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Interview

Interview mit Anneke Van Giersbergen (03.06.2012)

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Logo Anneke Van Giersbergen

Im Vorfeld zu ihrem Gig in der nordbayrischsten aller Bastionen Aschebersch stand uns die ehemalige Gathering-Frontelfe Anneke van Giersbergen zu einem geselligen Plausch zur Verfügung. Spannend war unter anderem auch, dass man als Gothic Metal Frontfrau in rosa Plüsch-Schlappen herumläuft...

HH: Hallo, danke für die Gelegenheit zum Gespräch. Beginnen wir mit dem nach wie vor aktuellen Album Everything Is Changing, wie zufrieden bist du damit? Und natürlich haben wir auf dem Herweg Nighttime Birds von The Gathering gehört, was ist der Hauptunterschied deiner Solo-Musik zu den Gathering-Sachen?

Anneke: Zunächst mal bin ich sehr zufrieden mit dem neuen Album - ich habe in meiner Solo-Karriere, die jetzt fünf Jahre dauert, fünf Alben gemacht, und dieses Mal konnte ich erstmals alle Ideen, die ich hatte, auch wirklich umsetzen, ich konnte auch mit anderen Leuten zusammen schreiben, weil ich viele verschiedene Elemente kombinieren wollte - Rock, Pop, viele Gesangsharmonien, ich wollte sehr heavy und dunkel sein, aber auch positiv, und das ist mir alles gelungen. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit dem aktuellen Album. Der Hauptunterschied zu The Gathering liegt darin, dass The Gathering breitere, aus vielen Schichten bestehende Klangwelten erschaffen, weil die mit fünf Leuten schreiben und eine Million Ideen haben für einen einzigen Song. Deshalb dauert die Arbeit an einem Album immer sehr lange, sie haben einen sehr reichen, vielschichtigen Sound. Meine Musik ist üblicherweise einfacher, mehr pop-orientiert, das ist glaube ich der Hauptunterschied.

HH: Du warst Support bei Within Templation auf der Unforgiving-Tour, erscheinst auf der Black Symphony-DVD als Gast und hast auch auf Tour ein Duett mit Sharon gesungen. Wie kommt diese Verbindung zustande, woher kennst du die Jungs und Sharon?

Anneke: Wir kennen uns schon seit Ewigkeiten, wir kommen ja aus der gleichen Ecke - The Gathering und Within Temptation waren die ersten Bands, die harte Musik mit Frauengesang verbunden haben [Anm.: naja, wie war das mit Warlock... aber lassen wir das], wir sind in der gleichen Szene groß geworden. Wir kennen uns schon so lange und haben erst jetzt angefangen, zusammenzuarbeiten... ich habe mit so vielen Bands zusammengearbeitet, Moonspell, Within Temptation, Devin Townsend, Enethema, Aerean - wir kennen uns schon so lange, wir sind alle in der gleichen Familie des Rock und Heavy Metal, und erst jetzt arbeiten wir zusammen, weil ich jetzt vollkommen alleine entscheiden kann was ich tun möchte. Wir spielen immer wieder mal zusammen, wir haben sie auf der Tour supported, und sie sind ja mittlerweile sehr erfolgreich und bekannt geworden...

HH: Auf der Akustik-Scheibe An Acoustic Night At The Theatre ist ja auch ein Duett drauf, das war... ähem... [Anm. HH: schlecht vorbereitet Holgi!!]

Anneke: ...Somewhere...ja genau, das passt sehr gut weil unser Stil gut zusammenpasst. Auch scheint ihr Publikum auch uns zu mögen, also war es eine feine Sache, als Supportband für sie aufzutreten, viele Leute haben uns auf diese Weise entdeckt. Man findet selten eine so hohe Entsprechung im Publikum, das war genial. Und eben weil wir gemeinsam aufgewachsen sind, sind sie auch sehr großzügig zu uns, sie haben viele Fans und eine große Macht, sie ziehen große Shows auf und haben uns alle Gelegenheit gegeben uns zu präsentieren und als Band zu wachsen, das war cool.

HH: Heute gibt's ja eher ein kleines Club-Konzert, ihr habt natürlich auch schon auf großen Bühnen und bei Festivals gespielt, was gefällt dir besser?

Anneke: Beide, weil sie so unterschiedlich sind. Bei Festivals hast du viele Leute, jede Menge Energie, was positiv ist wenn jeder das gleiche fühlt. Club-Shows sind viel intensiver, du kannst jedem in die Augen schauen, du kannst auf ganz andere Art eine Verbindung herstellen. Ich mag beides gleich, weil es so unterschiedlich ist. Ich mache ja beides, so wird keine der beiden Varianten langweilig oder wiederholend, wir wechseln gerne ab. Ich mache auch viele Solo-Shows nur mit Gitarre, manchmal spiele ich da vor zehn Leuten in einem Museum, manchmal auch vor vielen - das ist sehr schön, dieses immer ganz andere Publikum.
HH: Hilft das Gitarrespielen auch beim Songwriting?

Anneke: Ja, ich habe früher alle Songs auf der Gitarre und am Piano geschrieben, dieses Mal habe ich mit anderen zusammen komponiert. Das gibt einem Song mehr Dimensionen, und ich bin da auch sehr schnell zu begeistern, wenn jemand eine Idee hat und die ist gut, dann setzen wir das um. Ich habe die Interaktion sehr genossen...

HH: Was kommt zuerst, die Musik oder die Texte? [Anm.: Frage wurde von Gastredakteur Bernd eingestreut...]

Anneke: Gute Frage!

HH: Mann, du stellst eine Frage und die ist gleich gut!

Anneke: Du hast auch sehr gute Fragen gehabt! Nein, die Frage stellt jeder, weil manchmal habe ich nur eine Gesangslinie im Kopf, manchmal nur eine Textzeile, aber meistens beginnt es mit der Musik, das wird schnell zu einer Gesangslinie, das wird dann schnell zum Text. Manchmal habe ich auch nur einen Drumloop, da denke ich mir dann ich möchte was Schnelles, uptempo, dann habe ich manchmal nur Drums und Gesangslinie, und ich schreibe Musik außen herum. Manchmal wache ich nachts auf nur mit einer Textzeile im Kopf, die schreibe ich mir dann auf, je nach dem wie es ist.

HH: Hast du einen Lieblingssong den du besonders gerne spielst?

Anneke: Das ist schwer... gute Frage...

HH: Danke. Das musst du jetzt nicht sagen.

Anneke: OK, ich spiele "Slow Me Down" gerne, aber live funktioniert das irgendwie nicht so gut, ich dachte das sollte live doch gut sein, aber irgendwie hat jeder Probleme den Takt zu halten. Was live wirklich gut funktioniert ist "Stay", und "1000 Miles From You" ist die große Ballade am Ende, da passiert viel und ich kann so singen "ohhhh", das mag ich gerne diese heavy-Balladen.

HH: Wie hältst du deine Stimme auf Tour in Form?

Anneke: Ja, das ist nicht leicht, dieses Set ist sehr intensiv, das volle Programm für fast zwei Stunden, ich versuche gut zu schlafen. Schlaf ist das Beste dafür, was ich üblicherweise nicht gut kann - ich muss dafür sorgen dass ich Ruhe bekomme, und dass ich gut esse. Kurz gesagt, ich muss mich um einen Körper kümmern, das ist ja mein Instrument, und nicht so viele Interviews geben, haha

HH: Bleibt Ihr heute hier, oder fahrt ihr direkt nach Oberhausen? [Anm.: nächste Station der Tournee]

Anneke: Wir haben diese Nightliner-Busse, also fahren wir nachts zum nächsten Veranstaltungsort, und schlafen währenddessen.

HH: Ok, wir hatten gesagt zehn Minuten, das hätten wir jetzt...

Anneke: 9:52, sehr gut!

HH: Danke fürs Gespräch, und gutes Konzert heute! [Anm.: was es auch wurde, siehe den dazugehörigen Bericht...]

Holgi

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