Review
Turbo - The Fifth Element
VÖ: 07. April 2014
Zeit: 58:18
Label: Metal Mind Productions
Homepage: www.turbo.art.pl
Seit nunmehr 34 (!) Jahren sind die Polen Turbo im Geschäft. Eine lange Zeit, in denen die Band zig Trends kommen und gehen gesehen hat, diverse Besetzungswechsel überstehen musste und nicht zuletzt einige Male ihre stilistische Ausrichtung geändert hat. Von der Originalbesetzung ist noch Gitarrist Wojciech Hoffmann übrig, dessen Enthusiasmus und Selbstbewusstsein jedoch, wenn es um Turbo geht, keinesfalls gelitten haben: "We do believe that with this album we can easily compete with the elite of the metal scene." Große Worte, die sich auf die neue Veröffentlichung The Fifth Element beziehen, das insgesamt 16. Studioalbum der Szeneveteranen.
Wer die alten Scheiben von Turbo, bspw. Smak Ciszy, Ostatni Wojownik oder Awatar kennt, der hat die Band als Thrash-Act in Erinnerung, der zu einem großen Teil auf polnische Texte setzte, aber immer auch traditionelle Metal-Elemente in die Songs einzubauen wusste. Die letzten Alben tendierten nun vollends hin zum Traditional Metal der teilweise rüderen Sorte und auf The Fifth Element finden sich nur englische Texte. Der Opener "Think And Fight" etwa erweist sich als Hybrid aus angepunkten Motörhead und alten Priest (was das Riffing und die Gitarrensoli anbelangt). Der Abwechslungsreichtum, der durch Titel wie "Taste Of Forever" (mehr NWOBHM), "Smash The Wall" (könnte auch von Gamma Ray stammen), "Handful Of Sand" (toller Chorus; klingt ein wenig wie eine moderne Version von Titan Force) oder "Amalgam" (Instrumental; Melodic Power Metal a'la Rob Rock) entsteht, beweist, dass sich Turbo heutzutage nicht mehr um Genregrenzen scheren und einfach ihr Ding durchziehen.
In Polen sind sie längst zur Metal-Legende geworden, hierzulande gelten sie immer noch als Geheimtipp, ob sich das noch ändern wird, wird die Zeit zeigen. Mit The Fifth Element fügen Turbo jedenfalls ihrem langen Backkatalog eine weitere interessante und streckenweise starke Scheibe hinzu. Von den Live-Qualitäten der Combo kann man sich dieses Jahr auf dem Headbanger's Open Air überzeugen; eine seltene Gelegenheit, denn oft zeigen sich Turbo in deutschen Landen nicht.
Fuxx
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