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Special

Listening Session von End Of Greens The Sick's Sense am 30.04.08

Wenn Freigetränke winken, ist der alte Gurgelgrinder immer mit von der Partie. Selbst bei solch (für ihn) ungewohnten Klängen wie denen von End Of Green, nehmen solch düstere Klänge doch einen eher kleinen Randbereich seines musikalischen Spektrums ein. Aber Horizonterweiterung hat gerade im musikalischen Bereich ja bekanntlich noch niemandem geschadet...
Besagte End Of Green waren seit Anfang April in den Münchner Weltraumstudios zu Gange, um ihr neues Werk "The Sick's Sense" unter der Leitung von Produzent Corni Bartels aufzunehmen. Dass es sich bei diesem Event nicht gerade um ein Randgruppen-Ereignis handelt, zeigte schon die illustre Liste der Interessierten, immerhin waren neben den beiden HeavyHardes-Redakteuren Ray und Hannes auch Leute vom Metal Hammer, von metal1.info und metal.de anwesend, um die Arbeit der fünf Stuttgarter zu begutachten. Sogar aus dem fernen Mexiko gab sich ein Redakteur des Magazins "Gothika" (der Autor übernimmt keine Gewähr für die Schreibweise) die Ehre, wenn das nicht mal eine internationale Zuhörerschaft ist.
Nachdem sich so langsam alle erwarteten Gäste eingefunden hatten, ging's dann auch schon los mit dem Kernstück des Abends, der Vorstellung des im August erscheinenden Albums. Dazu muss noch vorausgeschickt werden, dass es sich bei den Songtiteln um Arbeitstitel handelt, hier sind also noch Änderungen möglich, genauso wie in der Reihenfolge, in der die Stücke auf Silizium gebannt werden. Den Conferencier mimte übrigens Michael "Sad Sir" Setzer, einer der Gitarristen der Band.
Den Anfang der Session machte "Killhoney", ein Stück, dessen Geschwindigkeit ich mal mit "Uptempo" bezeichnen würde, bei dem aber auch mal das Tempo rausgenommen wurde, um dann an H.I.M. angelehnte Passagen auf die CD zu zaubern. Insgesamt verbreitet der Song ein melodisch galoppierendes Feeling, gar nicht so düster, wie ich erwartet hatte.
Weiter ging's mit einem meiner beiden Favoriten, "Dead City Lights", welches deutlich rockiger daher kam als der Opener. Recht gitarrenlastig präsentierte sich das Stück, schon fast richtig metallisch. Bei diesem Song handelt es sich um eines der ältesten Stücke des Albums, das auch schon auf einigen Festivals gespielt wurde. Doch, das Stück gefällt mir ausgezeichnet, der Ausflug in genrefremde Gefilde hatte sich für mich jetzt schon gelohnt.
Das nächste Stück "My Crying Veins" ist sogar noch älter als Track Nummer Zwo. Vom Tempo her wesentlich zurückhaltender, erzeugt der Track eine leicht melancholische Stimmung und gibt sich wesentlich softer als die vorhergehenden Lieder. Anfangs fast so etwas wie eine Düsterballade, wird dieses Stück dann beim Refrain doch wieder etwas rockiger.
Lied vier, "Hurter", erinnert mich dann vom Stil her doch ziemlich an H.I.M. Sehr langsam, fast heavy, kommt dieser Track daher, wirkt auf mich deutlich dunkler als der Rest bisher. Nicht ganz mein Fall.
Das nun folgende "Die Lover Die" ist anscheinend das Stück, das bisher die meisten Arbeitstitel inne hatte und stellt ein Stück dezent gehobener Geschwindigkeit dar. Sehr rhythmusbetont, wirkt dieser Song auf mich fast schon mitreißend, solche Stücke hatte ich im Vorfeld nicht erwartet.
"Pain Hates Me", das nun folgte, ist ein melodischer Midtempo-Rocker, bei dem eine Gast-Performance von Danko Jones geplant war, der zur Aufnahmezeit in München gastierte. Das hat zwar leider nicht geklappt, das Stück selbst bleibt aber trotzdem hörenswert, da hat Herr Jones was verpasst!
Das nächste Lied hört auf den schönen Namen "Let Sleeping Gods Lie". Irgendwie habe ich bei solchen Titeln immer Amon Amarth im Hinterkopf, keine Ahnung warum. Ein sehr getragenes Stück, langsam, leicht hymnisch, fast schon balladesk, lädt es ein zum Zurücklehnen. Auch ein starker Song.
Das nächste Stück "Ghostdance" ist eines der beiden Lieder, bei denen End Of Green nur mit der Idee des Songs ins Studio gekommen sind und dann erst hat sich alles entwickelt. Heraus gekommen ist ein Stück, das schon fast heiter-beschwingt zu nennen ist. Überwiegend im Midtempo gehalten, erzeugte der Song bei mir ein schon fast "punky" zu nennendes Gefühl.
"The Sickness Crown" führt dann die etwas "belebtere" Linie fort. Der Song wirkt recht griffig, sogar ein wenig ruppig und wird erst später etwas harmonischer. Das tut der ganzen Sache aber keinen Abbruch, auch ein gelungener Track.
"Sunday Mourning" hat seinen Namen daher, dass die Band hauptsächlich morgens an diesem Titel gearbeitet hat. Das hört man auch, denn der Song klingt irgendwie leicht verkatert. Da haben die fünf Herren die Stimmung perfekt eingefangen, Hut ab! Leicht nachdenklich, verleitet einen das Stück, sich zurück zu lehnen und die Augen zu schließen. Auch die Snare hat zumindest für meine Ohren hier einen etwas anderen Klang, aber das kann auch Einbildung gewesen sein.
Danach gab es mit "Anthem For A New Wave" das neueste Stück von End Of Green zu hören. Gänzlich im Midtempo verhaftet, plätschert dieser Titel etwas dahin, "ganz nett" wäre die Beschreibung, die mir spontan dazu einfallen würde.
Wenn ich auch vorher schrieb, dass die Reihenfolge der Titel auf dem Album noch nicht feststehen würde, gilt diese Aussage nicht für "The End", welches definitiv das Album beschließen wird. Ok, bei dem Songtitel wäre alles andere auch recht seltsam. Das Lied beginnt recht melancholisch und wird im Laufe der Zeit härter, ohne die anklingende Verzweiflung vollends über Bord zu werfen. Und obwohl es recht metallisch klingt, verzichtet es dennoch nicht auf einen akustischen Ausklang und beendet somit die CD auf perfekte Art und Weise.

Nach der Session verlagerte sich das Geschehen dann in den Hirschgarten, vor allem, weil die Gäste aus Stuttgart auch mal was richtig "Einheimisches" kennen lernen wollten. Dabei erwiesen sich die fünf Düsterrocker als überaus angenehme Zeitgenossen, mit denen man einen zünftigen Abend verbringen kann.
Abschließend bleibt zu sagen, dass "The Sick's Sense" ein tolles Album zu werden verspricht, das der Gruppe mit Sicherheit neue Fans bescheren wird, ohne die angestammte Hörerschaft zu vergraulen. Mir jedenfalls hat die CD ganz ausgezeichnet gefallen.
Ach ja: Die erste Auflage des Albums wird eine Bonus-CD beinhalten, auf der sich Akustik-Stücke befinden, die die Band live eingespielt hat. Das lohnt sich mit Sicherheit!

Hannes

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