitag, Bangyourhead2005 Samstag)

Samstag, 25.06.2005

Durch das Chaos in der Nacht stand leider nicht genau fest, wann denn nun die erste Band des Tages anfangen würde. Deswegen verpassten wir leider den gesamten Auftritt von Demon, die um 13:00 Uhr gerade ihren letzten Song zum Besten gaben. Schade, die Band hätte ich gerne gesehen, denn der locker flockige Hard Rock geht gut ins Ohr und den letzten und bekanntesten Song "Don't Break The Circle" kannte ich dank Blind Guardian ja schon.
(Thorsten)

Das zweite verkürzte Sturm Set gaben die US Powermetaller von Vicious Rumors zum Besten. Normalerweise stehe ich nicht so auf diesen Stil, aber die Jungs um Saitenhexer Geoff Thorpe zeigten einen sehr agilen Auftritt, brachten die schon stattliche Menge vor der Bühne zum Toben und konnten den Auftritt definitiv als Erfolg verbuchen.
(Thorsten)

Nachdem sie sich 1990 sang- und klanglos aufgelöst hatten, kamen Nasty Savage 1998 mit einem furiosen Auftritt beim damaligen Bang Your Head!!! wieder in den Metal Zirkus zurück. Da die Jungs um Sänger Nasty Ronnie Galetti aber wie die drei Vorgängerbands kaum Zeit hatten, sich auf der Bühne großartig zu entfalten, gab es auch hier kurz und knackig auf die Mütze, ein wenig neues Material ("Psycho, Psycho" vom gleichnamigen Album), ein wenig Altes ("XXX" vom Wage Of Mayhem Demo) und schon war es auch wieder an der Zeit, die Bühne für den nächsten Act zu räumen. Schade eigentlich, da das Material live besser kommt als auf Platte und sich Frontkugel Ronnie für seine Körperfülle bei den vorherrschenden Temperaturen erstaunlich viel bewegte.
(Lord Obirah)

Nasty Savage konnten mich nicht überzeugen, so dass ich mich am Bierstand für den Jag Panzer Auftritt bereit machte. Und der hatte es dann auch in sich. Denn obwohl die Jungs um Leadgitarrist Mark Briody nur drei Songs spielen durften, konnte man die Menge mit einem sehr dynamischen Auftritt begeistern. Die Songs "Gates Of Babylon", "Black" und "The Power Of The Evil" kamen bei der Menge sehr gut an und diese sang doch erstaunlich textsicher jede Zeile mit. Frontmann Harry "The Tyrant" Conklin dirigierte die Menge mit einem breiten Grinsen und wenn er seinen Job mal selber machen durfte, sang er wie ein junger Gott. Auch der Rest der Band musste sich nicht verstecken, poste was das Zeug hielt und bewegte sich, als ob sie einen fünf Kilometer Staffellauf zu absolvieren hätte. Allen voran Mark und Chris (Broderich - zweiter Gitarrist) gesellten sich oft zu Harry auf den Catwalk und genossen sichtlich das Bad in der Menge. Insgesamt ein klasse Auftritt, der das nächstes Mal gerne wieder länger sein darf.
(Thorsten)

Gegen 14:20 Uhr war dann Zeit für deutschen Thrash mit viel Bier und Bauch. Und ehrlich gesagt, auch wenn sie angeblich nicht zu den deutschen Thrash Top Drei (Kreator, Sodom und Destruction) gehören, die Frankfurter um Ex-Frontkugel Gerre (Mann, ist der dünn geworden!) kamen, sahen und siegten. Denn die Menge fraß der Band artig aus den Händen und feierte eine Bierparty sondersgleichen. Es gab den ersten Moshpit des Tages und auch da, wo es etwas ruhiger abging, wurden kräftig die Birnen geschüttelt und mitgegröhlt. Tankard boten ein kleines Best-Of Set, welches mit "Rectifier", "Chemical Invasion", "Die With A Beer In Your Hand", "Freibier" und "Empty Tankard" keine Wünsche offen ließ. Nach knapp 25 Minuten wurden die Frankfurter dann mit einem riesen Applaus zum Duschen geschickt.
(Thorsten)

Für mich wurde der Tag dann erstmals bei Seattles Finest Nevermore interessant, hatte ich die Jungs doch schon seit Sanctuary Zeiten fest ins Herz geschlossen. Statt die ursprünglich erwarteten 50 Minuten genießen zu dürfen, musste ich mich dann allerdings mit nur vier Songs begnügen, die von den letzten beiden Alben stammen. "Enemies Of Reality", "The River Dragon", "Heart Collector" und "Sound Of Silence" gehören dabei zwar wohl zu den bekannteren Stücken der Amerikaner, repräsentieren aber sicherlich nicht das komplette Spektrum der Nevermoreschen Musik. Hörproben der neuen CD blieben an diesem Tag genauso auf der Strecke wie Warrels Laune, dem die Kürzung der Spielzeit sichtlich nicht zusagte. Routiniert wurden die Lieder runtergespult - nicht mehr, nicht weniger. Der leichte Anflug eines Grinsens huschte erst über sein Gesicht, als ihm beim letzten Song einige Kondome vor die Füße geworfen wurden. Mit einem Verweis auf die demnächst erscheinende neue CD und einem knappen "Bye - and remember: always use a condom" traten die Jungs dann nach nicht einmal 20 Minuten den Rückzug an.
(JR)

Dann kam etwas Schönes: Veranstalter Horst Odermatt bat seine Freundin auf offener Bühne um ihre Hand und sie sagte "Ja". Als Trauzeugen nannte er Sebastian Bach und Dee Snider - an Kultigkeit wohl nicht zu überbieten. Ob Horsts Ankündigung, der Oberbürgermeister warte schon hinter der Bühne, wohl wahr war? Wir wünschen dem frischgebackenen Ehepaar auf jeden Fall alles Gute!
(Kara)

Beim Soundcheck vor Axel Rudi Pells Auftritt goss es nochmal kurz wie aus Kübeln und schürte die Ängste vor einer erneuten Verzögerung, die sich jedoch als unbegründet erwiesen. Pünktlich zu Pells Beginn verzog sich der Regen und kam für den Rest des Tages auch nicht wieder.
Axel und sein Team strahlten mit der wiedererstarkten Sonne um die Wette und zockten ihr Set mit einer dermaßenen Freude ab, dass es einfach Spaß machte, dabei zu sein. Vor allem der Sänger machte Witze ("Hey Leute, der Sturm hat mir zehn Zelte an den Bus geschwemmt, will die wer kaufen?") und rannte die ganze Zeit wie von der Tarantel gestochen über die Bühne. Pells Gute-Laune-Lieder sind für Festivals wie geschaffen, und so wurden "Strong As A Rock" und "Fool Fool" begeistert aufgenommen. Mir wird jedoch nie klar werden, warum Leute mit so vielen rockigen Sachen in der Hinterhand unbedingt meinen, Balladen auf Festivals zum Besten geben zu müssen. Denn auch wenn "Casbah" wunderschön ist, so taugt es meiner Meinung nach weniger zum Abfeiern. Tja. Nach dem vierten Lied spielte Meister Pell eh keinen Rocksong mehr, sondern ein elendslanges Gitarrensolo, das sogar den alten Klassiker "Greensleeves" vom good ol' Heinz VIII beinhaltete. Sodann beendete ein Keyboard-Outro das Geschehen. Tja Äxl, aus der Stimmung hätte man mehr machen können.
(Kara)

So wie Sebastian Bach. Das ist ein geborener Entertainer, der sich auf der Bühne absolut wohlfühlt und die Bewunderung der Massen in ganzen Zügen genießt. Die 43 Minuten seines Auftritts über versprühte der alternde Jungstar eine Spielfreude, die auf diesem Bang Your Head!!! ihresgleichen suchte. Die Klamotten waren fast die selben wie letztes Jahr, aber die Band hatte Bach komplett ausgewechselt - zum Glück. Denn diese Hintermannschaft war musikalisch technisch dermaßen gut, dass es eine wahre Freude war den Jungs beim Spielen zuzusehen. Vor allem der Bassist war der Wahnsinn (und hübsch noch dazu ;)). Natürlich spielte Bach die ganzen Skid Row-Klassiker, "Slave To The Grind", "Here I Am" und "18 And Life" wurden gleich am Anfang abgespielt und Bach hatte die Menge in der Hand. Danach stellte er einen neuen Song namens "American Metalhead" vor, den er allerdings gleich in "German Metalhead" umtextete. Die Fans jubelten und Bach zog eine Riesenshow ab, setzte sich beispielsweise zwischendrin einen Cowboyhut aus dem Publikum auf. Als ihm ein Fan ein Skid-Row-T-Shirt zuwarf, wischte er sich damit demonstrativ die Hinterseite und warf es weiter. Und noch jemand warf T-Shirts: Horst Odermatt hatte sich mit einem Feuerwehrkran über die feiernde Meute heben lassen und schmiss fleißig T-Shirts ins Publikum. Spenderlaune, das freut! Nach "Monkey Business" holte Bach ein Transparent aus dem Publikum auf die Bühne und zeigte es allen. Kein Wunder, denn darauf stand "Bach u are 4ever wild and sexy". Dann packte man noch mit einer Ballade die Taschentücher aus, bevor mit "Youth Gone Wild" ein furioser Schlusspunkt unter einen rundum gelungenen Auftritt gesetzt wurde.
(Kara)

Auf dem Bang Your Head!!! ist ja eigentlich hauptsächlich Hard Rock und traditioneller Metal angesagt, aber um kurz vor 18 Uhr stand Doom (mit Gemüse) auf dem Programm. Die Schweden von Candlemass waren gekommen, um ihren Jüngern die Messe zu lesen. Und das taten sie einmal mehr vorzüglich! Priester, ähh Sänger Messiah Marcolin stand in seiner Kutte auf dem Catwalk und hatte überhaupt keine Mühe mit seiner überragenden Stimme und vielen dummen Sprüchen die Meute zu unterhalten. Mit dem Opener "Black Dwarf" vom neuen Album ging man gleich richtig in die Vollen und legte mit "Mirror Mirror" und "Assassin of The Light" langsam walzend nach. Man merkte nicht wirklich, dass das Publikum hauptsächlich aus Hard Rock Liebhabern bestand, denn auch bei Candlemass wurde viel mitgesungen und gebangt, so dass auch diese etwas aus dem Rahmen fallende Band den Auftritt als Erfolg abheften konnte.
(Thorsten)

Der lang und mit großer Spannung erwartete Very Special Guest entpuppte sich dann als die Sleazerocker Hanoi Rocks. Hanoi wer? Das war zumindest die überwiegende Reaktion des Publikums, das die Band daraufhin voll auflaufen ließ. Fand ich sehr schade und auch der Band gegenüber unfair, denn die Jungs rissen sich buchstäblich den Arsch auf, die verblüffte Menge gut zu unterhalten. Sänger Michael Monroe in wechselnden Outfits fegte über die Bühne, kletterte sogar in den Bühnenaufbauten herum und legte eine unheimliche Energie an den Tag. Auch noch, als schon längst die ersten Becher Richtung Bühne geflogen waren und die Zuschauer sich weigerten, die absolut partytauglichen Songs mit angemessenem Beifall zu honorieren. Nur Höflichkeitsapplaus war zu vernehmen. Es war vielleicht auch nicht die beste Idee, als "Very Special Guest", bei dessen Identität die Spekulationen von Blind Guardian über Priest bis zu den aufgelösten Böhsen Onkelz reichten, ausgerechnet diese bunt gekleideten Clowns zu engagieren. Schade, schade, denn Hanoi Rocks gaben nicht weniger als vier Songs ihres Klassikeralbums Two Steps From The Move von 1984 zum Besten. Nicht nur Michael, der sein Saxophon gekonnt einsetzte, das übrigens nach Anlaufschwierigkeiten auch gut zu hören war, sondern auch die anderen Bandmitglieder waren super drauf und lieferten eine klasse Leistung ab. "Don't take no shit from anyone!" gab Michael den Leuten zum Schluss noch mit auf den Weg. Ich hoffe, er hat sich das selbst zu Herzen genommen und vergisst diesen schlecht angekommenen Auftritt auf dem Bang Your Head!!! bald wieder.
(Kara)

Eigentlich sollte nach dem Special Guest ja Dio kommen. Umso größer war die Überraschung, dass stattdessen mit Mike Tramps White Lion eine weitere unangekündigte Band die Bühne betrat. Damit hatte nach dem Hanoi Rocks Desaster wohl niemand mehr gerechnet. Das war schon eher etwas, was die Bezeichnung Very Special Guest verdient hatte. Wer erinnert sich nicht an Perlen wie "Little Fighter", "Wait", "Broken Home" oder "Radar Love"? Gut, nicht alle davon fanden hier und jetzt den Weg durch die PA, aber was an diesem Abend gespielt wurde, sorgte doch für den einen oder anderen verträumten Blick in manchem Auge, rief Erinnerungen an vergangene Zeiten hervor und beruhigte die Gemüter.
(JR)

Und dann war es an der Zeit für das Finale Furioso, für das man sich mit Ronny James Dio und Twisted Sister zwei wirklich große Acts aufgespart hatte. Zuerst ging der kleine Mann mit der großen Stimme (und dem mittlerweile sehr hoch liegendem Haaransatz) ins Rennen und er musste nicht wirklich viel tun, um die Menge auf seine Seite zu ziehen. Schon bevor der erste Ton über den Messeplatz zog waren lautstarke "Dio, Dio" Rufe zu hören. Mit viel Nebel, einer coolen Lichtshow und einem eindrucksvollen Keyboardintro begann dann der atmosphärisch dichteste Auftritt des Abends. Dio scheute keine Wege und hetzte von links nach rechts über die Bühne und wieder zurück. Dass er bei diesem Pensum nie aus der Puste geriet oder sich in dem teils recht dichten Rauch der Nebelwerfer nicht verirrte, grenzte schon fast ein Wunder. Wahnsinn! Wahnsinn war auch die Songauswahl: "Heaven And Hell", "Killing The Dragon", "Man On The Silver Mountain", "Long Live Rock And Roll", "Holy Diver" und "Rainbow In The Dark" - das waren nur einige der Lieder mit denen für Stimmung in der Menge gesorgt wurde. Einziger Wermutstropfen waren für mich die doch recht exzessiven Soli von Drummer, Keyboarder, Gitarrist und nochmal dem Keyboarder, dieses Mal im Duett mit dem Gitarristen. So gut diese Einlagen auch waren, aber darauf hätte ich verzichten können. Trotz diesem Kritikpunkt lieferte Dio eine geniale Show mit genialen Songs ab und zeigte allen, warum er nach all den Jahren noch immer zu den Größten gehört.
(JR)

Setlist Dio:
Killing The Dragon
Egypt (The Chains Are On)
Stand Up And Shout (Schlagzeugsolo)
Holy Diver
Sunset Superman
The Man On The Silver Mountain (Gitarrensolo)
Long Live Rock'n'Roll
The Gates Of Babylon
Heaven And Hell
Rainbow In The Dark

Zu den ganz Großen gehörten auch die Headliner des heutigen Abends: Twisted Sister. Bereits zum dritten Mal besuchte Dee Snider das Bang Your Head!!! und zum dritten Mal wurde ihm ein furioser Empfang bereitet. Die Schwestern hatten die Erwartungen an diesem Abend bereits in die Höhe getrieben, als sie verlauten ließen, dass sie heute exklusiv und zum ersten Mal das komplette Stay Hungry Album live präsentieren würden. Zur Setlist muss man demnach auch keine großen Worte mehr verlieren. Als Dee zum Opener "Stay Hungry" in gewohnt schrillem Outfit auf die Bühne stürmte und dort wie von der Tarantel gestochen umher raste, stand vor der Bühne auch niemand mehr still. Auch die restliche Band rockte sich trotz ihres Alters den Arsch ab und vor allem Bassist Mark Mendoza zeigte allen aufstrebenden Bassspielern dieser Welt, was eine Harke ist. Ich habe selten jemanden erlebt, der sein Werkzeug so hingebungsvoll bearbeitet wie The Animal. Bei "We're Not Gonna Take It" sang dann erwartungsgemäß jeder einzelne Besucher mit, was die Band und vor allem Dee mit einem breiten Grinsen quittierte. Hier richtete dann auch Jay Jay mehrere Worte ans Publikum in denen er sich für die gute Stimmung bedankte und ein wenig über die neuen, manisch depressiven Musiker ablästerte. Danach ging's weiter im gewohnten Takt: Die Schwestern rockten, das Publikum feierte bei "I Wanna Rock", verspürte bei "Captain Howy" einen kalten Schauer und verkniff sich die eine oder andere sentimentale Träne bei "The Price". Absolut geil und der Höhepunkt dieses Wochenendes, das mit einem großen Feuerwerk ausklang.
(JR)

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